"Wir teilen Israels Ziel, die (islamistische) Hamas zu besiegen, die für das schlimmste Massaker am jüdischen Volk seit dem Holocaust verantwortlich ist", sagte er vor seiner Abreise aus Tel Aviv. "Eine größer angelegte Bodenoffensive des Militärs in Rafah ist nicht der Weg, es zu tun", fügte er hinzu. "Sie würde den Tod von noch mehr Zivilisten, noch größeres Chaos bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe riskieren." Für Israel bedeute sie auch das Risiko einer weiteren weltweiten Isolierung.
Blinken warnt Israel vor Krieg ohne Ende
Einem Medienbericht zufolge warnte Blinken Israel auch davor, den Krieg im Gazastreifen ohne ersichtliche Strategie fortzuführen. Israels Sicherheit und sein Platz in der Welt seien in Gefahr, habe Blinken bei dem Treffen mit Netanjahu und dem Kriegskabinett gesagt, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle, die mit dem Inhalt des Gesprächs vertraut sein soll.
Israel brauche einen schlüssigen Plan, ansonsten verheddere es sich in einem Aufstand, den es nicht in den Griff bekommen werde, habe Blinken gesagt. Würde der Krieg weiter so verlaufen wie bisher, würde die islamistische Hamas die Kontrolle im Gazastreifen behalten oder es würde Anarchie ausbrechen, die noch mehr Terrorismus erzeugen würde. Der Quelle zufolge, schreibt das Portal weiter, soll Netanjahu geantwortet haben, dass "wir auf Jahrzehnte alle Hände voll zu tun haben werden".
Blinken wollte bei seinem Besuch in Israel mit der dortigen Regierung auch über die laufenden Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln sprechen. Der US-Außenminister war zuvor zu Gesprächen in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda und in der ägyptische Hauptstadt Kairo.