An Medizinern und Pflegern und allen die an der Bildung von Menschen beteiligt sind, richtete sich der Dank von Stadtrat Philipp Arnold, der das Versammlungsgeschehen auch mit seiner Gitarre musikalisch untermalte. Der Dank ging auch an die Kinder und Jugendlichen, die während der Pandemie auf vieles verzichten mussten und müssen. „Vor allem die Kinder und Jugendlichen sind es, die mit stoischer Ruhe, viel Geduld und einer Prise Leichtigkeit der Krise begegnen“, so Arnold, der gleichzeitig ergänzte: „Wir sollten uns alle aus meiner Sicht ein Beispiel an den Kindern nehmen, die sich unaufgeregt und vor allem unvoreingenommen begegnen“.
Im Auftrag von Freiherr Hermann von Rotenhan, der terminlich verhindert war, verlas Arnold dessen Dankesworte: „Wir Stadträte danken sehr all denen, die den Mut hatten, trotz Corona etwas Kulturelles anzubieten. Hierzu zählen der Bürgerverein Ebern, Pfarrer und Kirchengemeinden sowie Musiker, die in Gärten oder von Balkons für ihre Nachbarn und spielten. Großes Engagement kam vom Bayerischen Roten Kreuz, der DLRG, Feuerwehr und Dorfgemeinschaft Jesserndorf, die Tests anboten, damit wieder Besuche in Altenheimen oder Familienfeiern möglich wurden“.
Einen großen Applaus bekam Georg Rode, der sich als großer „FC St. Pauli“-Fan klar mit einer großen Fahne gegen Rechts positionierte und zum Abschluss der Versammlung spontan ein Lied sang. Mit dem Song „Gut wieder hier zu sein“ von Hannes Wader traf der Marbacher Gitarrist den Nerv des Publikums.
Die Versammlung, bei der auch die Polizei Präsenz zeigte und die Freiwillige Feuerwehr Ebern die Straßen für den Verkehrs sperrte, verlief friedlich. Lediglich ein Mann versuchte mit lauten Zwischenrufen wie „Friede, Freiheit“ oder „Das ist keine Demokratie“ die Ansprache von Bürgermeister Hennemann zu stören. Auch am Bahnhof blieb es wie erwartet ruhig. Die anonymen Veranstalter der bisherigen illegalen Versammlungen verkündeten von sich aus in ihren Netzwerken, dass vorläufig in Ebern keine Zusammenkünfte mehr stattfinden werden. Lediglich ein kleiner Personenkreis von acht Frauen und Männern wurde im hinteren Bereich des Parkplatzes gesichtet, wie sie augenscheinlich im Kerzenschein beteten.
In einer Pressemitteilung äußerte sich auch Barbara Hahnlein, die Ortssprecherin der Eberner Grünen, zu den bisherigen unangemeldeten Versammlungen: „Nach dem Motto ‚Der Zweck heiligt die Mittel’ nahmen es Menschen in Kauf, sich mit Gruppierungen zu solidarisieren, die für Intoleranz, Hetze, Gewalt, Hass und Vorurteile stehen“. Weiterhin heißt es in der Mitteilung, dass eine Gruppierung „unsere Stadt für ihre populistischen Zwecke missbraucht“ habe. „Wir sind stolz auf die Kirchen, die Bürger, Vereine und Parteien unserer Stadt, die diese Propaganda nicht einfach stillschweigend akzeptiert und Zeichen dagegen gesetzt haben!“.