Ausstellung gegen sexuelle Gewalt Grenzen setzen, Hilfe holen!

Christiane Reuther
Innenkabinen vermitteln das Gefühl, wie sich Opfer sexueller Gewalt fühlen. Foto: Christiane Reuther

Eine interaktive Ausstellung zur Prävention sexueller Grenzverletzungen macht bis 25. März Station in der Berufsschule in Haßfurt. Fünf Erlebnisstationen vermitteln Prinzipien der sexuellen Selbstbestimmung.

 
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Die interaktive Ausstellung „Echt krass! Wo hört der Spaß auf?“ zur Prävention sexueller Grenzverletzungen und sexueller Gewalt macht bis 25. März Station in der Heinrich-Thein-Schule in Haßfurt. Bei der vom Kieler Petze-Institut für Gewaltprävention entwickelten Wanderausstellung handelt es sich um einen interaktiven und alle Sinne ansprechenden Parcours zur Prävention von sexualisierter Gewalt, die sich speziell an Jugendliche ab 14 Jahren richtet.

Ziel der Ausstellung ist es, Mädchen und Jungen darin zu stärken, sexuelle Grenzverletzungen wahrzunehmen, sich gegen Übergriffe zu wehren und frühzeitig Hilfe zu holen. Fünf Erlebnisstationen vermitteln Prinzipien der sexuellen Selbstbestimmung. Themen zu sexuellen Grenzverletzungen sowie die Vermittlung von Präventionsbotschaften und Hilfestellungen sollen die Jugendlichen für die Thematik sensibilisieren, ihre sozialen Kompetenzen stärken und schließlich auch Handlungsalternativen und Auswege aus der sexualisierten Gewalt vermitteln.

Fünf Erlebnisstationen vermitteln Prinzipien der sexuellen Selbstbestimmung.

„Die Ausstellung ist ansprechend gestaltet“, sagte Ajlina, eine Schülerin aus der Kinderpflege. Vanessa, ebenfalls angehende Kinderpflegerin, pflichtete bei: „Es ist wichtig aufzupassen und bei sexueller Gewalt rechtzeitig einzugreifen“. Den Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Thein-Schule steht die Ausstellung zwei Wochen lang klassenweise zur Verfügung und die angebotenen Terminen wären laut Schulleiterin Heidrun Görtler auch schnell vergriffen gewesen. „Es ist sinnvoll, möglichst frühzeitig auf das Thema Grenzverletzungen hinzuweisen“, sagte Görtler bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung am Montagvormittag. Ihr Dank galt Landrat Wilhelm Schneider für die Übernahme der Schirmherrschaft, Dieter Greger, Geschäftsführer beim Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Haßberge sowie dem Freundeskreis der Berufsschule Heinrich-Thein-Schule, der die Kosten für die Wanderausstellung übernahm.

„Wo hört der Spaß auf?“

Mit der Ausstellung greift die Jugendsozialarbeit des BRK-Kreisverbandes ein wichtiges Thema auf, das wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird: Gewalt und sexuelle Gewalt unter Jugendlichen. Für Schirmherrn Landrat Wilhelm Schneider (CSU) ist es ein Thema, das keinesfalls bagatellisiert werden dürfe. Die Frage: „Wo hört der Spaß auf?“ sei laut Landrat nicht leicht zu beantworten. Durch frühzeitige Prävention und Sensibilisierung würden sich viele Übergriffe verhindern lassen. Wer frühzeitig lerne, eigene Grenzen zu erkennen und sie klar zu artikulieren, sei besser vor sexueller Gewalt geschützt. Die Ausstellung mache Mut, sich nichts gefallen zu lassen. Und sie würde aus Sicht des Landrats eine Fülle von Anregungen liefern, eigene Haltungen und Meinungen zu überprüfen, potenzielle Situationen der Sexualität durchzuspielen und sich mit der Frage, was eine gute Beziehung ausmacht, auseinanderzusetzen.

Schirmherr Landrat Wilhelm Schneider, die Schülerinnen Ajlina und Vanessa, Schulbeauftragte Sara Röhner, BRK-Jugendsozialarbeiterin Martina Meisch, Schulleiterin Heidrun Görtler und BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger.

Als langjähriger Kooperationspartner der Berufsschule und des Jugendamtes, zuständig für die Jugendsozialarbeit an den Schulen im Landkreis Haßberge übermittelte Dieter Greger, BRK-Kreisgeschäftsführer Grußworte. Im Rahmen der Jugendsozialarbeit mit Martina Meisch und Tim Burkard und mit Unterstützung der Beauftragten der Schule für Familien und Sexualerziehung, Sara Röhner konnte das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Petze-Institut Kiel an der Berufsschule initiiert werden.

Die Ausstellung ist am 25. März im Rahmen der Ausbildungsbörse an der Berufsschule von 13 bis 17 Uhr der Allgemeinheit zugänglich.

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