Die Coburger Kriminalpolizei ermittelt in einem Einbruchsfall in Rödental, der Spuren nach Thüringen hat, und bittet um Hinweise. Der Täter ist sogar auf einem Überwachungsvideo zu sehen. Aber das darf der Firmenchef nicht zeigen. Warum ist das so?
Rödental - Gewaltsam drangen laut Polizei am Freitagabend zwischen 19 und 20 Uhr Einbrecher in ein Firmengebäude in der Oeslauer Straße ein. Dort betraten sie mehrere Räume und stahlen Fahrzeugschlüssel sowie den dazu gehörenden Kleintransporter. Die Diebe flüchteten unerkannt und hinterließen einen Schaden, den die Polizei auf rund 500 Euro schätzt.
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Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen weißen Mercedes Sprinter mit dem Kennzeichen CO-PS155, der einen Zeitwert von etwa 14.000 Euro hat. Auf dem Fahrzeug ist im Frontbereich sowie auf beiden Fahrzeugseiten der blaue Firmenschriftzug des Rödentaler Catering-Services Stöwer angebracht. Auffällig im Firmenlogo sind die rosafarbenen Bälle.
Am Samstagabend fiel der entwendete Sprinter im Bereich Meiningen in Thüringen auf, konnte jedoch von der Polizei nicht mehr angehalten werden.
Wie Thorsten Stöwer, Geschäftsführer des gleichnamigen Betriebes, auf Nachfrage erklärt, wollte er am Samstagmorgen, als die ersten Mitarbeiter eintrafen, die Überwachungskameras ausschalten. Dabei entdeckte er, dass in der Nacht offenbar Aktivitäten aufgezeichnet wurden. „Und dann klingelte auch schon mein Telefon und eine Mitarbeiterin erzählte von dem aufgebrochenen Fenster“, so Stöwer. Daraufhin alarmierte er die Polizei und die Ermittlungen begannen.
Auf den Videoaufnahmen der Überwachungskameras sei erkenntlich, wie eine Person durch den Betrieb laufe. „Ausgestattet mit großen Müllsäcken, damit wollte sie vermutlich Diebesgut abtransportieren“, vermutet der Firmenchef. Dann aber entdeckte der Eindringling die Schlüssel zu den Firmenfahrzeugen, nahm sie an sich und fuhr wenig später mit dem Sprinter vom Hof. „Das war unser ältestes Fahrzeug“, sagt Stöwer, der zunächst davon ausging, dass alle Autoschlüssel mitgenommen worden waren. Inzwischen aber hat er entdeckt, dass der Dieb sie offenbar am Tatort zurückgelassen hat. Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, hat er nun alle seine Firmenfahrzeuge mit Trackern ausgestattet, die die Standortbestimmung ermöglichen.
Thorsten Stöwer vermutet, dass der Einbruch im Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall vor wenigen Tagen in Frohnlach steht. Dort wurde aus einer Schreinerei ebenfalls ein Sprinter gestohlen, sagt er. Da das Fahrzeug jedoch kaputt war und nur 50 Kilometer in der Stunde fuhr, ließen es die Täter offenbar in Neustadt bei Coburg zurück.
Laut Aussage von Karina Liebl, Pressesprecherin im Polizeipräsidium Oberfranken, dürfen die Bilder der Überwachungskamera derzeit wegen des Persönlichkeitsrechts nicht veröffentlicht werden, auch nicht vom Firmenbesitzer. Stattdessen werden sie nun zunächst ausgewertet und dann mit den daraus gewonnenen Daten nach dem Täter gesucht. Misslingt die Festnahme, kann die Staatsanwaltschaft der Veröffentlichung der Bilder zustimmen und damit eine Öffentlichkeitsfahndung einleiten.
Zeugen, die im oben genannten Zeitraum im Bereich der Oeslauer Straße in Rödental verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge beobachtet haben, oder Angaben - insbesondere zum Verbleib des Fahrzeugs - machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Coburg unter der Telefonnummer 09561 / 645-0 zu melden.
