Eigentlich beginnen für den Papstchor mit den anstehenden Weihnachtsfeiern und den zahlreichen Papst-Messen im Vatikan in Kürze die gesangreichsten Tage des Jahres – aber der „Päpstliche Chor der Sixtinischen Kapelle“, wie das vatikanische Ensemble mit der vollen Bezeichnung heißt, ist in dieser Woche von einer wüsten Geschichte eingeholt worden. Denn mit den hellen und klaren Stimmen des Chors, der seit fünfzehn Jahrhunderten die liturgischen Feiern des Papstes musikalisch umrahmt, wurden in jüngerer Vergangenheit trübe Geschäfte gemacht. Auch von seelischer Misshandlung der Chorknaben war die Rede gewesen, als der Skandal vor sechs Jahren hochgekocht war.