Gemeinderat Breitbrunn Lußberg kann sich über Trinkbrunnen freuen

Günther Geiling
Ein Blick auf den Dorfplatz von Breitbrunn mit Denkmal und Laufbrunnen, der auf die frühere Schleifsteinproduktion in den Steinbrüchen verwaist. Hier sollte noch ein Trinkbrunnen entstehen (links). Foto: /Günther Geiling

Der Breitbrunner Gemeinderat will ein aktuelles Förderprogramm nutzen, um einen Brunnen zu bauen. Wohin dieser soll, diese Frage sorgte zunächst für Diskussionen.

 
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Breitbrunn - „Öffentliche Trinkbrunnen an gut frequentierten Plätzen oder Wegen bieten die gute Möglichkeit, auf den Wert des Lebensmittels Leitungswasser sowie auf die Notwendigkeit des Trinkwasserschutzes hinzuweisen.“ So steht es in einem Sonderprogramm „Kommunale Trinkbrunnen“ und dies war auch der einzige Tagesordnungspunkt, mit dem sich der Gemeinderat von Breitbrunn auf seiner Jahresschluss-Sitzung zu befassen hatte. Statt des vorgeschlagenen Trinkbrunnes auf dem Dorfplatz von Breitbrunn soll dieser aber nun im Gemeindeteil Lußberg eingerichtet werden.

Bürgermeisterin Ruth Frank informierte den Gemeinderat über das Sonderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, „das Trinkwasser mehr in das Bewusstsein der Bürger zu bringen und auf die Notwendigkeit des Trinkwasserschutzes hinzuweisen.“

Das ziele auch auf das Kaufverhalten, denn durch das Einsparen von Emissionen aus der Getränkelogistik und zur Vermeidung von Plastikabfällen aus Einwegflaschen für Mineral- und Tafelwasser. Im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge wirke das Bereitstellen von kühlem, frischem Trinkwasser belebend. In Bayern stamme dieses Wasser zu rund 90 Prozent aus Grundwasser. Um diese Grundwasserressourcen zu schützen und zu bewahren, sei das Mitwirken aller erforderlich. So wäre es schön, wenn sich die Gemeinde an diesem Programm beteilige und in den Genuss einer Förderung von 90 Prozent beziehungsweise maximal 15 000 Euro komme. Der Brunnen sei dann mit einer Tafel zu versehen und müsse mindestens 12,5 Jahre betrieben werden.

Die Bürgermeisterin legte eine Kostenschätzung für solch einen Trinkbrunnen am Dorfplatz und Denkmal von Breitbrunn vor, die nach einer Berechnung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Veitensteingruppe mit rund 9168 Euro ausgewiesen war. Darin seien aber nicht die Kosten für die kompletten Erdarbeiten nach dem Zählerschacht enthalten. Vielleicht würden diese Zusatzkosten so manchen etwas abschrecken, wenn die „Leitenstraße“ unterquert und ein Schacht gesetzt werden müssten und das schon einen Aufwand bedeute. Deswegen habe man auch geprüft, ob man nicht am Gebäude von Klaus Reich direkt anschließe oder vielleicht auch den Trinkbrunnen an dem kleinen Platz am Hauseck von Reich errichten könnte. Dann müsse man die Straße nicht aufreißen und käme zu weniger Kosten.

Sebastian Kirchner stellte dazu fest, „ich würde hier keinen Privatmann mit ins Boot holen, sondern auf Gemeindegrund bleiben“. Außerdem interessierten ihn die laufenden Kosten des Brunnens. Hierzu meinte Bürgermeisterin Frank, dass keine laufenden Kosten anfielen. Das müsse allerdings noch mit dem Wasserzweckverband abgesprochen werden, ob es hier eine Kooperation gebe und man das vielleicht sogar als „Werbeausgabe für den Zweckverband“ ansehen könne. Hinsichtlich der Hygienebestimmungen führte sie aus, dass der Brunnen so gemacht sei, dass immer wieder durchgespült werde und man dürfe ihn auch bis zu 6 Monate abstellen, ohne dass es förderschädlich sei.

Dunja Virnekäs brachte als alternative Standorte den Kreuzweg oder die Straße zum Veitenstein in Lußberg ins Gespräch, weil hier mehr Nachfrage wäre. Stefan Greul riet vom Dorfplatz in Breitbrunn ab, weil auch viele, vor allem ältere Bürger, diesen Standort für nicht ideal fänden. Er unterstrich dies auch mit der Schulbushaltestelle, wo die Kinder dann schon früh vor der Schule oder auch mittags an einem solchen Brunnen herumspritzen. Dem schloss sich Andreas Fösel an, weil er als Schulweghelfer wisse, was dort abgehe. Besser wäre der Standort Kreuzweg oder in Lußberg. In Breitbrunn könnte man damit aber den Platz an der gekauften Gastwirtschaft beleben. Margit Lang brachte noch einen Patz am Radweg bei Hermannsberg ins Gespräch.

Bürgermeisterin Ruth Frank sah beim Kreuzweg eigentlich nur den Platz an der Kapelle für einen Standort geeignet, aber da wäre kein Wasseranschluss möglich. Natürlich sei der Dorfplatz ein sensibler Bereich. Man könnte vielleicht auch die Bürger mit einbeziehen und dazu habe die Gemeinde ja jetzt ein „Gemeinde-App“.

Die weitere Vorgehensweise führte dann zu weiteren Diskussionen, denn auf keinen Fall wollte man eine mögliche Förderung aufs Spiel setzen. Mit neun zu vier Stimmenbeschluss man dann einen Förderantrag beim Wasserwirtschaftsamt zu stellen. Da dies aber nicht ohne ein entsprechendes Konzept geschehen könne, ging es dann in einem weiteren Beschluss um den Standort des Trinkwasserbrunnens, wozu noch einmal die Alternativen am Denkmal in Breitbrunn oder am „Querkelstein“ in der Hauptstraße in Lußberg aufgerufen wurden. Mit acht zu fünf Stimmen entschied sich das Ratsgremium dann für den Standort in Lußberg.

Bürgermeisterin Ruth Frank informierte noch über die Rückabwicklung des Grundstücksgeschäftes „Kellerbruch“, weil das Projekt „Sandsteinwelten“ nicht weiter verfolgt würde. Auf die Nachfrage von Margit Lang, wie es nun mit dem „Förderverein Sandsteinwelten“ weitergehe, vertrat die Bürgermeisterin die Auffassung, dass auch der Förderverein eine Versammlung abhalten und den Verein genauso rückabwickeln müsste. Das läge aber nicht im Verantwortungsbereich der Gemeinde.

Weiter informierte sie über ein Projekt „Kommune der Zukunft“ und die Idee, ein Mentorenprogramm für Neubürger anzugehen. Sie fände es gut, wenn sich jemand zur Verfügung stelle, der Neubürger als Mentor begleiten würde. Hierzu gab es unterschiedliche Meinungen, ob überhaupt die Bereitschaft dazu vorhanden wäre und zum anderen vielleicht ein Flyer mit den wichtigsten Einrichtungen und Vereinsvorsitzenden genügen würde. Wenn man sich nämlich in einem Verein engagiere, funktioniere die Integration automatisch. Es sei nämlich auch schwierig, jemand an die Hand zu nehmen und dabei zu begleiten.

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