Gemeinderat gibt grünes Licht Neues Rathaus für Weidhausen

Von Mathias Mathes

Geschätzte 2,5 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Das alte Gebäude ist zu verfallen und kann nicht mehr saniert werden.

 
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Schon seit Monaten steht das baufällige Rathaus in Weidhausen leer. Der Gemeinderat hat sich jetzt für einen Neubau direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ausgesprochen. Foto: Frank Wunderatsch

Weidhausen - Die Gemeinde Weidhausen soll ein neues Rathaus bekommen. Diese Grundsatzentscheidung traf der Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung am Montagabend. Das alte Rathaus musste im vergangenen Frühjahr dicht gemacht werden. Das vor allem innen sichtlich in die Jahre gekommene Gebäude hatte sich als ein Ort erwiesen, der nicht den aktuellen Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes entspricht. Beispielsweise sind die Rettungswege im Brandfall sowie das Stromnetz nicht zeitgemäß. Bürgermeister Markus Mönch wies in der Sitzung darauf hin, dass zudem der Keller wegen eindringender Feuchtigkeit nicht mehr nutzbar sei. Und das Gewicht des im Obergeschoss untergebrachten Gemeindearchivs sei eine Belastung für die Statik.

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Derzeit arbeitet die Gemeindeverwaltung im ehemaligen Bürogebäude eines Polstermöbelherstellers. Dieses Ausweichquartier soll aber nur eine Übergangslösung sein, wie Bürgermeister und Gemeinderat jetzt bekräftigten. Der favorisierte Neubau soll geschätzte 2,5 Millionen Euro kosten. „Wir schaffen kein Denkmal für den Bürgermeister, sondern die nötige gute Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger“, betonte Mönch.

Der Neubau soll auf dem freien Grundstück gegenüber dem alten Rathaus entstehen. Es ist bereits im Besitz der Gemeinde. Im nächsten Jahr sollen die Planungen vorangetrieben werden. Für Planungskosten richtet die Gemeinde einen Posten im Haushalt 2022 ein, für Baukosten im Jahr 2023. Weiter beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, bei der Regierung von Oberfranken eine geförderte Studie zur Zukunft des alten Rathauses zu beantragen. Sie soll insbesondere die Bürgerbeteiligung ermöglichen und alle Richtungen einer künftigen Nutzung offen darlegen. Was das alte Rathaus betreffe, sei vieles denkbar, vom Umbau zum Bürgerhaus bis zum Abriss, so Mönch.

Noch bevor die Mängel am alten Rathaus offensichtlich wurden, stand die Fraktion der Freien Bürger einem Neubau kritisch gegenüber. Jetzt erklärte Thomas Vollrath für die Fraktion, dass an einem Neubau kein Weg vorbeiführe. Das alte Gebäude sei einfach zu marode. Das jetzige Domizil der Verwaltung könne nur eine Übergangslösung sein. Thomas Carl, Dorfgemeinschaft, meinte: „Alles andere als ein Neubau wäre unverantwortlich.“ Und für die CSU-Fraktion betonte Michael Hofmann: „Das Rathaus ist das Herzstück einer Gemeinde.“ Es müsse eine funktionsfähige Einrichtung zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger sein.

Einen Schlussstrich zog der Gemeinderat unter das Thema Temposchwellen in Flurstraße und Frohnlacher Straße in Neuensorg. Auf Antrag von Gemeinderätin Nina Kutscher (Dorfgemeinschaft) waren die Anwohner zum wiederholten Mal zu ihrer Meinung dazu von der Gemeinde befragt worden. Wie Bürgermeister Mönch bekannt gab, seien 106 von 124 Anschreiben beantwortet worden. Eine knappe Mehrheit habe sich gegen die Schwellen auf den Fahrbahnen ausgesprochen. Derzeit sind sie ohnehin nicht angebracht, um die Arbeit des Winterdienstes nicht zu behindern. Sie werden auch nicht wiederkommen. Mit dem Beschluss für den Verzicht auf die Schwellen trug der Gemeinderat Weidhausen der Mehrheitsmeinung Rechnung.