Gemeinderat Maroldsweisach Fotovoltaik nur in Maßen

Helmut Will
Der Gemeinderat hält an seiner Grundsatzentscheidung vom Mai 2019 fest, die Höchstgrenze für die Errichtung von Freiflächenfotovoltaikanlagen in Höhe von fünf beziehungsweise 15 Prozent nicht zu überschreiten. Foto: /Rudolf Hein

Im Fokus der jüngsten Gemeinderatssitzung in Maroldsweisach stand das Thema „Solarpark“. Für Ärger sorgte die unsachgemäße Entsorgung in Containern an den Friedhöfen.

 
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Maroldsweisach - Winfried Appel aus Geroldswind wurde bei der Sitzung des Marktgemeinderates am Montagabend im Hartlebsaal in Maroldsweisach für besondere Dienste der in der Kommunalpolitik geehrt. Weiter standen Beratungen und Beschlüsse für die geplanten Solarparks Marbach und Hafenpreppach an.

Marlene Theinert von der Bürogemeinschaft für Ortsplanung und Stadtentwicklung (OPLA) aus Augsburg war an diesem Abend erneut Gast im Gemeinderat. Sie ging auf eingegangene Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange für den Bebauungsplan „Solarpark Marbach 01“ ein. Hier gab es jedoch wenig Neues zu berichten, außer, dass textliche Anpassungen zum Schutz des Trinkwassers, zum Abfallrecht und zu Abstandsflächen vorzunehmen waren. Das Gremium beschloss den Bebauungsplan als Satzung und beauftragte die Verwaltung, das Verfahren fortzuführen.

Eine Anfrage der Projektgesellschaft Südwerk auf mögliche Erweiterung der geplanten Fotovoltaikanlagen in der Gemarkung Hafenpreppach wurde bei einer Gegenstimme negativ beschieden. Der Gemeinderat hält an seiner Grundsatzentscheidung vom Mai 2019 fest, die Höchstgrenze für die Errichtung von Freiflächenfotovoltaikanlagen in Höhe von fünf Prozent, bezogen auf die in Frage kommende Gesamtfläche des Marktgemeinderates, beziehungsweise 15 Prozent der in Frage kommenden Gesamtfläche je Gemarkung, nicht zu überschreiten. In einem weiteren Beschluss billigte der Marktgemeinderat den Entwurf des Planungsbüros „Team 4“ zur achten Änderung des Flächennutzungsplanes zum vorhabensbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Hafenpreppach 0 2“.

Für Unmut sorgte im Gremium der Umstand, dass auf den Friedhöfen im Grünschnitt Sachen aufzufinden sind, die dort nicht hingehören. Dazu führte Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) aus, dass der Grünschnitt aus den gemeindlichen Friedhöfen mit Containern vom Entsorgungsunternehmen Persch abgeholt und zur Gründeponie nach Allertshausen gebracht werde. Die Kosten trage der Markt Maroldsweisach. Der Betreiber der Grünschnittanlage bemängele, dass der Grünschnitt Fremdstoffe in Form von großen Mengen Plastik und Fremdmüll aufweise. „Deshalb müssen unsere Leute vom Bauhof nach jeder Entladung von Grüngutcontainern in Allertshausen den Grünschnitt auf Fremdmüll durchsuchen, was mit zusätzlichen Kosten von jeweils 144 Euro belastet ist“, so Thein. Zuzüglich Fahrtkosten von 86 Euro würden die Kosten pro Container 230 Euro betragen.

Gemeinderat Harald Deininger forderte, dass man von den Bürgern verlangen müsse, dass sie sich an die Bestimmungen halten und nur Grünschnitt in die Container geben, und auch Bürgermeister Wolfram Thein ließ durchblicken, dass ihn das ärgert, weil andere Stoffe in die Container gegeben werden. Würde man den Grünschnitt wegen der unzulässigen Beigabe von Plastik und ähnlichen Dingen nach Wonfurt zur Deponie fahren lassen müssen, würden nach den Worten des Bürgermeisters pro Container Kosten für die Gemeinde in Höhe von etwa 300 Euro entstehen.

Kerstin Brückner, Ortssprecherin aus Marbach und von der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, bat alle Ansprechpartner der „Dorfhefte“, die seit Frühjahr beziehungsweise Sommer letzten Jahres in jedem Ort der Gemeinde-Allianz unterwegs sind, darum, die Hefte bis Ostern noch in möglichst viele Haushalte zu geben. Ab Mitte April werden die Hefte dann abfotografiert, die Ergebnisse somit digital gesichert, und ausgewertet. Geplant ist, soweit möglich, auch eine Präsentation und Besprechung der Ergebnisse in den Ortschaften. Die Dorfhefte gehen dann wieder in die Dörfer zurück, wo sie beispielsweise in den Dorfgemeinschaftshäusern für die Bevölkerung zugänglich sein sollen.

Als Nachfolgeprojekt des zeitlosen Kalenders, bei dem über 380 Personen aus allen Orten mitgewirkt haben, ist eine Postkartenserie im Collagestil geplant. Ab sofort können Beiträge für alle Orte eingereicht werden. Möglich sind Fotos, Zeichnungen, Zitate und Minitexte (für die Rückseite). Thema aller Beiträge: „Was macht unser Dorf aus? Was gehört unbedingt dazu? Was ist hier vor Ort einzigartig?“.

In Vorbereitung befindet sich, in Zusammenarbeit mit allen Gemeinde-Allianzen im Landkreis, eine Workshopreihe zur Unterstützung von Vereinen und Dorfgemeinschaften. Dafür interessiert die Organisatoren: Welche Probleme, Herausforderungen und Fragen haben die Vereine vor Ort? Geplant ist die Einbindung von Best Practice-Akteuren aus Vereinen im Landkreis.

Behandelt und positiv beschieden wurden Bauanträge. So für den Anbau an ein bestehendes Wohnhaus in Maroldsweisach und zum Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport in Hafenpreppach. Hier allerdings wurde keine Befreiung hinsichtlich der Dachfarbe erteilt. Diese ist in Rot- und Brauntönen zu halten. Einvernehmen gab es auch für den Bauantrag auf Abbruch eines bestehenden Carports und Errichtung einer Doppelgarage und eines Lagerraumes, ebenfalls in Hafenpreppach. Bekannt gegeben wurde einer Bauvoranfrage in Birkenfeld zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Gerätehalle mit Hackschnitzelanlage und in Eckartshausen auf Neubau einer Gerätehalle. Diese Anträge wurden verwaltungsmäßig an das Landratsamt gegeben.

Eingangs der Sitzung des Marktgemeinderates Maroldsweisach ehrte Bürgermeister Wolfram Thein (links) Winfried Appel, der seit dem Jahr 1996 durchgehend bis April 2018 als Ortssprecher im Marktgemeinderat Maroldsweisach vertreten war. Thein sagte: „Du hast viele Projekte mit umgesetzt und in deiner Zeit als Ortssprecher von Geroldswind vier Bürgermeister erlebt. Für deinen Einsatz darf ich dir eine Dankesurkunde des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren überreichen, verbunden mit einem Präsent unserer Marktgemeinde.“

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