Gemeinderat Meeder Einen Schritt näher an der Kläranlage

Martin Rebhan
Die Kläranlage Kösfeld soll erneuert werden. Bei der Vorklärung des Schmutzwassers kommt die mechanische Variante zum Einsatz. Das hat der Gemeinderat Meeder nun beschlossen. Foto: Frank Wunderatsch

Wie das Schmutzwasser in der Kösfelder Anlage in der ersten Stufe behandelt werden soll – das hat nun der Gemeinderat festgelegt. Mit Experten-Hilfe.

 
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Die Kläranlage in Kösfeld war wieder einmal das beherrschende Thema im Gemeinderat Meeder. Diesmal ging es um die Frage, wie die Vorklärung erfolgen soll. In den bisherigen Plänen war eine maschinelle Vorbehandlung des Schmutzwassers vorgesehen. Zwischenzeitlich kamen Zweifel auf, ob dies auch die wirtschaftlichste Variante ist. Matthias Kraft vom Büro Baur Consult in Haßfurt führte aus, dass bei einer mechanischen Reinigung für die Betonbauwerke etwa 100 000 Euro mehr aufgewendet werden müssten. „Es wird nicht nur ein viereckiges Becken gebaut, sondern es müssen Trichter und verschiedene Kammern vorgesehen werden“, erklärte er.

Bei einer maschinellen Reinigung seien zwar die Herstellungskosten geringer, die Unterhalts-, Wartungs- und Stromkosten beeinflussten aber die Wirtschaftlichkeit negativ. „Bei einer Laufzeit von 30 Jahren ist die mechanische Reinigung die wesentlich wirtschaftlichere Lösung“, bilanzierte Kraft. Am Ende entschied sich der Gemeinderat einstimmig für die mechanische Variante.

Lieber zwei statt keines

Diskussionsbedarf herrschte auch bei der Frage, ob die Gemeinde ein Notstromaggregat in Auftrag geben soll. Bürgermeister Bernd Höfer (CSU) informierte das Gremium über drei entsprechende Angebote. Ins Auge gefasst hatte die Verwaltung einen Stromerzeuger für rund 25 500 Euro, für den die Lieferzeit jedoch bei 50 bis 52 Wochen liegt. Deshalb gab es mehrere Nachfragen. Da die Gemeinde schon ein Notstromaggregat im Wert von etwa 8000 Euro in Auftrag gegeben hatte, das an einem Traktor betrieben werden kann, und auf dessen Auslieferung seit vergangenen März wartet, wollten mehrere Gemeinderäte wissen, ob ein zweites Aggregat überhaupt notwendig ist. Und ob es nicht sinnvoller wäre, die Anschaffung zu verschieben – in der Hoffnung auf fallende Preise. Norbert Gleichmann (FW) gab zu bedenken, dass der ins Auge gefasste Stromerzeuger kein Fahrwerk hat. Er sieht Probleme beim Transport des etwa zwei Tonnen schweren Geräts. Christian Flohrschütz (CSU/Landvolk) sprach sich dafür aus, zweigleisig zu fahren. Ähnlich sah es Gerald Göhring (FW): „Lieber zwei haben und keines zu brauchen als keines zu haben.“ Am Ende sprach sich der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen für die Anschaffung eines mobilen Notstromaggregates aus.

Bürgermeister Höfer informierte darüber, dass die Gemeinde nun doch nicht mehr nach dem Zusatz „Markt“ strebe. Laut einer Mitteilung des bayerischen Innenministeriums müsse eine Kommune, die diesen Titel tragen wolle, mehrere Kriterien erfüllen, sagte er. Unter anderem müsse ihre finanzielle Leistungsfähigkeit über dem Landesdurchschnitt liegen, und der Ort müsse mehr als 10 000 Einwohner zählen. „Bei objektiver Betrachtung aller Hinweise macht es keinen Sinn, das Vorhaben weiterzubetreiben“, hielt der Bürgermeister fest.

Problembauwerk Brücke

Ins Gerede, vor allem in den sozialen Medien, ist die Brücke zwischen Beuerfeld und Glend geraten. Bernd Höfer wies darauf hin, dass das Bauwerk genau nach dem Planfeststellungsverfahren errichtet worden sei. Das die Durchfahrtshöhe auf 2,8 Meter beschränkt werden musste, liege an den örtlichen Gegebenheiten. Mit Nachdruck verwies der Bürgermeister darauf, dass Meeder weder Planer noch Bauherr der Brücke sei. Diese stehe auch nicht auf dem Gebiet der Kommune.

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