Gemeinderat Pressig wird digital

Karl-Heinz Hofmann
Beim aktuellen Kanalanschluss im Birkenweg durch den Bauhof. Von links Bauhofleiter Mario Trebes, Bürgermeister Stefan Heinlein, Geschäftsleiter Antonio Sauchella, Hauptamtsleiter und IT- Fachmann Thomas Frashek, Wasserwart Daniel Bartsch und Klärwärter Manfred Däumer, sie sind begeistert vom neuen GIS und mit Tablets ausgestattet. Im Kanalgraben sind die Mitarbeiter Daniel Fehn und Georg Zwosta vom Bauhof. Foto: Karl-Heinz Hofmann/Karl-Heinz Hofmann

Neue Endgeräte und Software sollen Abläufe vereinfachen. Bei der Gemeinderatssitzung warnt der Bürgermeister vor einem Ausbluten der Schulen.

 
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Der Markt Pressig vernetzt seine technischen Abteilungen untereinander und jene mit der Verwaltung zur effizienteren, kostengünstigeren und schnelleren Zusammenarbeit. Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU) informierte in der Marktgemeinderatssitzung darüber, dass in den vergangenen Wochen die einzelnen Sparten des Marktes Pressig (Bauhof, Klärwerk, Wasserversorgung) mit Tablets ausgestattet wurden. Dazu erhielten die Mitarbeiter eine Schulung im Bereich der neuen kommunalen Geoinformationssysteme (GIS). „Somit können wir direkt vor Ort zum Beispiel bei Baustellen nicht nur die digitalen Karten mit verschiedenen CAD-Programmen abrufen, sondern der Nutzer sieht auch direkt, wo eine Wasserleitung oder wo der Kanal liegt und verläuft. Gleichzeitig wurde seitens der Verwaltung ein neues spezifisches GIS aufgebaut“, freute sich Heinlein.

Auch der Bauhof und das Klärwerk wurden in die digitale Zeit- und Urlaubserfassung mit aufgenommen. Hierzu wurden Terminals am Betriebsort und in der Verwaltung angebracht. Bürgermeister Heinlein erörterte zahlreiche Vorteile, die sich durch das System ergeben, wie beispielsweise weniger Papierpläne und mehr Flexibilität für den Außendienst. Zudem können Grenzsituation und Eigentumsauskunft direkt vor Ort eingesehen und Maße in die mobile Karte aufgenommen werden. „Hiermit haben wir einen großen Schritt in Richtung papierloses Büro und digitales Arbeiten ohne Medienbruch getan“, sagte Heinlein.

Der Bürgermeister berichtete ferner von einem Schreiben an die Staatsregierung in München, insbesondere ans Finanzministerium. Die Preisentwicklung im Hoch- und Tiefbau stoppe die wichtigen Pflichtaufgaben der kommunalen Hand, heißt es einerseits. Ein weiterer wichtiger Punkt seien die derzeitigen Förderbedingungen für Schulen beziehungsweise Kindergärten. Der Bürgermeister lasse zurzeit prüfen, ob man unter den bestehenden Förderbedingungen überhaupt noch Schule und den Kindergarten bauen könne. Das Kostenrisiko sei sehr hoch.

Ebenso sieht der Bürgermeister die Personalsituation an Schulen problematisch. Es fehle an Lehrkräften und die Schulen seien das Standbein der Kommunen. Gerade auf dem Land dürfe man die Mittelschulen nicht auspumpen, meint das Pressiger Gemeindeoberhaupt. Zudem hob Heinlein das Ehrenamt als „unbezahlbares Engagement“ hervor. Er dankte den Feuerwehren, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement das Rückgrat der Gesellschaft bildeten.

Geschäftsleiter und Kämmerer Antonio Sauchella stellte den Rechnungsabschluss für das Jahr 2020 vor. Es konnte eine „freie Spitze“ in Höhe von über einer Million Euro erwirtschaftet werden. Das Ergebnis der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2020 wurde mit einem Gesamtvolumen von 11,597 Millionen Euro festgestellt und Entlastung erteilt. Die Jahresrechnung 2021 werde zwar noch vorbereitet, doch laufe auch das Haushaltsjahr 2021 auf einen Überschuss von rund einer Million Euro hinaus. Die Prüfung der Jahresrechnung für 2020 stellte die Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Susanne Heinlein (CSU), vor. Zum Zahlenwerk gab es keine Beanstandungen, allerdings brachte sie mit ihren Ausschussmitgliedern eine Liste mit Anregungen und Verbesserungsvorschlägen vor. Der Bürgermeister dankte und wies darauf hin, dass man einiges schon durchgeführt beziehungsweise auf den Weg gebracht habe. Er sprach von einem Schaden des Schwallwasserbehälters für das Lehrschwimmbecken in der Mittelschule. Die Kosten für den Austausch liegen bei rund 54 600 Euro.

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