Gemeinderat Wilhelmsthal gibt der Bärwurz eine Chance

Maria Löffler
Die Gemeinde Wilhelmsthal nimmt ab sofort am Projekt „Bärwurzwiesen und -weiden im Frankenwald teil. So soll unter anderem wieder mehr Artenvielfalt entstehen. Foto: /Christine Neubauer

Die Gemeinde beteiligt sich an einem Vorzeigeprojekt im Naturpark Frankenwald. Aber man will auch neues Bauland schaffen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wilhelmsthal - Die Gemeinde Wilhelmsthal will in Eibenberg und im Gemeindeteil Winterleithen Bauwilligen eine Chance bieten. An der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause wurde beschlossen, dafür aber erst einmal etwas Bürokratie aus dem Weg zu räumen. Danach könnte der Traum vom eigenen Haus für einige Wirklichkeit werden.

Zunächst wird erst einmal eine Änderung des Flächennutzungsplans in Eibenberg angestrebt. Im Gemeindeteil Winterleithen muss dafür die Außenbereichssatzung erweitert werden. Die entsprechenden Verfahren erläuterte Tobias Semmler vom Ingenieurbüro IVS, der sich zuversichtlich zeigte, die Abarbeitung der einzelnen Schritte zügig vorantreiben zu können.

Wie wichtig Naherholung in einer intakten Landschaft ist, erläuterte im Anschluss Christine Neubauer von der Ökologischen Bildungsstätte in Mitwitz. Sie hielt ein Plädoyer für das Projekt „Bärwurzwiesen und -weiden im Naturpark Frankenwald“. Das betreut und unterstützt sie zusammen mit Dietrich Förster. Gefördert werde es unter anderem durch Gelder des Umweltministeriums.

Schutz der Artenvielfalt

Davon will jetzt auch die Gemeinde Wilhelmsthal profitieren. Die Räte ließen sich überzeugen vom „Schutz der Verantwortungsarten, der Artenvielfalt und von der Entstehung weiterer Heilpflanzen wie Arnika“. Dabei hob Neubauer die Vorteile von Bärwurz hervor, der ja nicht nur als Schnaps Verwendung finden würde. Sie betonte vor allem seine Heilwirkung: „Er hilft bei Nierenleiden, Gicht oder Verdauungsbeschwerden. Außerdem hat er eine appetit-anregende und verdauungsfördernde Wirkung.“ Um das Projekt auch in Wilhelmsthal umzusetzen, will man vor allem mit örtlichen Landwirten zusammenarbeiten. Dabei soll Bärwurzwiesen-Saatgut aus dem Frankenwald gewonnen werden, um damit eine Aufwertung oder Neuansaat zu starten. Darüber hinaus würde sich die Einzigartigkeit von Bärwurzwiesen und -weiden mit ihren Pflanzen, Tieren und verschiedenen Erzeugnissen sich hervorragend für die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Tourismus anbieten. Ein weiterer Schwerpunkt, so Neubauer, seien „Regionale Weidebetriebe“, die man bei der Einrichtung von großflächigen, naturnah genutzten Weideflächen beraten wolle. „Bärwurzweiden sind ideale Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten und weiteren Tieren, die zusammen stabile Lebensgemeinschaften bilden.“ Für Wilhelmsthal seien im Bereich Bäwurzwiesen die Tälter der Teuschnitzaue, der Grümpel, der Dober und der Kremnitz interessant. Der Gemeinderat war sich einig, dass man sich am Projekt beteiligen wolle und genehmigte eine jährliche Summe von rund 1400 Euro für zunächst vier Jahre.

Dorferneuerung Effelter

Eines der Themen auf der Tagesordnung war die Dorferneuerung in Effelter. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) schickte voraus, dass hierfür bereites im Jahr 2011 ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden sei. Der sei inzwischen mehrmals überarbeitet worden und mittlerweile könne man für den Zeitraum 2022 bis 2027 auf Fördermittel in Höhe von bis zu 1,4 Millionen Euro hoffen. Damit will man unter anderem die Ortsmitte neu gestalten, das Umfeld der Kirche einbeziehen sowie den Feuerwehrhausvorplatz. Neugestaltet und ausgebaut werden sollen auch die Ortsstraßen und es werde touristische Angebote geben. Jetzt gründete sich dafür eine Teilnehmergemeinschaft, die sich aus vier Grundeigentümern, Erbbauberechtigten und aus vier Stellvertretern zusammensetzt. Vorsitzender ist Reinhard Sponsel vom Amt für Ländliche Entwicklung.

Geld aus der Gemeindekasse wird es in Form von Zuschüssen geben. Genehmigt wurden unter anderem 500 Euro für Elisabeth Hoderlein für denkmalpflegerische Maßnahmen. 7500 Euro bekommt die Katholische Kirchenstiftung St. Josef Wilhelmsthal für die Instandsetzung des Innenbereiches der Kirche. Rund 1476 Euro gibt es für den Katholischen Kindergarten Wilhelmsthal, der die Kinder-WCs sanieren möchte.

Im Kindergarten in Steinberg ist der Austausch von Funkraummeldern und der LED-Beleuchtung fällig. Hierfür gibt es von der Gemeinde rund 2138 Euro.

Erleichtert war die Bürgermeisterin darüber, dass man nun endlich die Gewerke für die Sanierung und den Umbau des alten Schulgebäudes in Steinberg und für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Effelter vergeben könne. Entsprechende Angebote seien eingegangen, den Zuschlag habe der jeweils wirtschaftlichste Bieter erhalten. Jetzt will man die Arbeiten entsprechend vorantreiben.

Bilder