Generalsanierung Mittelschüler ziehen in den Loewe-Park

Karl-Heinz Hofmann
Dieses ehemalige Verwaltungsgebäude im Loewe-Park der Kronacher Stadtentwicklungs GmbH wird Interimsquartier für die Gottfried-Neukam-Mittelschule während der Bauzeit der Generalsanierung. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Der Unterricht wird in der Zeit der Generalsanierung des Stammsitzes in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude stattfinden. Die Alternativen Container und Neubau sind damit vom Tisch.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - In der Verbandsversammlung des Schulverbandes Kronach III, die am Donnerstag in der Gottfried-Neukam-Mittelschule Kronach stattfand, hat man eine wichtige Entscheidung getroffen. Dabei ging es um die Frage, wo die Schüler der während der Generalsanierung der Mittelschule einquartiert werden sollen.

Mit Erleichterung reagierten die Verbandsvorsitzende Angela Hofmann (CSU), Geschäftsführer Jörg Schnappauf und die Verbandsräte unisono auf die hier gefundene neue Lösung: Während der Baumaßnahme wird der Unterricht in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude im Loewe Park der Kronacher Stadtentwicklungs GmbH erfolgen. Die Vorsitzende, wie der Geschäftsführer dankten in diesem Zusammenhang ausdrücklich Verbandsrat Matthias Simon (FW). Seine mündlichen Anregungen in der Verbandsversammlung am 29. Oktober 2020 und seine schriftlichen Anträge vom 4. November 2020 seien zwar sehr spät gekommen, dennoch habe man sie noch mit dem Architekturbüro Spindler plus und der Verwaltung überprüfen können.

Simon hatte darin gebeten, im Sinne der Entwicklung des gesamten Schulzentrums bei den Planungen für die Generalsanierung der Gottfried-Neukam-Mittelschule auch den Raumbedarf der Nachbarschulen zu berücksichtigen. Vor allem ging es ihm dabei um eine Prüfung des mittelfristigen Raumbedarfs des Frankenwaldgymnasiums. Diese Ergebnisse müssten seiner Meinung nach für die Generalsanierung der Mittelschule mit einfließen. Hierzu stellte die die Geschäftsführung des Schulverbandes in Rücksprache mit der Schulleitung klar, dass die Verbandsräte bereits seit 2016 regelmäßig und ausführlich über den Planungs- und Umsetzungsstand der Generalsanierung informiert wurden und bereits entsprechende Beschlüsse vorliegen. Auf deren Grundlage wurden die Planungen mit allen zuständigen Stellen bis zum heutigen Tage finalisiert und mit den Fördergeldgebern abgestimmt. Eine nochmalige Neuplanung würde die Förderschiene zum Erliegen bringen und den Baubeginn nach hinten schieben.

Tragbare Lösung

Nachdem nun in der Verbandsversammlung am Donnerstag Geschäftsführer Andre Völk und Architektin Sabine Porzel einen ausführlichen Sachstandsbericht über die Generalsanierung sowie über die fortgeschrittenen Verhandlungen hinsichtlich eines Interimsquartiers abgelegt hatten, zog Simon seine beiden Anträge zurück. Auch er fand die Interimslösung, den Schulunterricht in ein ehemaliges Verwaltungsgebäude im Loewe-Park zu verlagern, als eine tragbare und gute Lösung. Die Verbandsvorsitzende wie der Geschäftsführer informierten nochmals rückwirkend über die Vorgehensweise. Es hätten demnach alle an einem Strang gezogen. Diese Lösung ermögliche nun einen reibungslosen Fortgang der Planungen und sichere die Fördergelder, die schon bei der Regierung beantragt waren.

Schnappauf dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich der Regierung von Oberfranken, aber auch der Schulleitung und dem Architekturbüro. Er sprach von einer großartigen Gemeinschaftsleistung auch über die Weihnachtsfeiertage und dem Jahreswechsel hinweg. So sei nun die Containerlösung am Schulzentrum, die sich über zwei bis drei Jahre hätte hinziehen können und rund zwei Millionen Euro Kosten verursacht hätte, vom Tisch. Gleiches gelte für die zwar kostengünstigere Variante eines Ersatz-Neubaus, die allerdings nicht nicht förderfähig gewesen wäre.

Letztlich habe man nach vielen Gesprächen und Vorortterminen ein geeignetes Bestandsgebäude in Kronach gefunden, wobei bereits erste Architektenplanungen vorgestellt werden könnten. Das Büro Spindler plus wurde dafür mit den Planungen beauftragt.

Konzept für die Mittagsverpflegung

In Rekordzeit habe das Büro den Umbau im Gebäude für geeignet eingestuft und bereits darin voll funktionsfähige Klassenräume geplant. Es folgten jetzt noch Brandschutz-, Statik- Schadstoffgutachten, um die Kosten detaillierter zu ermitteln. Nach jetzigem Stand ergeben sich geschätzte Kosten von rund 433 000 Euro, allerdings kämen mit Sicherheit noch Containerkosten für Toiletten hinzu, da man WC- Container anmieten oder kaufen müsse. Das Interimsgebäude bringe aber alle Unterrichts- und Verwaltungsräume der Mittelschule, verteilt auf Erdgeschoss, erstes Ober- und zweites Obergeschoss, unter.

Die Schulverbandsverwaltung hat nun auch schon zusammen mit der Schulleitung ein Konzept für die Mittagsverpflegung ausgearbeitet, die in vollem umfang in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kantine stattfinden kann. Auch mit der Mobilitätszentrale habe man bereits wegen der Schülerbeförderung Kontakt aufgenommen. Wo es notwendig sei, würden entweder zusätzliche Bushaltestellen eingerichtet oder Fahrpläne entsprechend angepasst. Auch die kurzen Wege vom Gebäude zum Schulzentrum und umgekehrt, sprächen für den Interimsstandort, hieß es aus der Versammlung.

Es können weiterhin auch die Fachklassenräume der Mittelschule vollumfänglich weitergenutzt werden. Einstimmig fasste die Verbandsversammlung den Beschluss, die Gottfried-Neukam-Mittelschule in das ehemalige Verwaltungsgebäude im Loewe-Park der Kronacher Stadtentwicklungs GmbH auszulagern. Die Verbandsvorsitzende und Geschäftsführung wurden beauftragt, die Planungen und Ausführungen zur Ertüchtigung/Sanierung des Verwaltungsgebäudes zu beauftragen und die Auslagerung und den Betrieb innerhalb des Loewe Parks entsprechend durchzuführen. Weiter seien ein Mietvertrag sowie weitere Verträge, die zum Betrieb der Mittelschule notwendig sind, abzuschließen. Andre Völk sprach von einer nachhaltigen und auch kostengünstigeren Lösung, die auch für andere Schulen, die saniert werden sollen, übertragbar wäre.

Angela Hofmann sprach von einem außergewöhnlichen Glücksfall, dass der Studiengang aus diesem Gebäude in die Güterstraße in Kronach wechselt und daher das Gebäude zur Verfügung stehe. Daraus entstünden für den Schulverband große Vorteile, die organisatorisch praktikabel und ökonomisch sinnvoll und günstig seien.

Auch Verbandsrat Markus Wich (CSU) sah darin eine herausragende Lösung, ebenso wie die Verbandsrätinnen Marina Schmitt und Susanne Grebner (beide SPD). Diese Lösung sei sowohl zeitlich wie auch finanziell von Vorteil. Andre Völk berichtete zum Sachstand der Generalsanierung. Wegen der Corona-Pandemie sei es zu geringen Verzögerungen gekommen. In den vergangenen Wochen standen Gespräche mit der Regierung von Oberfranken im Vordergrund. Dabei wurde festgestellt, dass die geplante Vollbelüftung als unproblematisch und förderfähig angesehen wird. Als nächste Schritte nannte der Planer die Ausschreibungen für die Fachfirmen und die Vorbereitung der Auslagerung der Schüler. Im August dieses Jahres ist der Baubeginn vorgesehen. Man werde ständig mit der Regierung von Oberfranken im Gespräch bleiben.

Bilder