MG3: Grüße aus der alten Verbrenner-Welt
Zwar fahren die allermeisten neuen Autos in Genf elektrisch und viele davon kommen aus China. Doch ausgerechnet MG als erfolgreichste China-Marke in Deutschland konterkariert den Trend und zeigt noch einmal einen neuen Verbrenner: die zweite Generation des MG3. Der soll künftig mit 4,11 Meter Länge in einer Liga spielen mit VW Polo oder Opel Corsa. Noch vor den Sommerferien soll er mit einem 1,5 Liter großen Benziner (75 kW/102 PS) zu uns kommen.
So ganz kann er sich dem Trend zur Elektrifizierung jedoch nicht verschließen. Denn neben dem Verbrenner bekommt der Viertürer auch eine 100 kW/136 PS starke E-Maschine und einen 1,83 kWh großen Akku, der ihn zum Hybrid-Modell macht und den Normverbrauch auf 4,4 Liter (CO2-Ausstoß: 100 g/km) drücken soll. Preise nennt MG noch nicht, doch spekuliert das Messeparkett mit deutlich unter 25 000 Euro.
Lucid Gravity: SUV mit Stromlinie
Mit einer 900-Volt-Architektur und dem geringsten cW-Wert im Segment hat Lucid mit der Luxuslimousine Air von sich reden gemacht. Ein gutes halbes Jahr nach deren Europa-Premiere legt das amerikanische Start-up jetzt mit dem Gravity nach. Der soll als vornehmes SUV mit Stromlinie zum Jahresende gegen Modelle wie den Mercedes EQS, das Tesla Model X und den BMW iX antreten.
Dafür wirbt Lucid mit bis zu 588 kW/800 PS, einer erwarteten Reichweite von 700 Kilometern und so viel Ladeleistung, dass binnen 15 Minuten der Strom für 300 Kilometer fließt. Preise gibt es noch keine, doch nachdem der günstigste Air schon 85 000 Euro kostet, dürfte das Preisschild beim Gravity wohl sechs Stellen haben.
Yangwang U8: Der „G-Fender“ aus China
Bislang bewegt sich BYD bei mit Modellen wie dem Tang, dem Dolphin oder dem Seal im Mittelfeld des Marktes. Doch jetzt streben die Chinesen nach höheren Weihen und gewähren in Genf einen ersten Blick auf ihr Flaggschiff Yangwang U8. Optisch: eine Mischung aus Land Rover Defender und Mercedes G-Klasse. Technisch: Mit einem Range Extender soll er für mehr als 1000 elektrische Kilometer gerüstet sein. Und mit seiner als Tank-Turn beworbenen 360-Grad-Wende auf der Stelle sowie einer schwimmfähig abgedichteten Karosserie wurde er zum Star in den sozialen Netzwerken.
Der 882 kW/1200 PS starke Geländewagen wird in China für Preise von umgerechnet 140 000 Euro bereits verkauft und soll jetzt auch den Europäern Lust machen auf Luxus aus Fernost. Ob er allerdings tatsächlich bei uns in den Handel kommt, ist noch nicht entschieden. Und ein Problem ist dabei ist sein Gewicht. Denn mit über 3,5 Tonnen erfordert der Koloss in Europa mehr als nur den normalen B-Autoführerschein.
IM LS7: Der nächste bitte
Es gibt in Genf nicht nur eine handvoller neuer Modelle, sondern auch wieder eine neue Marke. Und natürlich kommt sie aus China. All jenen, denen MG zu sehr nach altem England klingt, bietet der SAIC-Konzern deshalb mit IM für Intelligent Mobility eine fortschrittlichere Alternative mit viel neuer Technik bis hin zum weitgehend autonomen Fahren.
Die Sensoren dafür sind jedenfalls bereits in den Höckern über der Frontscheibe der einzelnen Modelle installiert. IM soll bei uns im kommenden Jahr an den Start gehen und zielt bei Preis und Anspruch eine Klasse höher als Modelle wie der MG4.
Zum Start zeigen die Chinesen die 425 kW/578 PS starke Allrad-Limousine L7, die im Format an den VW ID.7 erinnert und mit einem 90 kWh-Akku rund 500 Kilometer weit fahren soll.
Daneben gibt es noch das SUV LS7 im Format des Porsche Cayenne und den LS6, der einem Cayenne Coupé nachempfunden ist. Dort haben die Akkus 100 kWh und ermöglichen Fahrstrecken von bis zu 560 Kilometer und die Leistung steigt auf bis zu 579 kW/787 PS.