Genuss So! Ein echter Blickfang in Schmiedefeld

Sandro Möller und Diana Krauslach haben sich mit dem eigenen Restaurant einen Traum erfüllt – und das in der Pandemie. Dank kreativer Ideen und breitem kulinarischem Angebot konnte sich der Blickfang in Schmiedefeld bei den Gästen etablieren.

 
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Schmiedefeld - Staatlich anerkannter Erholungsort, Wander- und Wintersportparadies, Ziel des größten Crosslaufes Europas, dem Rennsteiglauf. Rund 1600 Menschen wohnen in dem noch recht jungen Ortsteil Suhls, in dem andere Urlaub machen. Direkt am Ortseingang begrüßt sie der „Blickfang“. Einst viele Jahre lang eine Tierglasbläserei, wurde das Gebäude vor zwei Jahren umgebaut und bietet nun einem Restaurant Platz, das seinem Namen alle Ehre macht.

Über den mussten Sandro Möller und Diana Krauslach gar nicht lange nachdenken. Als der Koch und Betreiber zum ersten Mal am großen Panoramafenster im Gastraum stand und den Blick über die idyllische Landschaft vor sich hat schweifen lassen, ist ihm sofort der „Blickfang“ in den Sinn gekommen. Doch bevor sie den tollen Ausblick auch ihren Gästen präsentieren konnten, war es ein steiniger Weg für das junge Gastronomen-Paar.

Eigentlich klang alles sehr vielversprechend: Freunde hatten Sandro Möller darauf aufmerksam gemacht, dass der einstige Glasbläserbetrieb verpachtet werden soll. Zwar ist der Schritt in die Selbstständigkeit immer mit einem gewissen Risiko verbunden und erfordert Mut – doch so konnte der gelernte Koch, der alleine mehr als 15 Jahre in seinem Lehrbetrieb im Ort angestellt war, seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllen. Mit Partnerin Diana Krauslach an seiner Seite sollte das ein Klacks werden, schließlich hat die Restaurantfachfrau in der Vergangenheit in den verschiedensten Gastronomiebetrieben Erfahrungen sammeln können. So etwa im Sternerestaurant im Allgäu, bei Henssler & Henssler in Hamburg, in Dortmund, Erfurt, Meiningen oder ihrem Ausbildungsbetrieb in Schmiedefeld.

Schnell war man sich mit dem Verpächter der Immobilie einig, hatte schon den Ausbau geplant, als plötzlich Corona kam. Und blieb. „Zu Beginn der Pandemie hatte man noch gar nicht abschätzen können, was es mal für Auswirkungen haben wird. Wir sind also ganz positiv an die Sache rangegangen“, erinnert sich Diana Krauslach. Dass zur Eröffnung des „Blickfang“ im Dezember 2020 jedoch kein Gast im Restaurant würde sitzen dürfen, war zu Beginn des Umbaus des Hauses nicht abzusehen. Doch der Lockdown kam und mit ihm die Einschränkungen, die besonders die Gastronomiebetriebe hart getroffen haben.

Und nun? Den Kopf in den Sand zu stecken, war für die beiden keine Option. Also wurden sie kreativ. Und starteten mit Bratwürsten „to go“ auf dem Parkplatz. Das Mitnahme-Konzept kam an und lockte mehr Hungrige als erwartet zum neuen Gasthaus. Doch bloß Gebratenes wollten die erfahrenen Gastronomen den Gästen nicht servieren. Bald wechselte man deshalb zum Bestell- und Abholsystem mit „richtiger“ Karte.

Nach dem Motto „Von meinem Topf in deinen Topf“ gab es freitags bis sonntags ein wöchentlich wechselndes Speisenangebot. Inklusive Vorsuppe und Dessert. Zum Kaffee konnten außerdem selbst gebackener Kuchen und Eis im „Blickfang“ geholt werden.

„Die Schmiedefelder haben uns wirklich unterstützt, sind zu uns gekommen und haben uns so durch diese schwierige Anfangszeit gebracht“, freuen sich die beiden noch heute. Manch einer kam jede Woche mit leeren Töpfen und Kuchendosen vorbei und verließ das Lokal mit prall gefüllten Behältern wieder. So lief das fast ein halbes Jahr lang, bis zum 3. Juni 2021, als im „Blickfang“ endlich das „normale“ Geschäft aufgenommen werden konnte.

Die Stammgäste sind geblieben – und viele neue hinzugekommen. Das Publikum ist bunt gemischt, hier fühlt sich die Rentnergruppe genauso wohl wie die junge Familie, deren Kinder sich in einer Spielecke beschäftigen können, während Mama und Papa noch in Ruhe einen Kaffee trinken.

Bis zu 30 Personen bietet der „Blickfang“ insgesamt Platz. Entweder im liebevoll eingerichteten Restaurant, im Sommer können aber auch 24 Personen auf der sonnigen Terrasse bewirtet werden. Dass das für zwei Personen eine ziemliche Aufgabe ist, muss man wohl nicht erwähnen. Aber Diana Krauslach und Sandro Möller macht das nichts aus, denn sie lieben ihre Arbeit, sind stolz auf ihren „Blickfang“. Und das merkt und schmeckt man.

Getreu des Konzeptes klassische, regionale Gerichte treffen auf moderne, ausgefallene Kreationen werden neben Speisen wie Würzfleisch vom Schwein mit Käse überbacken, Knusper-Schweine-Schnitzel mit geschwenkten Kartoffeln, Bohnen und Radieschen, Rostbrätel mit Kartoffelsalat oder Bratwürsten auch Hähnchen-Curry mit knackigem Gemüse und wildem Reis, gebratener Zander mit Avocado-Babs und Ananas-Chutney oder Zitronen-Risotto mit feinem Räucherlachs angeboten. Neben Fleisch- und Fischgerichten fehlt es auch nicht an vegetarischen Köstlichkeiten, wie Ruccola-Erdbeer-Salat mit Mozzarella, Pinienkernen und Hausdressing, einem Chicorée-Stern mit Rote-Beete-Linsen-Salat, Walnüssen, Ziegenkäse und Knusper-Brot oder einem Kürbis-Risotto mit Birne und Amarettini. Auch Vorsuppen, wie ein Erbsen-Minz- oder ein Spargel-Süppchen, und leckere Desserts, wie Lava Cake oder Zimt-Mousse, sind auf der Karte zu finden.

Alle vier bis sechs Wochen wird diese neu geschrieben, natürlich immer mit saisonalem Bezug. Denn gekocht wird im Blickfang stets frisch, das Fleisch kommt von der Metzgerei im Ort, der Fisch wird gerne aus der Forellenzucht nahe Themar bezogen. Bier und Co stammen aus der Region, Limonade wird selber gemacht. Tee und Kaffee sind Fair Trade und Bio. Und natürlich wird auch der Kuchen selbst gebacken. Vier verschiedene Sorten gibt es an den Wochentagen zur Auswahl, mindestens sechs werden am Wochenende angeboten.

Umbauten stehen in dem noch jungen Restaurant natürlich noch keine an. Alles ist auf dem neuesten Stand, außerdem barrierefrei und damit auch rollstuhlgerecht gebaut. Im Außenbereich wollen die beiden Gastronomen künftig vielleicht noch ein wenig mehr Werbung anbringen. Und auch bepflanzen will Diana Krauslach den schönen Freisitz in diesem Jahr wieder bunt. Vor allem hoffen sie und Sandro Möller aber, dass sie ihre Gäste nun weiterhin bewirten können; ohne Einschränkungen, ohne Zwangspausen und im besten Fall bald wieder ohne G-Regeln.

Hähnchenfilet in cremiger Frischkäse-Parmesan-Soße

Zutaten:

  • 500 g Hähnchenfilet
  • Salz, Pfeffer, 1 TL Paprikapulver und 1 TL Oregano
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 4 Knoblauchzehen
  • 5 getrocknete Tomaten in Öl eingelegt, 300 g Cocktailtomaten/Kirschtomaten
  • 1 EL Tomatenmark
  • 300 ml Rinder- oder Hühnerbrühe
  • 200 g Frischkäse mit Kräutern
  • 125 g Spinat
  • 50 g Parmesan (frisch gerieben)

Und So! wird’s gemacht: Den Spinat waschen und abtropfen lassen, Zwiebel und Knoblauch schneiden. Tomaten aus dem Öl nehmen, mit Küchenpapier abtupfen und in feine Streifen schneiden. Die Cocktailtomaten ebenfalls waschen und halbieren. Das Hähnchenfilet mit Wasser abwaschen und mit Küchenpapier trocknen, anschließend mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Oregano würzen. Die Pfanne mit etwas Olivenöl erhitzen (nicht zu heiß) und das Filet von beiden Seiten für jeweils 3 Minuten anbraten. Anschließend aus der Pfanne nehmen, abdecken und ruhen lassen.

Die Pfanne nicht abwaschen, sondern etwas Olivenöl hineingeben und die Zwiebel mit dem Knoblauch und den getrockneten Tomaten darin dünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. Halbierte Tomaten hinzugeben und ebenfalls andünsten. Anschließend etwas Tomatenmark mit dem Gemüse anrösten und mit Brühe ablöschen. Frischkäse, Parmesan und Spinat hinzugeben. Angebratenes Fleisch in die Soße geben und bei geringer Hitze für 10 bis 15 Minuten gar ziehen lassen.

Dazu schmecken am besten Spätzle.

Informationen zum Restaurant "Blickfang":

Öffnungszeiten: Montag 11 bis 17 Uhr,
Donnerstag bis Sonntag 11 bis 21 Uhr.

Anschrift: Restaurant „Blickfang“,
Suhler Chaussee 50, 98528 Schmiedefeld

Telefon: 0151 | 20203321

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