Gereuth Schloss verfällt zusehends

Helmut Will

Das Alte Schloss in Gereuth verfällt zusehends. Zwar sind diverse Anträge gestellt, doch noch tut sich hier nichts. Dabei droht Gefahr von herabfallenden Steinen und der Mauer.

 
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  Foto: /Helmut Will

In der Sitzung des Gemeinderates Untermerzbach am 7. März stellte Gemeinderätin Marion Leonhardt (FWG) aus Gereuth die Frage, was nun aus dem Alten Schloss in Gereuth werde. Dazu führte Bürgermeister Helmut Dietz aus, dass dieses vom Landkreis übernommen wurde und Überlegungen hinsichtlich einer notwendigen Sanierung laufen würden. Es müssten allerdings alle denkmalrechtlichen Belange und mögliche Förderungen abgeklärt werden.

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Wir haben beim Landratsamt Haßberge den derzeitigen Sachstand nachgefragt. Die Pressesprecherin des Landratsamtes Monika Göhr teilte hierzu mit, dass der Erwerb des Anwesens im August 2021 erfolgt sei. Dies geschah im Rahmen eines Nachtragsliquidationsverfahrens. Der Kaufpreis war vertraglich mit einem Euro geregelt. Notwendige Absicherungsmaßnahmen im Umgriff des „Alten Schlosses“, insbesondere auf dem Nachbargrundstück, seien bauordnungsrechtlich von der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt angeordnet worden und müssten bauaufsichtlich überwacht werden.

Weiter seien Fördermittel aus dem Entschädigungsfonds nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz sowie bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beantragt, um das Schloss erhalten zu können. Die restlichen Kosten würden sich der Landkreis und die Gemeinde Untermerzbach teilen. Nach Bewilligung der umfangreich beantragten Fördermittel, es wird eine Förderquote etwa 95 Prozent erwartet, könne in die Projektumsetzung eingestiegen werden.

„Zielsetzung ist es, noch Ende dieses Jahres mit baulichen Sicherungsmaßnahmen beginnen zu können“, teilte Göhr mit. Die Entscheidung, dass „Alte Schloss“, das etwa 400 Jahre alte Baudenkmal in Gereuth, zu kaufen, war eine umstrittene Entscheidung des Kreistages. Letztlich fiel die Entscheidung pro Kauf aus, bei Gegenstimmen der Kreisräte Harald Pascher und Bernhard Jilke (FDP), Christian Zehendner, Jonathan Eller (JL) und Claus Bittenbrünn (CSU).

Gemeinderätin Marion Leonhardt zeigt bei einem Besuch vor Ort die Schadstellen am Alten Schloss. Sie ist der Ansicht, dass es, an der Zeit wäre, dass eine Sanierung stattfindet – auch wenn es abgezäunt ist. Denn man müsse Personen von den Mauern und vor allem vor möglicherweise herabfallenden Ziegeln oder Steinbrocken schützen. „Ein schöner Anblick ist das in unserem Ort ganz bestimmt nicht“, so Marion Leonhardt.

Das sogenannte „Alte Schloss“ ist ein Renaissancebau aus dem Jahr 1508, es war das ehemalige Herrschaftshaus von Gereuth. Später wurde es in ein Wirtschaftsgebäude umfunktioniert. Der Verfall des „Alten Schlosses“ schritt unter wechselnden Besitzern zusehends fort.