Geschichte Gutachten zur NS-Vergangenheit von Leifheit

Recherchen haben die Vergangenheit von Unternehmer Günter Leifheit in den Fokus gerückt. Nun soll sich damit ein Gutachten beschäftigen.

 
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Günter Leifheit ist auch heute noch in der Stadt Nassau präsent, wie hier am Rande des Leifheit-Campus (Archivbild). Foto: Thomas Frey/dpa

Nassau (dpa/lrs) - Zur Aufarbeitung der mutmaßlichen nationalsozialistischen Vergangenheit des Unternehmers Günter Leifheit (1920-2009) soll ein Gutachten in Auftrag gegeben werden. Dieses solle die Thematik weiter aufarbeiten, teilte der Stadtbürgermeister von Nassau, Manuel Liguori (SPD), mit. 

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Dazu würden er und der Geschäftsführer der Leifheit-Stiftung sich unter anderem eng mit der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen abstimmen. Nach Erhalt dieser zweiten Studie werde über weitere Handlungsschritte zu beraten sein. Das sei das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Stadt Nassau, der Leifheit Stiftung, des Leifheit Campus sowie der Leifheit AG am vergangenen Mittwoch. 

Bericht des Historikers Holler lenkte Blick auf Leifheit

Vor einigen Wochen hatten die Städte Nassau in Rheinland-Pfalz und Garmisch-Partenkirchen in Bayern einen Bericht eines Historikers mit Recherchen über die Verstrickungen Leifheits während der NS-Zeit erhalten. In dem mittlerweile veröffentlichten Bericht beschäftigte sich Stefan Holler, Mitarbeiter eines Münchner Verlages und Historiker, genauer mit der Vergangenheit des Unternehmers. 

"Er ist freiwillig in die Hitlerjugend, die NSDAP, die Waffen-SS und die Allgemeine SS eingetreten und hat damit mehrfach ein politisches Bekenntnis für den Nationalsozialismus abgelegt", schreibt Holler. Er hält aber auch fest: "Es gibt keinen Hinweis für eine persönliche Beteiligung Leifheits an Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit."

Rückzug aus dem operativen Unternehmensgeschäft 1974

Leifheit ist Gründer des gleichnamigen Nassauer Haushaltswarenherstellers, der beispielsweise Wäscheständer herstellt. Günter Leifheit und seine Frau zogen sich 1974 nach dem Verkauf des Unternehmens an einen US-Konzern aus dem operativen Geschäft zurück. Den Namen des Gründers trägt das Unternehmen aber weiterhin. 

In der Mitteilung des Nassauer Stadtbürgermeisters heißt es nun: "Da die Ausarbeitung von Herrn Holler bisher nicht bekannte Details enthält, besteht Einigkeit darin, sich intensiv mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen."