Die Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, forderte dagegen vor allem mehr Hilfe für pflegende Angehörige. "Pflege findet zu mehr als 80 Prozent zu Hause statt", sagte Bentele. "In Bayern werden noch früher als in anderen Bundesländern bald deutlich weniger Pflegekräfte nachkommen als in Rente gehen. Die Lücke ist nur zu schließen, wenn die Nächstenpflege - also die Pflege zu Hause - von der Politik deutlich gestärkt wird."
Problematisch aus bayerischer Sicht ist auch ein Vergleich mit anderen Bundesländern im Bereich der Altenpflege: In ganz Deutschland ist die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren gestiegen - Bayern belegt mit einem Plus von 9,3 Prozent aber den vorletzten Platz. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen nahm die Zahl der Beschäftigten in der Altenpflege der neuen Studie zufolge binnen zehn Jahren um 45,8 Prozent zu.
Der Sprecher für Pflege der Grünen im Landtag, Andreas Krahl, machte dafür am Dienstag die Staatsregierung von CSU und Freien Wählern verantwortlich: "Die Staatsregierung ist sehenden Auges ins Messer gelaufen. Anstatt den Beruf aufzuwerten und mit Kompetenzen wie der Heilmittelverordnung auszustatten, belässt sie die professionelle Pflege in der ärztlichen Assistenzrolle." Er forderte unter anderem, mehr Studienplätze für Pflegepädagogen zu schaffen.