Am Freitag soll es laut Polizei in Rheinland-Pfalz um 10.00 Uhr eine landesweite Schweigeminute für die getöteten Beamten geben. Ebenfalls am Freitag ist in Kusel eine interne Trauerfeier mit den Angehörigen sowie mit Kolleginnen und Kollegen der Getöteten geplant. Ab 10.00 Uhr sollen auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Lewentz (beide SPD) unter den rund 200 Gästen in der Fritz-Wunderlich-Halle sein. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es eine öffentliche Gedenkveranstaltung geben.
Zwei Verdächtige in U-Haft
Seit Dienstag sind zwei Tatverdächtige wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft. Die 32 und 38 Jahre alten Saarländer sollen am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle im Kreis Kusel - im Südwesten von Rheinland-Pfalz und an der Grenze zum Saarland - die Polizisten erschossen haben. Die Ermittler vermuten, dass die Männer Jagdwilderei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Kastenwagens war demnach voller toter Tiere.
Einem der beiden Verdächtigen war nach Informationen des Deutschen Jagdverbandes 2020 wegen fehlender Zuverlässigkeit ein Jagdschein verweigert worden. Der 38-Jährige soll wohl als Wilderer aufgefallen sein.
Sonderkommission gegründet
„Die Ergebnisse aus den Zuverlässigkeitsüberprüfungen müssen am Ende aber auch konsequent von den Vollzugsbehörden durchgesetzt werden, nur so entfalten diese ihre volle Wirkung“, sagte der Grünen-Obmann im Innenausschuss des Bundestages, Marcel Emmerich, der Deutschen Presse-Agentur. „Es deckt erneut ein ernsthaftes Problem im Vollzug auf, wenn Personen ihre Waffen trotz fehlender Zuverlässigkeit immer noch Zuhause haben.“
Im konkreten Fall brauche es dringend Antworten dazu, wo und wann in den Behörden womöglich die nötigen Informationen nicht erfasst oder weitergegeben worden seien. Er forderte: „Die Kontrollmöglichkeiten der Länder müssen dringend evaluiert, effektiver gestaltet und der Informationsfluss zwischen den Behörden schnell verbessert werden.“
Für die weiteren Ermittlungen gründete die Polizei in der Pfalz die Sonderkommission „Veldenz“. Unter Leitung des Kriminaldirektors Frank Gautsche sollen die Sicherheitskräfte in Kaiserslautern die Aufklärung der Tat vorantreiben.