Menschen, die nicht einer „Norm“ entsprechen, unter ihresgleichen auffallen oder sich sichtlich unterscheiden, haben es in der Gesellschaft schwerer, besonders in der Schule. Das betrifft auch Heranwachsende, die einer Minderheit angehören, wie beispielsweise Migranten oder Kinder, die mit beiden Geschlechtsmerkmalen geboren wurden oder aber sich in ihrer gesellschaftlichen Rolle oder ihrem biologischen Körper falsch fühlen. Die Folgen reichen von Ausgrenzung bis hin zu gezielter und anhaltender Schikane (Mobbing). Grund- und weiterführende Lerninstitutionen sollen eigentlich als sicherer Raum für die kindliche Entwicklung dienen, doch gerade dort werden Außenseiter leicht zur Zielscheibe von Gleichaltrigen. Laut einer von der OECD veröffentlichten Studie von 2018 waren in Deutschland mehr als 20 Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler häufig an ihrer Schule von Mobbing betroffen. In einer 2019 vom Deutschen Kinderhilfswerk veröffentlichten Studie gaben 20 Prozent der 2725 befragten Heranwachsenden zwischen sechs und 17 Jahren an, wegen ihrer körperlichen Merkmale schikaniert worden zu sein.