Glasindustrie am Rennsteig Unternehmer verfassen Brandbrief

Veronika Schadeck
Die Glasindustrie leidet derzeit unter den explodierenden Energiekosten, aber auch andere Branchen sind davon betroffen. Foto:  

Die großen Unternehmer der Rennsteig-Region ziehen an einem Strang: Geschlossen fordern sie die Politik auf, schnell zu handeln.

 
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Tettau/Steinbach am Wald – „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, so der Geschäftsführer der Wiegand-Glas-Unternehmensgruppe, Nikolaus Wiegand. In diesem Zusammenhang erinnert er an die Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahre 2011. Noch im Herbst 2010 sei die Laufzeitverlängerung für die bestehenden Atomkraftwerke beschlossen worden, doch drei Tage nach dem Reaktorunglück der Atomausstieg.

Auch jetzt könnte die Politik schnell handeln, sie müsse nur wollen. „Und das muss auf allen Ebenen passieren“, ergänzt der Seniorchef der Heinz-Glas-Gruppe, Carl-August Heinz. Ein energieintensives Unternehmen könne mit solchen Energiepreisen nicht auf Dauer bestehen, so Bernd Hörauf von Gerresheimer Tettau. Er begrüßt, ebenso wie Carl-August Heinz und Nikolaus Wiegand, die Initiative von Baumgärtner, der binnen weniger Tage Vorschläge ausgearbeitet habe und sich auf politischer Ebene stark engagiere.

Die Unternehmer der Rennsteig-Region (dazu zählen die Wiegand-Glas-Unternehmensgruppe, die Heinz-Glas Gruppe, Gerresheimer Tettau, die Firmen Ernst Röser Siebdruckerei GmbH, Werner Heinz, Rösler CeramInno GmbH, Gramß GmbH und die Rauschert-Gruppe) verfassten zudem ein weiteres Schreiben an die Politik, in dem dringendes Handeln gefordert wird. Unter anderem ist von der „Vernichtung der finanziellen Substanz, die für die Bewältigung der nachhaltigen Transformation der Betriebe notwendig ist“ die Rede.

Weiterhin wird neben den Vorschlägen von Baumgärtner auch eine sofortige Änderung des Preisbildungsmechanismus in der EU und ein möglicher Ersatz auf Basis von Durchschnittskosten zu Papier gebracht. Und: „Wenn wir aus der fossilen Wirtschaft aus- und umsteigen wollen, müssen wir auch die Chance erhalten, die Mittel dafür zu erwirtschaften.“ vs

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