Goldstrand Naturschützer fordern Auflagen für „Goldstrand“

Ein Blick vom „Goldstrand“ auf den Goldbergsee. Der Landesbund für Vogelschutz fordert, dass Gastronomie und Naturschutz in Einklang zu bringen sind. Foto: Wolfgang Braunschmidt/Wolfgang Braunschmidt

Der Stadtrat beschließt, die Gastronomie am Goldbergsee wieder zuzulassen. Der Landesbund für Vogelschutz will Alternativen zum „Standard-Biergarten“ durchsetzen.

 
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Coburg - „Naturschutzgebiet und Gastronomie könnten gute Nachbarn sein.“ So überschreibt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) seine Stellungnahme zur Entscheidung des Coburger Stadtrats, am Goldbergsee wieder eine Außengastronomie zuzulassen (Neue Presse vom Freitag).

In der von Bernd Leuthäusser unterzeichneten Mitteilung wirft der LBV die Frage auf, welche Art von Gastronomie neben ein „wertvolles und stadtnahe Naturgeschutzgebiet“ passt. Dieser Frage sollten sich die Verantwortlichen der Stadt für die Ausschreibung des „Goldstrands“ „sehr genau stellen“.

Das Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee und das umgebende Gelände zwischen Neuses, Beiersdorf und Glend hätten sich zu einem attraktiven Naherholungsbereich und einem Feuchtgebiet „mit erstaunlicher und sehr erhaltenswerter Artenvielfalt entwickelt“, so der LBV. Es sei auch ohne Einkehrmöglichkeit und „Goldstrand“ überaus beliebt. „Spazieren gehen, die Natur beobachten, Joggen oder einfach nur den Tag genießen – das alles reicht offensichtlich aus, um selbst an einem kalten Sonntagmorgen im Februar alle Parkplätze zu füllen“, so Leuthäusser. Die Coburger würden „ihren“ See so schätzen, wie er ist.

Trotzdem spricht sich der LBV nicht grundsätzlich gegen die Gastronomie aus. Bei deren Neuausschreibung bestehe die Gelegenheit, „ein Freizeitangebot zu machen, dass diesen Schatz der Natur würdigt und schonend erfahrbar macht“. Wie genau das Angebot an Lebensmitteln und Aktionen aussieht, müsse das Unternehmen entscheiden, das den „Goldstrand“ betreibt. Trotzdem könne die Stadt mit einer Ausschreibung, die auf Nachhaltigkeit, Regionalität und geringe Beeinträchtigung der Natur als Maßstab setze, die Richtung des Angebotes „deutlich beeinflussen“. Es gebe Alternativen zum „Standard-Biergarten“ mit Maßkrug, Burger und Pommes frites: „Gesund und nachhaltig statt fett und Alkohol“, so der LBV. Solche Angebote gebe es bereits, „und sie funktionieren sehr gut“.

Der LBV fordert zudem den Verzicht auf Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen, ein „konsequentes Pfandsystem“, Fahrradstellplätze, „die bisher völlig fehlen“, eine Parkgebühr, wie es sie bereits rund um die Veste Coburg gebe, einen zusätzlichen Halt der Stadtbuslinie 5 am Goldbergsee und den Verzicht auf laute Musik. Zudem sollten Segler, Surfer und Stand-up-Paddler den See nicht nutzen dürfen, während nichts „gegen ein paar Tretboote auf dem Freizeitsee“ spreche. wb

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