Grenzlandtauschtage Eine Reise in die Vergangenheit

Peter Tischer
Wildenheids Ortschronist Johannes Seifert hat der Nachwelt eine beeindruckende Sammlung hinterlassen. Einen Teil davon kann man bei den 34. Grenzlandtauschtagen am nächsten Wochenende sehen. Foto: pet/Peter Tischer

Neustadts Sammler- und Briefmarkenfreunde organisieren die Grenzlandtauschtage. Dabei steht der Nachlass eines Ortschronisten im Mittelpunkt.

 
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Am kommenden Wochenende laden die Sammler- und Briefmarkenfreunde Neustadt zu den Grenzlandtauschtagen in die Mehrzweckhalle in der Heubischer Straße ein. Vorsitzender Burkhard Grempel freut sich mit seinen Helfern, die 34. Auflage der Veranstaltung ohne Corona-Beschränkungen präsentieren zu können.

Die Besucher erwartet eine Reise in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt steht dabei eine Sammlung, die der vor kurzem verstorbene Ortschronist Johannes Seifert über Jahrzehnte hinweg für ein Heimatmuseum zusammengetragen hat und die sich mit seiner Wahlheimat Wildenheid beschäftigt. Grempel hat nun einen Querschnitt daraus gestaltet und ermöglicht in zwei Schaurahmen gewissermaßen einen Rundgang durch das Heimatmuseum. „Vorgestellt werden Arbeit und Werkzeug zur Puppen- und Bärenherstellung, daneben Utensilien, die eng mit den einst im Dorf ansässigen Handwerksbetrieben verknüpft sind“, erklärt der Vorsitzende. Eine weitere Sammlung Seiferts befasst sich mit der Wildenheider Postgeschichte, besonders mit der Neustadter Familie Flicker, die über Generationen im Postdienst stand und an die nun bei den Grenzlandtauschtagen erinnert wird. Zudem kann man die Geschichte Wildenheids in vier Ordnern regelrecht aufblättern.

2018 wurde Seifert mit der goldenen Stadtmedaille für seine Verdienste als Ortschronist ausgezeichnet. Unzählige historische Dokumente, Fotos und Zeitungsartikel trug er zusammen und archivierte sie. Die Sammlung des einstigen Grenzschützers gewährt Einblicke in das dörfliche Leben und in die Geschichte von Wildenheid, aber auch über die ehemalige innerdeutsche Grenze. Seifert stammte aus Mosbach in Baden. 1958 verschlug es ihn nach Coburg und schließlich nach Wildenheid.

Neben dieser Sammlung hat Grempel auch das Weidachviertel bei den Grenzlandtauschtagen im Blick. Umfangreiches Bildmaterial zeigt den Wandel in diesem Teil Neustadts in den vergangenen Jahrzehnten. Außerdem können Besucher in der Sammlung „Drunter und Drüber“ Damenmode aus dem 20. Jahrhundert bewundern, während sich eine weitere Sammlung mit den olympischen Sommer- und Winterspielen 1936 befasst. Aber auch Kunst und Künstler sind am nächsten Wochenende vertreten, etwa Albrecht Dürer, der tschechische Maler Max Svabinsky und Elvis Presley.

Darüber hinaus verweist der Verein auf das weltumspannende Projekt „Postcrossing“, bei Postkarten an zufällig ausgewählte Teilnehmer geschickt werden. Auch dazu gibt es bei den Grenzlandtauschtagen Einblicke. Darüber hinaus präsentieren Anbieter aus dem fränkischen, südthüringischen und süddeutschen Raum viele Sammel-Raritäten, etwa Briefmarken, Ansichtskarten, Münzen, Banknoten, Schallplatten, Alben sowie Zubehör. „Auch wer Rat zu Erbstücken sucht, findet in Neustadt Ansprechpartner“, zeigt Grempel auf.

Die Ausstellung und die Tauschtage sind am Samstag, 11. März, von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag, 12. März, von 8 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Offiziell eröffnet werden die 34. Grenzlandtauschtage durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Landtagsabgeordnetem Martin Mittag, am 11. März um 11 Uhr.

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