Klare Silhouetten
Den Fotografen Peter Lindbergh und den Modeschöpfer Azzedine Alaïa verband neben der Faszination für Kunst und Mode auch die Liebe zum Schwarzen. Beide waren befreundet, lebten bis zu ihrem Tod in Paris, der Stadt des Existenzialismus und der Haute Couture. Dem Designer diente Schwarz stets als Inspirationsquelle: Jedes Kleidungsstück entwarf er zunächst in Schwarz, weil das „die Silhouette klarer hervortreten lässt“. Lindbergh wiederum fotografierte fast ausschließlich in Schwarz-Weiß, Schauspielerinnen, Sängerinnen, Top-Models. Ein Bildband des Taschen Verlages begleitet eine Ausstellung in der Pariser Fondation Azzedine Alaïa und feiert die beiden Schwarz-Weiß-Seher, den Deutschen und den Tunesier. Zu bewundern sind schöne Frauen wie Tatjana Patitz, Madonna oder Naomi Campbell in wundervollen Roben von Alaïa. Körper, die wie Skulpturen wirken, Haut, die in Stoff übergeht, Faltenwürfe wie Krater, Licht und Schatten. Und das alles ohne roten Lippenstift.