Verkehrsteilnehmer, die am Mittwoch nicht eine der Tankstellen ansteuern wollten, brauchten starke Nerven. Wegen der gesunkenen Preise auf den Anzeigetafeln richtete sich die Aufmerksamkeit mancher Fahrer weniger auf die Straße. Dadurch kam es teilweise zu gefährlichen Situationen. „Das ist doch unglaublich. Die Leute verhalten sich so, als würde es morgen kein Benzin mehr geben“, resümierte Isabell Richter. „Der Tankrabatt ist doch auf drei Monate angelegt. Vielleicht ist der Preis ja morgen sogar noch günstiger. Eigentlich wollte ich auch heute tanken, aber wo ich dieses Chaos hier sehe, warte ich lieber noch ein paar Tage.“ Auch der ADAC warnt davor, sich von der ersten Reduzierung der Spritpreise täuschen zu lassen. „Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet“, informierte ADAC-Experte Christian Laberer in einer Pressemitteilung. So sei E10 rund 30 Cent pro Liter günstiger gewesen als noch am Dienstag. „Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück.“ Laut Angaben des Automobilclubs müsste E10 rund 1,80 Euro pro Liter kosten, wenn die Steuersenkung vollständig an die Verbraucher weitergegeben wird. Der Preis von Diesel müsste bei 1,87 bis 1,88 Euro pro Liter liegen. Unabhängig von der Steuersenkung, die drei Monate lang wirksam ist, gäbe es bei beiden Kraftstoffsorten somit weiterhin deutliches Potenzial für Preissenkungen. Daher könne es sich durchaus lohnen, mit dem Tanken noch etwas abzuwarten.