Großer Festumzug Friesen feiert mit seiner Feuerwehr

Heike Schülein

Seit 150 Jahren leistet die Feuerwehr Friesen schnell, kompetent und schlagkräftig Hilfe. Möglich machen das Männer und Frauen, die den Dienst am Nächsten mit Leidenschaft ausüben – oft auch über mehrere Jahrzehnte.

 
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Es war ein Festzug, wie man ihn wahrlich nicht alle Tage erlebt. Dutzende Feuerwehren – insbesondere aus dem Landkreis, aber auch darüber hinaus – zogen am Sonntagnachmittag durch den festlich geschmückten Flößerort und gratulierten der örtlichen Wehr zum Jubiläum. Eingegliedert hatten sich vier Kapellen der Musikvereine Zeyern, Wilhelmsthal, Neuengrün-Schlegelshaid und Friesen, die für den „richtigen Ton“ sorgten.

Voll gefüllt war das Festzelt beim großen Festkommers am Samstagabend, zu dem sich – neben der heimischen Bevölkerung – vor allem auch zahlreiche Abordnungen befreundeter Wehren, örtlicher Vereine sowie Vertreter der Kreisinspektion Kronach, aus Kirche, Politik und des öffentlichen Lebens eingefunden hatten. Die Vorsitzenden Lea Angles und Michael Stumpf, die gemeinsam mit Dominic Geiger das junge Führungstrio bilden, gaben einen Einblick in die wechselvolle Historie. Stolz zeigten sie sich, dass es über die Jahrzehnte hinweg immer wieder Männer und Frauen gab und gibt, die den Feuerwehrdienst und somit den Dienst am Nächsten mit Leidenschaft ausüben.

Aktuell leisten in der Wehr neun Frauen und 34 Männer Dienst. Mit dem Nachwuchs hat man heute eine starke zehnköpfige Gruppe in der Jugendfeuerwehr und konnte erfreulicherweise 2021 die Kinderfeuerwehr mit aktuell 15 Jungen und Mädchen gründen. Insgesamt besteht der Jubelverein aus rund 200 Mitgliedern.

„150 Jahre sind ein guter Grund zu feiern“, würdigte Kommandant Sebastian Geiger; bedeute doch ein solches Jubiläum auch 150 Jahre schnelle, kompetente und schlagkräftige Hilfe. In dieser Zeit habe sich der Wirkungsbereich der Wehr stetig erweitert und man könne heute auf vielfältiges modernes Equipment zurückgreifen. „Das Wichtigste ist die Kameradschaft. Sie hilft uns, schlimme Einsätze erträglicher zu machen, indem wir uns gegenseitig Stütze sind“, stellte er heraus.

Viele lobende Worte für den Jubelverein fanden auch die Schirmherrin, Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann, Landrat Klaus Löffler und Kreisbrandrat (KBR) Joachim Ranzenberger. Sie würdigten die Leistung der Aktiven und deren Vorfahren, die seit 150 Jahren einen herausragenden Beitrag für die Sicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung leisteten. Namens der Sparkasse Kulmbach-Kronach überreichte Mareike Jung eine Spende.

Eingebettet in den Festkommers war die Auszeichnung langjähriger Mitglieder und verdienter Kameraden. Die staatlichen Ehrungen nahmen Landrat Klaus Löffler sowie KBR Joachim Ranzenberger vor. Beide hoben die Leistung der acht Geehrten hervor, die unzählige Stunden für die Allgemeinheit geleistet hätten. Mit dem staatlichen Ehrenzeichen für 25-jährigen aktiven Dienst wurden Elfriede Geigerhilk, Marco Ebert sowie René Querim ausgezeichnet, während Roland Staufer, Ralf Geiger, Wolfgang Geiger, Harry Stumpf und Ralf Wich für ihren bereits vier Jahrzehnte währenden aktiven Dienst mit Gold bedacht wurden.

Eine große Ehre war dem KBR die Auszeichnung von Markus Geiger mit der bayerischen Ehrenfeuerwehrmedaille und Detlef Dawel mit dem Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands in Silber. Markus Geiger engagiert sich seit 40 Jahren in vielfältigen Bereichen für seine Friesener Wehr, darunter als Gruppenführer, Mitglied des Verwaltungsrats und Ehrenzugs, Maschinist und Atemschutzgeräteträger. Von 2004 bis 2010 stand er in der Verantwortung des stellvertretenden Kommandanten, ehe er bis 16. März 2022 als Kommandant die Geschicke der Wehr lenkte. Detlef Dawel übte von 1992 bis 2003 sowie von 2004 bis 2010 das Amt des Fähnrichs aus. Zudem war er 2. Vorsitzender von 2004 bis 2022.

Vereinsintern wurden zahlreiche Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft geehrt, darunter auch viele Aktivposten der Wehr, die selber lange Jahre aktiven Dienst leisteten bzw. Führungspositionen bekleideten. Hierzu zählen insbesondere Heinz Schmidt, der 43 Jahre das Amt des Schriftführers innehatte, und Hermann Wich, der 33 Jahre lang die Kasse verwaltete. Hermann Wich gehört der Wehr 60 Jahre an, Heinz Schmidt 65 Jahre – und damit ebenso lange wie Otmar Zwingmann, der 33 Jahre lang Vorsitzender der Wehr war und noch immer den Ehrenzug begleitet.

Eine Herzensangelegenheit war dem ehemaligen Vorsitzenden Ralf Wich die Ernennung von Karl Baumann zum Ehrenmitglied. Damit wird dessen langjährige Treue zum Verein und damit verbundenen Leistungen für die Wehr gewürdigt.

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