Großübung in Ebern 250 Rettungskräfte im Einsatz

Eine groß angelegte und geplante Einsatzübung der Werkfeuerwehr Valeo hält am Freitagnachmittag Ebern in Atem. An der Übung beteiligten sich insgesamt rund 250 Einsatzkräfte.

 
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Ein paar hundert Meter weiter hatte der Zirkus an diesem Nachmittag sein Zelt aufgeschlagen, doch auch bei Valeo steppte am Freitagnachmittag der Bär: Eine groß angelegte und geplante Einsatzübung der Werkfeuerwehr Valeo Ebern hielt die Rettungskräfte in Atem. Neben der Werkfeuerwehr Valeo Ebern waren die Freiwillige Feuerwehr Ebern und viele umliegende Feuerwehren des Landkreises Haßberge, der Rettungsdienst, das THW und die Polizei vor Ort im Valeo Werk, wie es am Abend von der Valeo-Pressestelle hieß: An der Übung hatten sich demnach insgesamt rund 250 Einsatzkräfte beteiligt.

Die Einsatzübung begann um 16.30 Uhr: Ein eingehender Brandalarm in der Portierstelle der Firma Valeo in Ebern löste einen Einsatz aus. Angenommen war ein ausgelöster Sprinkler in dem 70 Meter langen, 50 Meter breiten und 17 Metern hohen vollautomatischen Hochregallager. Die eintreffenden Kräfte der Werkfeuerwehr bestätigten eine starke Verrauchung des Lagers und wurden von Mitarbeitern darauf aufmerksam gemacht, dass vermutlich noch ein Instandhaltungstrupp in dem Gebäude ist. Aufgrund der zunächst unklaren Lage wurde die gesamte Werkfeuerwehr herbeigerufen. Sie fanden ein Feuer in dem Hochregallager vor sowie Mitarbeiter, die um Hilfe riefen oder schon bewusstlos schienen. Dies war alles Teil der Einsatzübung, ebenso wie ein geübtes Notfallprogramm, das umgehend startete.

Ungeahnte Herausforderungen

Die Anforderung von Einsatzkräften der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren erfolgte bei der integrierten Leitstelle in Schweinfurt. Bei der Erkundung des angrenzenden Logistikbereiches wurde im Rahmen der Einsatzübung ein weiteres sehr ernst zu nehmendes Schadensbild festgestellt: Ein Mitarbeiter, der die Rauchentwicklung entdeckte, wollte verschiedene Materialien und Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich bringen. Wahrscheinlich, bedingt durch die Aufregung, wurde ein Gebinde mit einer giftigen Substanz beschädigt und lief unkontrolliert aus. Schnell wurde klar, dass zu dem Brandeinsatz ein Gefahrguteinsatz hinzugekommen ist. Die Feuerwehren vor Ort konnten aufgrund der fehlenden technischen Möglichkeiten nur die Personenrettung durchführen. Als weitere Erstmaßnahme, bis zum Eintreffen von Spezialkräften, wurden die Brandsicherung und eine weiträumige Absperrung durchgeführt. Somit waren zwei unterschiedliche Szenarien für die eingesetzten Kräfte zu bewältigen: Ein Brand in einem automatischen Hochregal mit Personenrettung und ein Gefahrgut-Unfall mit Personenrettung.

Drohne mit Live-Übertragung

Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Ebern wurden Einsatzabschnitte gebildet, da sich die Lage vor Ort über ein sehr großes Einsatzgebiet mit großen Herausforderungen erstreckte. Die Rettung von Personen wurde von der Werkfeuerwehr und der FF Ebern durchgeführt. Um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen, wurde ein weiterer Einsatzabschnitt gebildet. Die Schadensbewältigung am Einsatzschwerpunkt Gefahrgutunfall, die Versorgung der Einsatzabschnitte mit Atemschutzgeräteträger und die Koordination der eintreffenden Feuerwehren und Hilfskräfte vom Rettungsdienst erforderten weitere Einsatzabschnitte. Das Einsatzgebiet wurde über eine Drohne aus der Luft beobachtet, wodurch eine Live-Übertragung in die Einsatzleitung gewährleistet war.

„Wieder einmal gab es eine enge und vorbildliche Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren mit der Werkfeuerwehr“, fasst Valeo-Sprecher Andreas vom Bruch den Nachmittag zusammen: „Die gegenseitige Unterstützung bei Übungen und realen Einsätzen wird seit Jahren praktiziert und zahlt sich für alle aus.“ Besonderer Dank für die Unterstützung gelte der Inspektion des Landkreises Haßberge und der Freiwilligen Feuerwehr Ebern, die bei der Planung und Durchführung der Übung aktiv beteiligt gewesen seien.

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