Grünes Wahlkreisbüro eröffnet Nachhaltig, chic und offen

Grüner Treffpunkt für viele Farben: Auf die Eröffnung des Wahlkreisbüros in der Judengasse stieß Johannes Wagner (Dritter von rechts) mit seinem Team, Freunden und Gästen an. Foto: /Dieter Ungelenk

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Johannes Wagner hat sein Coburger Wahlkreisbüro in der Judengasse eröffnet. Es soll vielen Aktionen und Initiativen offenstehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Büro Sonnenschein“, „Treffpunkt: Grün“ oder „Hannes’ Politikstübchen?“ Die Namensfindung währt noch ein bisschen, aber die Einweihung ist schon mal gelungen: Am Donnerstagabend wurde das Coburger Wahlkreisbüro des Grünen-Bundestagsabgeordneten Johannes Wagner offiziell eröffnet. Das ehemalige Ladengeschäft in der Judengasse 1, in dem bis 2008 die „Seilerei Müller“ ansässig war, diente seinem Team bereits als Wahlkampfzentrale, hier feierten sie am 26. September 2021 nach mehrstündiger Zitterpartie den Einzug des 30-jährigen Kinderarztes in den Deutschen Bundestag.

Nicht nur als grünes Kontor sollen die einladend und nachhaltig gestalteten Räume dienen: Als Begegnungsort für engagierte und interessierte Bürger und Initiativen ist das Büro gedacht, auch als Forum für Veranstaltungen, von der Diskussionsrunde bis zum Filmabend, wie Wagners Büroleiter Alexander Breneis erklärt: „Es soll ein lebendiges Büro werden.“

Die Nähe zur Basis will der junge Abgeordnete des weiträumigen Wahlkreises 238 nicht nur in der Vestestadt pflegen: Einen Tag nach dem Coburger Büro eröffnete er auch seine „Filiale“ in der Kronacher Pfählangerstraße 11.

„Bitte begreift diesen Ort als Treffpunkt und Anlaufstelle“, appellierte Wagner an seine Coburger Gäste, unter ihnen neben grünen Mitstreiterinnen auch Vertreter anderer Parteien, aus Gewerkschaft und Ehrenamt. Rund die Hälfte seiner Zeit möchte der Parlamentarier in seinem Wahlkreis verbringen, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen, lokale Projekte voranbringen. Im wöchentlichen oder vierzehntägigen Turnus pendelt er deshalb per Zug zwischen Oberfranken und Berlin.

„Tausende Eindrücke“ und zahllose Einführungen erwarteten den Parlamentsneuling dort, bevor er sich in die Arbeit stürzen konnte, die unter ebenso unerwarteten wie unerfreulichen Rahmenbedingungen steht. Der Krieg in der Ukraine und die Pandemie überschatten den politischen Alltag und stellen die Verantwortlichen vor „gigantische Herausforderungen“, so Wagner. „Die Krisen haben uns eingeholt“, sagt der Mandatsträger, „wir arbeiten mit aller Kraft daran, unabhängig von russischer Energie zu werden.“

Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Zielen gelte es dennoch zu verwirklichen, betont er. Um die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse einzuhalten, müssten jedoch Prioritäten geschaffen werden, „viele Projekte stehen in Konkurrenz zueinander“. Hier die richtigen Weichen zu stellen, ist eine der Hauptaufgaben des Mediziners, der als Obmann dem Unterausschuss Globale Gesundheit vorsteht, dem parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung angehört und im fraktionsübergreifenden „Parlamentskreis Fahrrad“ für die Verkehrswende in die politischen Pedale tritt.

Ein effektvoll illuminiertes Fahrrad schmückt denn auch als Blickfang das Coburger Wahlkreisbüro. Es steht nicht nur für umweltfreundliche Mobilität, sondern auch für die Schonung der Ressourcen: In einer Coburger Upcycling-Manufaktur wurde es aus alten Fahrrädern montiert. Nachhaltig ist die gesamte Einrichtung der grünen Zentrale: „Wir haben Wert darauf gelegt, nur gebrauchte Dinge zu verwenden“, erklärt Helena Lakemann, die sich bis zu ihrem Abitur in Coburg für „Fridays for Future“ engagiert hat und nun zum zehnköpfigen „Team Wagner“ zählt.

Die Küchenzeile im Büro wurde professionell aus alten Ikea-Möbeln aufbereitet, die aus Indonesien stammenden Designer-Stühle wurden nach einer Messe in Deutschland von Auwi Stübbe für das Coburger Designforum Oberfranken aufgelesen, als Wandschmuck dient ein stilvoll dekoriertes Stahlgitter vom Bau.

Autor

Bilder