Grundschule Rodachtal Eine gute Seele sagt Lebewohl

44 Jahre lang hat Irene Hartmann als Förderlehrerin an der Grundschule Rodachtal gewirkt. Nun ist sie verabschiedet worden – mit einer großen Feier.

 
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Vor den Osterferien hat die Schulfamilie der Grundschule Rodachtal ihre Förderlehrerin Irene Hartmann verabschiedet, die bereits seit August 2021 im Ruhestand ist. Rektorin Annegret Hümmrich und ihre Stellvertreterin Karin Hader gaben dabei einen Rückblick auf das engagierte Wirken der Pädagogin, die im September 1977 ihren Dienst als Förderlehreranwärterin in Marktrodach begonnen hatte. „Fördern der schwachen Schüler und Fordern der leistungsstarken Kinder“ – das habe Hartmann in diesen 44 Jahren an der Schule besonders am Herzen gelegen, sagten sie.

Um immer auf dem aktuellen pädagogischen und didaktischen Stand zu sein, besuchte Irene Hartmann zahlreiche Fortbildungen. Wichtig sei es ihr aber auch gewesen, bei den Schülern die Freude am Lesen zu wecken, erklärten Annegret Hümmrich und Karin Hader. So habe die Förderlehrerin in der gut ausgestatteten Schülerbücherei immer wieder für neues „Lesefutter“ gesorgt, wobei sie stets die Wünsche der Schüler berücksichtigt habe.

Faible für das Theater

Untrennbar mit ihrem Namen verbunden seien die aufwendigen Theateraufführungen der Schule, die alle Gäste begeistert hätten. Präsentiert wurden dabei Märchen der Brüder Grimm oder aus „1001 Nacht“, bei denen die Schulspieler in prachtvollen Kostümen auftraten. Das Besondere an diesen Aufführungen war, dass stets alle Kinder der Schule eingebunden waren: mit Tänzen, akrobatischen Einlagen, Gesang oder Musik. Ein besonderes Steckenpferd von Irene Hartmann war auch das Arbeiten mit Schwarzlicht auf der Bühne. So tauchten wie von Geisterhand bei den Weihnachtsfeiern tanzende Schneemänner, Bäume und schwingende Bänder auf. Des Weiteren leitete sie die Flötengruppe der Schule und begleitete die Dritt- und Viertklässler bei ihren Schullandheim-Aufenthalten. Besonders beliebt waren ihre Ideen für die bunten Abschlussabende. Hierfür hatte sie stets eine Unmenge an Verkleidungen für eingeübte Sketche im Gepäck. „Frau Hartmann befindet sich nun auf dem Planeten Rente“, sagte Rektorin Annegret Hümmrich, „dem Hoffnungsplaneten für ein Leben ohne Computer, ohne neue Lehrpläne und Verordnungen, ohne dienstliche Beurteilungen und Anweisungen des Kultusministeriums. Dort sei ihr nach einem langen, engagierten Berufsleben die verdiente Entspannung und Ruhe vergönnt.“

Der Auftritt verschiedener Märchenfiguren in passenden Kostümen sowie ein Mäuse- und ein Hühnertanz erinnerten die Gäste und vor allem Irene Hartmann selbst an so manche Theateraufführung. Mit welchem Stress dies alles im Vorfeld verbunden war, zeigten Viertklässler in einem lustigen Sketch, in den witzige Songs eingebunden waren. Dabei erlebten die Zuschauer, wie die Förderlehrerin ihre ausgefallenen Wünsche weitergab.

Luisa mimt die Lehrerin

Hierbei glänzte vor allem Viertklässlerin Luisa Kestel mit passender Perücke und entsprechendem Kostüm in der Rolle der Förderlehrerin, die stets vollbepackt mit dem Auto zur Schule fuhr, dort immer wieder aufs Neue ihren Schulschlüssel suchte und mit netten Worten um Hilfe bei der Durchführung ihrer Theaterideen bat.

Auch der Marktrodacher Bürgermeister Norbert Gräbner dankte Irene Hartmann für die jahrzehntelange Tätigkeit, ebenso Elternbeiratsvorsitzende Ulrike Saal und Birgit Wich im Namen der Mittagsbetreuung und des Personals der Schule. In allen Ansprachen zeigte sich deutlich das weit über das Übliche hinausgehende Engagement der beliebten Förderlehrerin, die darüber hinaus auch mit Geschenken überrascht wurde.

Mit dem Lied „Gute Seele, gute Seele, gute Seele jahrelang“ dankten die Lehrkräfte ihrer langjährigen Kollegin für das stets gute Miteinander. Im Namen aller Schüler erinnerten die beiden Schülersprecher David Vogler und Clara Müller an viele schöne Situationen und überreichten eine große Tischdecke, die die 106 Mädchen und Jungen der Schule per Fingerdruck gemeinsam gestaltet hatten. Ein bewegender Augenblick war es, als sich dann alle Schulkinder zum großen Chor aufstellten und ihrer ehemaligen Förderlehrerin mit einem Abschiedslied für ihre geleistete Arbeit von Herzen dankten und Lebewohl sagten: „Dein Unterricht war toll, bunt, lustig, liebevoll – und ganz egal in welchem Fach, hat’s mit dir Spaß gemacht!“

Sichtlich bewegt von dieser großen Abschiedsfeier dankte Irene Hartmann in sehr persönlichen Worten allen Mitgliedern ihrer Schulfamilie sowie den ehemaligen Kollegen und gab den Klassenleitern noch kleine Geschenke zum Verteilen an die Kinder mit. red

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