Grusel in Coburger Hauptkirche „Nosferatu“ erst am Sonntag

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Der Grusel-Klassiker „Nosferatu“ wird in St. Moriz von Peter Stenglein live an der Orgel begleitet. Foto: picture alliance/dpa/ZDF/Arte

Peter Stenglein wird den Stummfilmklassiker aus dem Jahr 1922 mit Orgelimprovisationen untermalen. Die Aufführung am Mittwoch entfällt.

 
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Eine „Sinfonie des Grauens“ im Gotteshaus? Diese ungewöhnlich Konstellation ist im Rahmen des Kulturherbsts in St. Moriz geplant. Die von Stadtkantor Peter Stenglein an der Orgel begleitete Aufführung des Stummfilmklassikers „Nosferatu“ muss jedoch am Mittwoch, 12. Oktober, wegen Erkrankung entfallen. Die Aufführung am Sonntag, 16. Oktober, um 19 Uhr soll jedoch nach Stand der Dinge stattfinden.

Der Stummfilmabend ist Teil des Kulturprogramms, das die Musica Mauritiana gemeinsam mit dem Landestheater Coburg anbietet. Dazu zählt die Berlioz-Oper „La Damnation de Faust“ („Fausts Verdammnis“), die ein Spiel zwischen Gott und Teufel um Fausts Seele zeigt und noch dreimal in St. Moriz zu erleben ist (11., 13., 15. Oktober). Arthur Honeggers am vergangenen Sonntag vom Bachchor aufgeführtes Oratorium „König David“ erzählt von Höhen und Tiefen menschlicher Existenz.

„Nosferatu“ führt die Abgründe der menschlichen Seele vor Augen. Friedrich Wilhelm Murnau, einer der bedeutendsten Regisseure der Stummfilmära, drehte diesen Film im Jahr 1922. Basierend auf Bram Stokers Roman „Dracula“ erzählt er die Geschichte des Grafen Orlok (Nosferatu), eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt.

Nosferatu gilt als einer der ersten Vertreter des Horrorfilms und übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen Hauptfigur und seiner traumartigen, gequälte Seelenzustände spiegelnden Inszenierung als eines der wichtigsten Werke des Kinos der Weimarer Republik. Der Film sollte nach einem verlorenen Urheberrechtsstreit 1925 vernichtet werden, überlebte aber in unzähligen Schnittversionen und ist heute in mehreren restaurierten Fassungen verfügbar.

Peter Stenglein wird den Film mit Orgelimprovisationen untermalen. Der Eintritt ist frei.

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