Gundelsdorf Bombe erfolgreich entschärft

Der Einsatz am Sonntag in Gundelsdorf geht glimpflich aus: Einem Sonderkommando gelingt es, den Sprengkörper unschädlich zu machen.

 
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Gundelsdorf - Man ist auf alles vorbereitet gewesen: Nachdem Spaziergänger am Sonntag am Flussufer bei Gundelsdorf eine Fliegerbombe entdeckt hatten (unsere Zeitung berichtete), evakuierte man die Anwohner und traf Vorkehrungen für eine mögliche Sprengung. Wie der Kronacher Polizeisprecher Gerhard Anders am Montag auf Anfrage informiert, sei das am Ende glücklicherweise aber nicht nötig gewesen: Einem Sonderkommando aus Feucht bei Nürnberg sei es gelungen, die Bombe zu entschärfen.

Bombe wird gefahrensicher entsorgt

„Der Kampfmittelräumtrupp hat sie dann mitgenommen und wird sie entsprechend gefahrensicher entsorgen“, erklärt er. Dass die Bombe unschädlich gemacht werden konnte, habe den Einsatzkräften viele Probleme erspart. „Man hätte ein Loch für die Sprengung graben und die Bombe dorthin umlegen müssen. So konnten wir das Ganze gefahrlos lösen“, ist Gerhard Anders erleichtert. Gegen 21.30 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen.

Ausnahmesituation

So ein Bombenfund sei recht selten und somit für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation. „Seit ich in Kronach bin, gab es jedenfalls noch keinen“, meint er. Granaten oder Weltkriegsmunition würden hingegen schon immer wieder einmal entdeckt. Wie die Bombe ans Flussufer bei Gundelsdorf gekommen ist und warum man sie ausgerechnet jetzt entdeckt hat, werde man wohl nie erfahren. „Ich denke, sie war schon lange da und wurde jetzt freigespült“, tippt Gerhard Anders. Er sei nur froh, dass sich der Fall recht schnell erledigt habe und niemandem etwas passiert sei.

150 Gundelsdorfer evakuiert

Der Großteil der rund 150 Gundelsdorfer, die vorübergehend ihre Häuser verlassen mussten, sei recht verständnisvoll gewesen. „Den einen oder anderen Fall hat’s schon gegeben, in dem Leute nicht einsehen wollten, warum das nötig ist. Aber auch die konnten wir dann mit Nachdruck überzeugen, dass es ja nur zu ihrer eigenen Sicherheit ist“, erzählt er. Etwa 20 Personen seien im Kronacher Schützenhaus untergekommen, die meisten seien jedoch zu Freunden oder Verwandten gefahren. Nachdem die Bombe entschärft worden war, konnten alle schnell wieder zurück nach Hause.

THW war bereit zur Sprengung

Ebenfalls im Einsatz war, neben vielen anderen, das THW. „Davon ausgehend, dass die Bombe eventuell nicht entschärft werden kann, wurde der THW Ortsverband Coburg mit seiner Fachgruppe Räumen und seinem Bagger alarmiert um dann ein circa drei Meter tiefes Loch zu graben, in dem das Kampfmittel dann gesprengt hätte werden können“, postet der THW Ortsverband Kronach am Montag im sozialen Netzwerk Facebook. Zudem habe man die Einsatzstelle ausgeleuchtet. THW-Sprecher Hajo Badura spricht ebenfalls von einem ungewöhnlichen Einsatz: „Ich weiß gar nicht, wann der letzte Bombenfund im Landkreis Kronach war. Das müsste schon Jahrzehnte her sein.“

Evakuierung koordiniert

Auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung war am Sonntag in Gundelsdorf involviert. „Vor Ort wurde die Evakuierung koordiniert, eine Lagekarte erstellt sowie der Funkverkehr mit der Leitstelle abgewickelt“, postet sie auf Facebook. Kurz nachdem die Bombe entschärft worden war, habe man die Einsatzstelle verlassen können.

BRK hat für Verpflegung gesorgt

Der BRK Kreisverband Kronach war unterdessen für die Verpflegung der Evakuierten im Schützenhaus verantwortlich. „Unsere SEG Betreuung kümmerte sich um deren Wohl. Natürlich musste auch eine große Anzahl von Einsatzkräften verpflegt werden. Auch hier übernahmen wir gerne die Aufgabe“, heißt es auf Facebook. Die Getränke und das Essen seien vom Schützenhaus Kronach zur Verfügung gestellt worden.

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