Gute Adresse für Senioren Alt werden im Gottesgarten

Elmar Schatz

In Deutschland leben immer mehr Senioren. Alt werden möchten fast alle Menschen, alt sein jedoch nicht. Wo wohnen die Älteren, die „Silver Society“, am angenehmsten? Bayern belegt im Süden Platz eins, und mehrere oberfränkische Städte stehen weit vorne.

 
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Kloster Banz thront über dem „Gottesgarten“ zwischen Lichtenfels und Ebensfeld. In der Region leben Senioren besonders gern. Foto: dpa/ Nicolas Armer/dpa/Nicolas Armer Foto:  

In Oberfranken liegt Bad Staffelstein in diesem Ranking vorn, bundesweit nimmt es Platz 26 ein, Münchberg Platz 55, Kronach Platz 56, Marktredwitz Platz 79, Pegnitz Platz 105, Selb Platz 155 und Rödental Platz 156. Das geht aus einer Grafik von Focus Online mit der Quelle Kommunal.de hervor. Wir haben bei den gut platzierten oberfränkischen Städten nachgefragt, was sie für ihre älteren Mitmenschen tun. Einige haben geantwortet.

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Bad Staffelstein liegt im sogenannten „Gottesgarten“ und kann mit dem Highlight Obermain-Therme plus Kurpark punkten, hebt aber zudem seine besondere Seniorenfreundlichkeit hervor, mit dem Quartiersmanagement „In der Heimat wohnen“ sowie einer aktiven Seniorenarbeit , wie Rathaus-Geschäftsleiter Fabian Leppert unserer Zeitung mitteilt. Weiter böten die Kirchen, Vereine oder die Kulturinitiative KIS eigene Programme für Senioren an.

Gesundheitsregion mit 27 Ärzten

Im Stadtkern finden Senioren Apotheken und können zu Fuß zu Bäckereien und Metzgereien gehen. Eine eigene Polizeistation vermittelt ein gutes Gefühl der Sicherheit; schnelles Internet ist in allen Stadtteilen vorhanden. Die Gesundheitsregion hat 27 Ärzte sowie Reha- und Therapiezentren vor Ort, und andererseits elf Brauereien, dazu zahlreiche Gaststätten und Cafés im Familienbetrieb. Kirchweih, Schützenfest, Altstadtfest stehen für Gemütlichkeit und Geselligkeit. Die Rad- und Wanderwege sind gut ausgebaut. Kloster Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg liegen vor der Tür.

Per direkter Zugverbindung geht es von Bad Staffelstein schnell nicht nur in die Nachbarstädte Coburg und Bamberg, sondern auch zu entfernteren Zielen wie Nürnberg und München. Bad Staffelstein hat einen Autobahnanschluss an die A 73.

Ein Herz für Senioren in Rödental

„Wir haben ein Herz für Senioren; sie sollen so lange wie möglich selbstständig zu Hause leben“, erklärt Wolfgang Haselkuss vom Seniorenbüro Rödental. Er zählt auf: häusliche Hilfen, ein niederschwelliges Angebot durch Ehrenamtliche, Seniorensport: „Wir sichern die Lebensqualität, reduzieren Stürze und stationäre Einweisungen.“

Senioren lernen den Umgang mit Smartphone und Internet. Sie haben eine eigene Website. Die Stadt hat ein Seniorenbüro als Anlaufstelle. „Wir haben viele soziale Angebote, auch palliative Dienste mit Fortbildungen über das Lebensende und ein Trauer-Café. Wir sind eine Caring-Community“, sagt Haselkuss.

In der Stadt Selb „werden die Senioren und Seniorinnen optimal durch den Seniorenbeirat vertreten“, erklärt Ute Dirr, die Assistentin von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. „Die niedrigen Lebenshaltungskosten im Fichtelgebirge sowie die herrliche Landschaft, die zum Spazierengehen, Wandern und Fahrrad fahren einlädt, sind weitere Pluspunkte.“

Kostenloser Seniorenbus in Selb

Der Seniorenbus, der Arztpraxen, Apotheken und Einkaufszentren anfährt, könne unentgeltlich genutzt werden. Zahlreiche Freizeiteinrichtungen stünden zur Verfügung, vom Hallenbad, Porzellanikon, Porzellanmuseum, Waldbad bis zum Theater. Es lockten ansprechend gestaltete Parks zum Verweilen. In Selb sei auch die medizinische Versorgung mit einem örtlichen Krankenhaus und einem guten Ärztenetz gegeben. „Sehr viele Pluspunkte, die für einen entspannten und guten Lebensabend in Selb sprechen“, sagt Dirr.

Deutschlandweit Platz eins nimmt Bad Windsheim in Mittelfranken ein. Der Kurort hat rund 12 000 Einwohner und Heilwasser aus mehreren Quellen. Die Franken-Therme und Sole-Quellen verhelfen hier zu einem gesunden Leben. Platz zwei geht ebenfalls nach Franken: Bad Neustadt an der Saale mit 15 000 Einwohnern hat das deutschlandweit bekannte Rhönklinikum, ein Sport- und Freizeitbad, und eine gute Bahn-Anbindung. Bayern hat viele hervorragende Kommunen für ältere Menschen. 19 Städte aus dem Freistaat schafften es unter die Top 50.

Ruhrgebiet schneidet schlechter ab

In Nordbayern, Sachsen und Thüringen können Senioren nichts falsch machen, heißt es in der Studie. Nicht so gut seien für Senioren die Lebensbedingungen im Ruhrgebiet oder rund um Hannover. Fehlende Freizeitmöglichkeiten, schlechte Verkehrsanbindungen sowie eine vergleichsweise hohe Kriminalitätsrate werden dort bemängelt.