Bei Nicole Ehrsam im IG Metall Büro am Coburger Viktoriabrunnen klingeln seit Montag die Telefone Sturm. „Wir bekommen hier täglich Anfragen. Es herrscht riesige Verunsicherung“, sagt sie. Am anderen Ende der Leitung: besorgte Mitarbeiter des Spielzeugherstellers Haba – dem größten Arbeitgeber im Coburger Land. Anfang dieser Woche wurden diese von der Unternehmensleitung der Haba-Familygroup, unter deren Dach die bekannten Marke Haba, Jako-o, Fit-z, Wehrfritz, project und die Haba Digitalwerkstatt vereint sind, informiert, dass ihr Arbeitgeber in Schieflage geraten ist. In eine extreme Schieflage. Von einem „massiven Personalabbau“ ist die Rede. Es soll um mehr als 600 der 1800 Stellen gehen. Eine Zahl, die auch Nicole Ehrsam von der IG Metall so gehört hat. Die Haba-Unternehmensleitung gibt sich dagegen schmallippig. Mehr als eine kurze schriftliche Stellungnahme von Anfang dieser Woche gibt es nicht. Darin ist von „notwendigen Schritten“ die Rede, „um das Familienunternehmen zu stabilisieren und langfristig Arbeitsplätze zu erhalten.“