Habeck im Ehrenhof „Der Kriegstreiber sitzt in Moskau“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte einen schweren Stand bei seinem Auftritt im Ehrenhof am Donnerstagabend. Doch trotz des nicht nachlassenden Lärms mehrere Dutzend Gegner, die ihn mit „Hau-ab-Rufen“ empfingen, überzeugte er seine Zuhörer.

 
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Ja zum Frieden“ war noch der harmloseste Text auf den Plakaten, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von seinem Podest im Ehrenhof lesen musste. Mit lautem Dröhnen, Pfiffen und „Habeck raus“-Rufen wurde der Minister bei seinem Auftritt am Donnerstagabend empfangen.

Die schätzungsweise 400 Zuhörer, die geschockt auf den Krawall hinter der Absperrung reagierten, zollten Habeck lang anhaltendem Beifall für sein Angebot, mit dem Lärm aufzuhören und stattdessen mit ihm ins Gespräch zu kommen. Lärm und Parolen trügen nicht zur Überzeugungsarbeit bei, betonte der Minister unter dem Applaus seiner Zuhörer. Doch auch unter diesen „erschwerten Bedingungen“ lasse er sich nicht von seinem Auftritt abhalten, sagte Habeck und richtete an seine Zuhörer den Appell, den demokratischen Raum nicht aufzugeben.

Auf den plakativen Vorwurf, er sei ein „Kriegstreiber“, konterte Habeck mit dem Hinweis, dass der eigentliche Kriegstreiber in Moskau sitze, der mit der Ukraine ein friedliches Land überfallen habe. Diesen Angriff auf die Freiheit und Integrität eines Landes dürfe man nicht tolerieren, sonst bereite man den Weg zurück zu Imperialismus und aggressiver Politik. Es sei an der Zeit, Abhängigkeiten von Regimen und Herrschern zu beenden. Besonders dann, wenn Despoten davon profitieren.

Der völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine sei nur eine Krise neben anderen wie die Klimakrise und die Corona-Pandemie. Daraus resultiere die Bedrohung von Frieden und Freiheit, wenn man nicht dagegenhalte. Dann könne man auch gestärkt wieder aus den Krisen kommen.

Wichtig sei aber auch, sagte Habeck in Richtung der Störer, Radikalismus und Populismus zu verhindern.

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