Haig Sankt Anna im neuen Glanz

Reinhard Conradi
Das Haiger Gotteshaus Sankt Anna wurde umfangreich restauriert. Foto: Reinhard Conradi

Pünktlich zum Kirchweihsonntag sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Das Gotteshaus zeichnet sich durch eine besondere Architektur aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit einem festlichen Gottesdienst begeht die Haiger Bevölkerung am kommenden Sonntag ihre Kirchweih. Dieses Jahr besteht ein ganz besonderer Grund zur Freude: Das Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz. Nach drei Monaten sind nun die Renovierungsarbeiten abgeschlossen.

Im Rahmen der umfangreichen Tätigkeiten hat der Innenraum einen neuen Anstrich erhalten. Der Sanierputz wurde rundum erneuert, die Leuchtmittel auf LED umgestellt und ergänzende Strahler zur Beleuchtung der Figuren und raumprägenden Einrichtungen angebracht. Für die Planung zeichnete Architekt Jörg Detsch, dessen Vater aus Haig stammte, verantwortlich.

Kirchenpfleger Adelbert Förtsch beziffert die Gesamtkosten auf 170 000 Euro. Er ist voll des Lobes ob der Qualität der Arbeiten, die allesamt von einheimischen Firmen ausgeführt wurden. Die Kirchenverwaltung bedankt sich beim Erzbischöflichen Ordinariat für die Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 65 Prozent. Ein weiteres Dankeschön gilt der Gemeinde Stockheim, dem Landkreis Kronach, der Oberfrankenstiftung sowie der Bayerischen Landesstiftung für die finanzielle Unterstützung. Die Haiger Kirchenverwaltung hat Eigenmittel in Höhe von rund 17 500 Euro aufzubringen.

Sankt Anna zeichnet sich durch eine innovative Architektur für den Kirchenbau der Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts im Erzbistum aus. Wesentliches Merkmal: die parabelförmige Raumschale mit den markanten Gurtbögen. Beschrieben wird ihre Bauweise in dem Buch „Gottesburgen“ des Kunsthistorikers Peter Stuckenberger. „Die Bögen umfangen den Raum, schaffen so eine Verbindung zwischen Himmel und Erde und vermitteln der versammelten Gemeinde darüber hinaus auch ein Gefühl von Zusammengehörigkeit“, heißt es darin.

Großes Einvernehmen in der Bevölkerung bestand bereits im November 1927 darin, die Kirche zu Ehren der heiligen Anna zu weihen. Dies geschah in dankbarer Anerkennung der großen Wohltaten, die seitens der Freiherrlich von Cramer-Klett’schen Gutsherrschaft auf Schloss Mitwitz den Haigern erwiesen wurden. Sie überließ das Flurstück kostenlos und stellte auch das nötige Bauholz zur Verfügung. Schließlich spendete Freiherrin Annie von Cramer-Klett (1876 – 1952) das Rundfenster über dem Altar.

Der Festgottesdienst am Kirchweihsonntag wird vom Gesangverein „Liederkranz“ Haig umrahmt. Die Sänger gedenken ihrer in den vergangenen drei Jahren verstorbenen Chormitglieder, denen aufgrund der Corona-Pandemie kein Lied mit ins Grab gegeben werden konnte.

Bilder