Hallenbad Teuschnitz Sanierung wird teurer als gedacht

Heike Schülein
Die Schwimmhalle der Teuschnitzer Schule wird derzeit saniert. Die Kosten hierfür steigen. Foto: Heike Schülein

Die Arbeiten am Teuschnitzer Hallenbad halten so manche Überraschung parat. Schöne sind es leider nur äußerst selten, wie Der Schulverband nun feststellen musste.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Teuschnitz - Der Schulverband Teuschnitz hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2021 unter Dach und Fach gebracht. Kämmerin Sabine Suffa stellte den Haushaltsplan 2021 mit einem Gesamtvolumen von 1,8 Millionen Euro vor. Vorgesehen sind demnach einige Investitionen. Der größte Einzelposten sei mit 1,4 Millionen Euro die Sanierung des Schulschwimmbads. Darüber hinaus sind zahlreiche Anschaffungen für einen digitalen Unterricht vorgesehen. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgt durch einen Staatszuschuss von 1,2 Millionen Euro, den Verkauf des Lehrerwohnhauses (79 000 Euro), eine Rücklagen-Entnahme von 183 700 Euro sowie der Zuführung vom Verwaltungshaushalt von 62 400 Euro.

Konstant gestalten sich die Schülerzahlen auf einem Niveau von rund 80 Kindern. Derzeit zählt der Schulverband – inklusive vier Gastschüler – 78 Kinder. Der Schuldenstand am 1. Januar 2021 beläuft sich auf 754 999 Euro, abzüglich der Tilgung am Jahresende auf 692 661 Euro. Der Rücklagenstand am Jahresende beträgt 16 300 Euro. Der Haushaltsplan 2021 wurde ebenso genehmigt wie der Finanzplan für 2020 bis 2024.

Schulverbandsvorsitzender Frank Jakob (FW) informierte über gestiegene Kosten für die Maßnahmen am Schwimmbad. Als man im Februar 2019 den Antrag auf KIP-S eingereicht habe, ging man von reinen Baukosten von knapp über 1,8 Millionen Euro aus. „Im Zuge der Baumaßnahmen ergaben sich zusätzliche Arbeiten, die nicht vorgesehen waren“, bedauerte er. Hierzu zählten unter anderem Maßnahmen an den Becken mit Umgriff. Beim Verlegen der Sanitärleitungen für die Schwimmbadwand sowie der Umkleiden seien draußen schon die ersten Fliesen heruntergefallen. Somit musste man auch die Schwimmhalle angehen und die Wand komplett neu machen. Die alten Fliesen mussten runter; neue wurden angebracht – nunmehr aber nicht mehr auf ganzer Höhe, sondern nur noch bis Spritzwasser-Höhe. Im Fußboden mussten aus hygienischen Gründen neue Einläufe eingebracht bzw. das Bodengefälle geändert werden. „Ein Brachialeingriff“, so der Teuschnitzer Bürgermeister.

Für die Haustechnik der Decke waren neue Leitungen für die Be- und Entlüftung notwendig. Da sich durch die nunmehr auf der gegenüber liegenden Seite befindliche Hausmeisterkabine tote Winkel im Blickfeld ergaben, bedurfte es neuer Kameras. Wegen Ausbesserungen musste die Betondecke abgenommen werden. Da das Schützen der vorhandenen Decke aufwendiger gekommen wäre, wurde von der Firma Mühlherr eine neue Decke angebracht. Im Becken wurden zwei zusätzliche Abläufe eingesetzt. Aufgrund von Fehlstellungen im Beton musste die Firma Wich eine Auskleidung der Schwallwasserbehälter vornehmen. Für die Umkleiden der Turnhalle wurde die ganze Haustechnik erneuert, nachdem die alten Leitungen marode waren. Für die ebenfalls marode Dachentwässerung mussten neue Rohre eingesetzt werden. „Die Dachentwässerung ist eine Daueraufgabe“, verdeutlichte der Vorsitzende. Im Bereich der neuen Aufsichtskabine wurden die in Mitleidenschaft gezogenen Fliesen entfernt. „Das macht das Kraut zwar auch nicht fett. Aber zehn kleine Rechnungen ergeben halt auch einen Brocken“, konstatierte er. Insgesamt liegt man mit den Kosten rund 280 000 Euro über der ursprünglichen Planung, obwohl man die Lösungen so klein wie möglich gehalten habe.

Am meisten Pech hatte man mit der Hallenbad-Baustelle, wo es aufgrund von Corona-Fällen bei Firmen dreimal zu Verzögerungen gekommen war. Aufgrund des strengen Winters konnte die Firma Mühlherr erst jetzt die Betonierung der Decke vornehmen. Zudem meldete die mit der Alu-Glas-Außenfassade beauftragte Metallbauer-Firma zwischenzeitlich Insolvenz an. „Das werden wir wohl neu ausschreiben müssen“, prognostizierte der Bürgermeister eine weitere Bauverzögerung von vier bis sechs Wochen. Ebenfalls wegen Corona-Fällen verschob sich der ab dem 12. April vorgesehene Einbau der Wasseraufbereitungs-Technik. Dies soll nun in der nächsten Woche erfolgen.

Bilder