Hamlet am Landestheater Endlich auf der Bühne

red
Frischer Wind beim Klassiker: Am Landestheater wird Shakespeares „Hamlet“ neu und erfrischend inszeniert. Am Samstag ist Premiere. Foto: Photographie/Sylvain Guillot

Nach großer Online-Premiere im Frühjahr kommt das Shakespeare-Drama nun real auf die Bühne: Am Samstag feiert „Hamlet“ Premiere am Landestheater. Hochaktuell.

 
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Coburg - Die Lockdown-Pause am Landestheater war eine Durststrecke mit vereinzelten Lichtblicken. Einer der strahlendsten war zweifelsohne die Online-Produktion „Hamlet“. Ein komplettes Schauspiel, aufwendig lebendig gefilmt, brachte Theater in über 2000 Wohnzimmer.

Nach dem großen Erfolg für Zuhause tritt Prinz Hamlet nun endlich vor das Publikum. Am Samstag, dem 23. Oktober um 19:30 Uhr wird der große Shakespeare-Klassiker zurückkehren auf die Bühne im Großen Haus am Schloßplatz.

Zu erleben ist eine nicht nur stilistisch, sondern auch in Fragen der Wahrheitsfindung erfrischend neu gedachte Interpretation des seit mehr als 400 Jahren erfolgreichen Theaterstoffes, der von Fabian Appelshäuser und Matthias Straub eigens für die Coburger Bühne neu übersetzt wurde.

So stellt die Neuübersetzung seit langem festgeschriebene Wahrheiten des Dramas zur Diskussion. Die Schuld des neuen Königs Claudius (Frederik Leberle) am Tod seines Vorgängers und Bruders wird ebenso in Frage gestellt, wie sein Ehebruch mit Hamlets Mutter Gertrud (Eva Marianne Berger). In Coburg wandelt Prinz Hamlet (Florian Graf) damit auf dem schmalen Grat zwischen liebendem Sohn und wahnhaftem Verschwörungstheoretiker, was nicht nur brennende Aktualität, sondern auch Fragen auf den Plan bringt, deren mögliche Antworten beängstigen.

Könnte der alte König wirklich durch einen Unfall gestorben sein? Könnten Claudius und Gertrud aus politischen und nicht aus emotionalen Motiven geheiratet haben? Könnte Prinz Hamlet aus Trauer schlichtweg den Verstand verloren haben?

Die ungewöhnliche Shakespeare-Inszenierung von Schauspieldirektor Matthias Straub reiht sich ein in die Erfolgsgeschichte von „Macbeth“ und „Othello“ am Coburger Landestheater in den letzten Spielzeiten. Fechtszenen von Jean-Loup Fourure, der schon bei den „Musketieren“ auf der Festspielbühne im Hofgarten mit packenden Kampfchoreografien glänzte, kontrastreiche Kostüme von Carola Volles und ein illusionistisches Bühnenbild von Till Kuhnert setzten die Tragik des Schauspielstoffes in Szene.

Für den Besuch ist ein 3G-Nachweis am Einlass sowie das Tragen einer Maske während des Vorstellungsbesuchs notwendig. Für Schülerinnen und Schüler mit Schulort in Deutschland entfällt der 3G-Nachweis. Um die Mitführung des Schülerausweises wird gebeten.

Karten gibt es bei der Neuen Presse.

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