Handball-Bundesliga Bitterer Abend für den HSC 2000

Dominic Kelm (am Ball) verschaffte Stepan Zeman am Coburger Kreis wichtige Verschnaufpausen. Foto:  

Die Coburger Handballer verlieren das wichtige Bundesligaspiel in Balingen mit 26:34. Die Niederlage ist ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

 
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Balingen - Einen äußerst bitteren Abend hat der HSC 2000 Coburg am Donnerstag erlebt. Der Aufsteiger verlor das so wichtige Duell im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga beim HBW Balingen-Weilstetten mit 26:34. Nach einer starken ersten Hälfte mit tollem Coburger Offensivspiel, verlor der HSC im zweiten Durchgang völlig den Faden. Balingen war nach dem Seitenwechsel bissiger und präsentierte sich abgezockt im Angriff, während auf Coburger Seite kaum noch etwas zusammenlief.

Unter dem Strich stand eine verdiente Auswärtsniederlage, die dem Aufsteiger einen schweren Schlag versetzen dürfte – waren doch die Hoffnungen auf den Ligaverbleib nach dem tollen Auftritt zuletzt in Stuttgart deutlich größer geworden.

Für die Mannschaft von Trainer Alois Mraz geht es am nächsten Donnerstag in der Bundesliga weiter. Dann kommt es in der HUK-Arena zum fränkischen Derby mit dem HC Erlangen.

HBW Balingen-Weilstetten – HSC 2000 Coburg 34:26 (14:13). In der Anfangsphase schaffte es keine Mannschaft, sich etwas abzusetzen (3:3, 7. Minute). Balingens Keeper Mike Jensen und Coburgs Linksaußen Milos Grozdanic hatten in den Anfangsminuten ein Privatduell – zweimal hieß der Sieger Jensen, der einen Gegenstoß sowie einen Siebenmeter entschärfte. Aber auch HSC-Schlussmann Konstantin Poltrum war gut im Spiel und parierte unter anderem einen Siebenmeter von Oddur Gretarsson.

Selbstbewusste Teams

Beiden Mannschaften war das zuletzt getankte Selbstvertrauen anzumerken – Coburg nach dem Sieg gegen Stuttgart, Balingen nach dem Erfolg gegen Minden. Sowohl der HBW als auch der HSC spielte vor allem offensiv mit großer Überzeugung in die eigenen Aktionen. Nach einer Viertelstunde stand es 7:7. Es war ein tolles Handballspiel in der Sparkassen-Arena von Balingen. Wenig später setzte sich der HSC nach einem Siebenmetertreffer von Florian Billek mit zwei Toren ab. Nach 20 Minuten nahm HBW-Coach Jens Bürkle die erste Auszeit der Partie – direkt danach vergab Gregor Thomann den nächsten Siebenmeter, als er an Poltrum scheiterte.

Nach einem Fehlwurf von Andreas Schröder schaffte Balingen in Person von Jona Schoch den Ausgleich zum 11:11 (24.). Doch Tobias Varvne sorgte wieder für die Führung. Umkämpft war das Spiel auch gegen Ende der ersten Halbzeit. Auf Balinger Seite sorgte der eingewechselte James Junior Scott im Rückraum für Belebung, der zum 13:13 traf. HSC-Trainer Alois Mraz nahm die Auszeit und stellte seine Mannschaft für die restlichen zwei Minuten neu ein. Doch Balingen erkämpfte sich eine knappe 14:13-Pausenführung. Wie ausgeglichen das Spiel im ersten Durchgang war, verdeutlichen zwei Statistiken. Sowohl bei der Wurfquote (60,9 Prozent/61,9) als auch bei der Quote gehaltener Bälle (27,78/26,32) waren beide Teams nahezu gleichauf.

Der Vorsprung wächst

Nach dreieinhalb Minuten in Hälfte zwei war Balingen plötzlich mit drei Toren in Front (17:14), der HSC musste aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. Jan Kulhanek ersetzte Poltrum im Kasten, dennoch vergrößerte Balingen den Vorsprung auf vier Treffer. Mike Jensen lief in diesen Anfangsminuten zur Höchstform auf und parierte ein ums andere Mal, in der Offensive nutzte der HBW die Coburger Unachtsamkeiten gnadenlos aus (21:15, 38.).

Alois Mraz sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Oddur Gretarsson machte es wenig später vom Siebenmeterstrich besser als in Hälfte eins (23:17, 43.). Und Coburg? Stemmte sich zwar gegen die drohende Niederlage, doch Balingen machte es clever und präsentierte sich im Angriff sehr effizient. Der Vorsprung wurde größer und größer. Nach 48 Spielminuten stand es bereits 28:19 für die Gastgeber, wenig später 30:23 (54.).

Ludwigshafen punktet

Mraz wechselte auf den Außenpositionen in der Schlussphase und gönnte Felix Sproß und Paul Schikora ein paar Einsatzminuten, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden (32:23, 56.). Am Ende stand ein verdientes 34:26 für den HBW Balingen-Weilstetten auf der Anzeigetafel. Weil auch die Eulen Ludwigshafen gewonnen haben (in Stuttgart) ist der Druck auf den Aufsteiger nicht kleiner geworden – und das ausgerechnet vor dem wichtigen Derby gegen den HC Erlangen.

Statistik des Spiels

HBW Balingen/Weilstetten - HSC 2000 Coburg 34:26 (14:13)

HBW Balingen/Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Bozic –   Rene Zobel (1),  Vladan Lipovina (6), Romas Kirveliavicius,  Gregor Thomann (2),  Tim Nothdurft (3), Fabian Wiederstein,  Oddur Gretarsson (2/1),  Niklas Diebel,  Kristian Beciri (4),  Jona Schoch (5),  Björn Zintel (1),  James Scott (5),  Lukas Saueressig (5).

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum - Felix Sproß (1), Dominic Kelm,  Drasko Nenadic (2), Florian Billek (8/5), Dino Mustafic, Pontus Zetterman (4), Tobias Varvne (7), Paul Schikora, Felix Dettenthaler, Stepan Zeman (3), Milos Grozdanic, Andreas Schröder (1), Christoph Neuhold.

SR: Fabian Baumgart/Sascha Wild (Altenheim/Eigersweier).
Zeitstrafen: 4 (Beciri, Zobel, Kirveliavicius, Scott) – 2 (Schröder, Grozdanic).
Siebenmeter: 1/3 – 5/6.
Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:1 (5.),  2:2, 3:2, 3:3, 3:4, 4:4 (9.), 4:5, 5:5, 5:6, 6:6 (13.), 6:7, 7:7, 7:8, 8:8 (16.), 8:9, 8:10 (18.), 9:10, 9:11 (20.), Auszeit HBW, 10:11, 11:11, 11:12, 11:13 (26.), 12:13, 13:13 (28.), Auszeit HSC, 14:13 (30.), Halbzeit, 15:13, 15:14 (31.), 16:14, 17:14, 17:15 (35.), 18:15, 19:15, 20:15, 21:15 (38.), Auszeit HSC, 22:15, 22:16 (40.), 22:17, 23:17, 23:18 (43.), 24:18, 25:18, 25:19, 26:19 (46.), Auszeit HBW, 27:19, 28:19, 28:20 (50.), 29:20, 29:21, 29:22, 30:22, 30:23 (54.), 31:23, 32:23, 32:24, 32:25, 33:25, 34:25, 34:26 (Ende). 

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