Handball-Bundesliga Coburg will Rote Laterne abgeben

Kein Durchkommen: HSC-Spielmacher Tobias Varvne (links) wird von Göppingens Gunnar Steinn Jonsson festgemacht Foto: Iris Bilek

Am Sonntag um 13 Uhr gastiert TUSEM Essen in der HUK-Arena. Coburg peilt im letzten Saisonspiel der 1. Handball-Bundesliga einen Sieg an.

 
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Coburg - Für den HSC 2000 Coburg endet am Sonntag seine zweite Saison der Vereinsgeschichte in der 1. Handball-Bundesliga. Zu Gast in der Arena auf der Lauterer Höhe ist um 13 Uhr (live bei Sky) TUSEM Essen. Die Gäste aus dem Ruhrpott gehören zusammen mit der HSG Nordhorn-Lingen, den Eulen Ludwigshafen und den Coburgern zu den vier Absteigern in die 2. Liga. Zugelassen in der Halle sind am Sonntag 1000 Zuschauer. Im Anschluss an die Partie will der HSC seine scheidenden Spieler gebührend verabschieden.

Direkter Vergleich zählt

Das Team von Trainer Alois Mraz kann nach einer von wenigen Höhen, aber vielen Tiefen geprägten Spielzeit zum Abschluss zumindest noch die Rote Laterne abgeben. Nach dem 27:29 im Hinspiel in Essen benötigen die Oberfranken einen Sieg mit drei Toren, um dann bei Punktgleichheit den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Auch ein Erfolg mit zwei Toren würde reichen, wenn die Gäste nicht mehr als 26 Treffer erzielen. Nach der klaren 29:37-Niederlage in Göppingen will der HSC 2000 Coburg nochmals alle Kräfte mobilisieren, um den letzten Tabellenplatz noch zu verlassen.

Schröder: „Dumme Fehler“

Allerdings sind die Coburger bei Frisch Auf am Donnerstagabend in der zweiten Hälfte wieder einmal eingebrochen. „Zunächst machen wir ein Tor, da steht es unentschieden. Danach hatten wir eine Phase, wo wir zu schnell Konter kassiert und vorne dumme Fehler gemacht haben“, meinte HSC-Kapitän Andreas Schröder im Sky-Interview zu den vorentscheidenden Minuten nach der Pause.

Offensichtlich zu Tage trat erneut die fehlende Konstanz, ein Problem, das sich über die ganze Serie gezogen hat. „Es haben sich bei uns viele einfache Fehler eingeschlichen und in der Abwehr haben wir nachgelassen. 37 Gegentore sprechen Bände.“ Schröder betonte, dass sich seine Mannschaft mit einem guten Gefühl und einem Erfolg gegen Essen in die Pause verabschieden will. „Wir wollen nochmals einen Sieg holen. Es ist sehr wichtig, einen gelungenen Abschluss zu finden“, sagte er.

Nur Offensive passt

HSC-Geschäftsführer Jan Gorr, seit Anfang der Rückrunde als Co-Trainer mit auf der Bank, war bei der Niederlage in Göppingen mit der Offensiv-, nicht aber mit der Defensivleistung zufrieden. „Wir haben auswärts 29 Tore erzielt, unser Angriff war vor allem in der ersten Halbzeit gut. Wir haben aber über die 60 Minuten nicht ordentlich gedeckt“, kritisierte der Manager. Immer wieder sei Göppingen schon vor der Pause durch schnelles Umschaltspiel und seine körperlichen Vorteile im Eins-gegen-Eins zu Treffern gekommen. Nach dem Wechsel hätte der HSC die ersten 15 Minuten im Angriff nicht mehr so effektiv agiert, die Nachlässigkeiten in der Deckung aber beibehalten. Das habe letztlich zur Entscheidung geführt, sagte er.

Verabschiedungen

Jan Gorr erwartet im abschließenden Spiel gegen Essen, dass sich die Coburger Mannschaft nochmals Mühe gibt. „Und das aus vielerlei Gründen“, meint er. „Zum einen ist es das letzte Spiel der Saison, bei dem wir zum ersten Mal vor einer ordentlichen Kulisse antreten können. Zum anderen stehen nach dem Spiel Verabschiedungen an.“ Aufgrund der Corona-Pandemie hätten viele Fans die Neuen noch gar nicht richtig kennenlernen können. „Die Saison war für alle nicht so schön. Es wäre toll, wenn wir mit einem Heimsieg in die Pause gehen könnten und die Köpfe frei bekommen nach der anspruchsvollen Runde mit vielen Niederlagen.“ Am Sonntag können bis zu 1000 Zuschauer dabei sein. Allerdings hänge das laut Jan Gorr zum Teil von den Zuschauern ab, wie viele Gruppen sie bilden können, um dem vorgeschriebenen Konzept gerecht zu werden.

Aufgebot

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum, Apfel – Norouzinezhad, Sproß, Nenadic (?), Kelm, Billek, Mustafic, Zetterman (?), Varvne, Schikora, Kurch, Zeman, Grozdanic, Schröder, Neuhold.

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