Handball-Bundesliga HSC zeigt Moral in Leipzig

Der Coburger Pouya Norouzinezhad (links) setzt sich gegen die Leipziger Abwehr durch Foto: Iris Bilek

Die Coburger Handballer sehen in der ersten Hälfte kein Land. Nach der Pause kämpfen sie mit viel Herzblut. Am Ende verlieren sie das Bundesliga-Spiel dennoch 29:35 (15:22) .

 
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Leipzig/Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat am Mittwoch im Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig vor rund 1500 Zuschauern mit 29:35 (15:22) den Kürzeren gezogen. Die Mannschaft von Trainer Alois Mraz bewies nach der Pause eine tolle Moral. Nach einer schwachen ersten Hälfte und einem hohen Pausenrückstand kamen die Coburger mit Elan zurück auf die Platte und boten dem Favoriten einen beherzten Kampf.

Starker Beginn

Während der Coburger Abstieg bereits länger feststeht, spielen die Leipziger die bislang beste Saison ihrer Bundesliga-Geschichte und haben Platz sechs im Visier. In den letzten acht Begegnungen vor dem Spiel gegen den HSC holten sie 13 von 16 möglichen Punkten. DHfK-Trainer Andre Haber musste auf Wiesmach (Bauchmuskelverletzung), Pieczkowski (Schulter) und Siebert (Bänderzerrung) verzichten, dafür standen Spielmacher Luca Witzke nach einer Gehirnerschütterung und Martin Larsen wieder im Kader. Beim HSC fehlten neben Jakob Knauer weiterhin auch Tobias Varvne (Handprellung) und Justin Kurch (Rücken). Die beiden Youngster Paul Dreyer und Dino Mustafic rückten ins Aufgebot.

Die Coburger – zu Beginn mit Jan Kulhanek im Tor – starteten gut in die Partie. Sowohl in der Abwehr als auch in der Offensive zeigten sie sich konzentriert und hielten das Spiel gegen die favorisierten Sachsen offen. Sie lagen bis zu Dominic Kelms 3:4 in Front. Erst nach neun Minuten konnte DHfK erstmals die Führung übernehmen. Die Begegnung blieb bis zum 8:8 nach 14 Minuten offen, weil die Gäste mutig agierten, schnell kombinierten und auch schöne Treffer über Außen und den Kreis erzielten. In der Folge unterliefen den Coburgern aber leichte Fehler. Schwache Abschlüsse sorgten zudem dafür, dass Leipzig beim 11:8 drei Treffer zwischen sich und die Gäste legen konnte.

Vor allem Krzikalla erwies sich als äußerst torhungrig und war nicht zu stoppen von der HSC-Abwehr. Philipp Weber, der im Sommer zum SC Magdeburg wechselt, und Luca Witzke stellten mit ihren Treffern auf 16:12 (24.). Da Kristian Severaas im DHfK-Tor glänzend parierte, wuchs der Leipziger Vorsprung auf 17:12 an. Zwar konnte Pontus Zetterman mit einem feinen Hüftwurf zum 13:17 verkürzen, doch die Sachsen zogen im Anschluss weiter davon, als Pouya und Zetterman Zeitstrafen verbüßen mussten. So ging es aus Coburger Sicht mit einem ernüchternden 15:22 in die Kabinen.

Bravouröser Kampf

Das Spiel schien zur Halbzeit entschieden. Jetzt ging es für die Gäste eigentlich nur noch darum, ein Debakel zu verhindern. Doch war auf HSC-Seite keine Resignation festzustellen, von Aufgabe konnte erst recht nicht die Rede sein. Zetterman erzielte drei sehenswerte Treffer in Folge, dennoch stand es nach 40 Minuten 27:20 für die Sachsen, die sich nun allerdings zu sicher fühlten und schlampig agierten.

Der HSC zeigte Moral, gab richtig Gas und nutzte jeden Fehler der Hausherren. Milos Grozdanic mit zwei Siebenmetern und Florian Billek brachten ihr Team wieder auf 24:27 heran. Zwölf Minuten vor dem Ende lag Leipzig mit 29:26 vorne. Noch immer waren die Coburger aber dran, die in Jan Kulhanek einen überragenden Rückhalt hatten. Unglaublich: Nach 52 Minuten war das Mraz-Team beim 30:28 durch einen Grozdanic-Strafwurf auf zwei Tore herangekommen.

Belohnt wurde der bravouröse Kampf des HSC 2000 am Ende aber nicht. Leipzig bekam gerade noch die Kurve und setzte sich über 33:29 letztlich auch hochverdient mit 35:29 durch.

Statistik

SC DHfK Leipzig: Kristian Saeveraas (8 Paraden, 22,86 Prozent gehaltener Bälle), Joel Birlehm (4, 66,67) – Luca Witzke (7), Lucas Krzikalla (10), Lukas Binder, Martin Larsen (2), Bastian Roscheck, Philipp Weber (3), Marko Mamic (2), Gregor Remke (1), Maciej Gebala (4), Alen Milosevic (1), Marc Esche (5), Dominik Eckart, Niclas Benedict Heitkamp, Elias Gansau.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (9, 25), Konstantin Poltrum (1, 11,11), Paul Dreyer (n.e.) – Pouya Norouzi Nezhad (2), Felix Sproß, Dominic Kelm (1), Drasko Nenadic, Florian Billek (5), Dino Mustafic (n.e.), Pontus Zetterman (5), Paul Schikora (n.e.), Stepan Zeman (3), Milos Grozdanic (8), Andreas Schröder (3), Christoph Neuhold (2).

SR: C. Hannes/D. Hannes.

Zuschauer: 1299.

Zeitstrafen: 3 (Roscheck, Gebala, Milosevic) – 5 (Norouzi Nezhad, Kelm, Zetterman, zweimal Zeman)

Siebenmeter: 1/3 – 5/5.

Spielfilm: 1:3 (4.), 6:6 (12.), 14:11 (21.), 17:13 (26.), 22:15 (Halbzeit), 25:17 (36.), 29:25 (47.), 30:28 (52.), 32:29 (56.), 35:29 (Endstand).

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