Handball Coburg mit Herz und Leidenschaft

Es ging zur Sache in der HUK-Coburg-Arena. Vor allem HSC-Spieler Jan Schäffer (links) packte kräftig zu. Foto: Iris Bilek

Die Coburger Handballer schlagen das Spitzenteam HSG Nordhorn-Lingen. Sie feiern einen umjubelten 31:28-(17:16)-Erfolg in der HUK-Arena – und vermasseln den Gästen den Bundesliga-Aufstieg.

 
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Der HSC 2000 Coburg hat am Dienstagabend im Nachholspiel der 2. Handball-Bundesliga einen verdienten 31:28-(17:16)-Sieg gegen die HSG Nordhorn-Lingen gefeiert. Mit dem Prestigeerfolg nahmen die Vestestädter dem Tabellendritten aus Niedersachsen wohl endgültig die Chance auf den Aufstieg ins deutsche Oberhaus. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kubes liegt nach der Niederlage in der HUK-Arena nun drei Punkte hinter dem Zweiten Hamm-Westfalen. Zwei Spieltage vor Saisonende hat der ASV damit die besseren Chancen, Meister VfL Gummersbach zu begleiten.

Nachdem sich die Coburger am vergangenen Freitag mit dem überzeugenden 31:26-Sieg in Hagen den Klassenerhalt gesichert hatten, konnten sie befreit aufspielen. Cheftrainer Brian Ankersen forderte dennoch eine engagierte Leistung von seinen Handballern. Sie sollten die 25:31-Pleite vor eineinhalb Wochen gegen Dessau vergessen machen und bei den HSC-Fans Wiedergutmachung betreiben im vorletzten Heimspiel der Saison. Am kommenden Samstag gastiert Eisenach in der HUK-Arena, ehe es zum Abschluss zum Meister und Aufsteiger Gummersbach geht.

Von Anfang an hellwach

Brian Ankersen schickte zu Beginn Jan Jochens im Tor, Florian Billek und Milos Grozdanic auf den Außen, Jan Schäffer am Kreis sowie Andreas Schröder, Merlin Fuß und Justin Kurch auf die Platte. Tobias Varvne übernahm Kurchs offensiven Part. Die Begegnung nahm sofort Fahrt auf. Die Gäste zeigten gleich, dass sie gewillt waren, alles zu tun, um die Punkte aus Coburg mitzunehmen. Der HSC allerdings hielt sehr gut dagegen, präsentierte sich in Abwehr und Angriff hellwach. So verlief die Anfangsphase ausgeglichen. Die Führung wechselte ständig.

Nach 15 Minuten stand es 9:9. Es ging munter hin und her in der Arena. Nach einem Ballverlust des HSC lagen die Nordhorner beim 9:11 erstmals mit zwei Toren in Front. Doch Grozdanic per Siebenmeter und Karl Toom mit einem wuchtigen Traumtor aus halbrechter Position bescherten den Hausherren den 11:11-Ausgleich. Die Begegnung verlief weiter flott und ausgeglichen. Als Nordhorns Torwart Björn Buhrmester einen Wurf von Tumi Steinn Runarsson parieren konnte und Jan Schäffer seine zweite Auszeit kassierte, erhöhten die Niedersachsen auf 13:15.

Tolle Knauer-Tore

Die Partie blieb eng, unterhaltsam und vor allem torreich. Jakob Knauer erzielte vier sehenswerte Treffer in Folge, glich erst zum 15:15 und dann zum 16:16 aus, ehe er zum umjubelten Coburger 17:16-Führungstreffer vollstreckte. Nun waren die HSC-Fans in der Halle da. Sie feuerten ihr Team an, das mit Einsatz, Kampf und Willen überzeugte und die knappe Führung mit in die Pause nehmen konnte.

Das erste Tor in Halbzeit zwei erzielte Grozdanic per Strafwurf zum 18:16. Nun vergrößerte sich der Druck auf die Nordhorn-Lingener, die unbedingt zwei Punkte benötigten im Aufstiegsrennen. Jan Jochens zeigte sich mehrfach auf dem Posten und der HSC behauptete seine Führung bis zum 19:18.

Richtig Feuer drin

Nun war Feuer drin in diesem offenen und umkämpften Duell. Umstrittene Schiedsrichterentscheidungen sorgten für Pfeifkonzerte, ungenaue Abschlüsse des HSC für den 19:20-Rückstand. Doch die Coburger brannten. Nach Billeks 20:20-Ausgleich in der 40. Minute stellte Grozdanic kaltschnäuzig vom Punkt auf 21:20. Coburg fightete enorm, zwang die Gäste zu Fehlern und ging mit 23:21 in Front. Doch die Niedersachsen um den wurfstarken Georg Pöhle blieben dran, glichen zum 23:23 aus.

In der Schlussphase hieß es wieder einmal Spannung pur in der Arena. Der HSC kämpfte mit Herz und Leidenschaft um die beiden Punkte. Merlin Fuß brachte die Halle zum Kochen mit seinem Tor zum 28:25 in Minute 55. Mit dem überragenden Jochens im Rücken behauptete Coburg die Führung. Florian Billeks 31:28 machte am Ende den Deckel drauf.

Statistik

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Jan Jochens (14 Paraden; 34,15 Prozent gehaltener Bälle), Fabian Apfel – Tumi Steinn Runarsson (4), Merlin Fuß (3), Karl Toom (2), Florian Billek (7), Dieudonné Mubenzem, Lukas Juskenas, Jakob Knauer (4), Tobias Varvne, Jan Schäffer (2), Felix Dettenthaler, Justin Kurch (3), Milos Grozdanic (3/3), Andreas Schröder (3). – Trainer: Brian Ankersen.

HSG Nordhorn-Lingen: Bart Ravensbergen (2; 10,0), Björn Buhrmester (3; 18,75) – Robert Weber, Pavel Mickal, Patrick Miedema (2), Markus Stegefelt (4/4), Jonas Patzel (1), Daniel Fontaine, Alexander Terwolbeck, Luca de Boer (1), Sander Visser (5), Lasse Seidel, Julian Possehl (5), Johannes Wasielewski, Georg Pöhle (8/2), Dominik Kalafut (2). – Trainer: Daniel Kubes.

Schiedsrichter: Fabian Dietz (Ohlsbach)/Tobias Biehler (Offenburg).

Zuschauer: 1142.

Zeitstrafen: 5 – 8.

Siebenmeter: 3/3 – 6/6.

Spielfilm: 0:1 (1.), 1:2 (2.), 2:3 (4.), 4:3 (6.), 6:5 (9.), 6:7 (11.), 7:8 (14.), 8:9 (16.), 9:10 (16.), 9:11 (17.), 11:11 (21.), 13:13 (24.), 13:15 (25.), 15:15 (27.), 16:16 (27.), 17:16 (Halbzeit), 18:16 (31.), 19:18 (36.), 19:20 (40.), 21:20 (42.), 23:21 (46.), 23:23 (49.), 25:24 (51.), 26:25 (54.), 28:25 (55.), 29:26 (56.), 30:27 (58.), 31:28 (Endstand).

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