Handball-Krimi Coburg verliert das Frankenderby

Es ging zur Sache im Frankenderby: Die Coburger Tobias Varvne und Max Preller (gelbe Trikots von links) packen zu in dieser Szene. Foto: Iris Bilek

Der HSC verliert am Freitag in der 2. Handball-Bundesliga nach einem Krimi bei den Rimpar Wölfen mit 23:25 (12:13). Die Serie des Ankersen-Teams reißt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Erfolgsserie des HSC 2000 Coburg ist gerissen. Die Handballer aus der Vestestadt haben am Freitagabend das prestigeträchtige Frankenderby in der 2. Bundesliga bei den DJK Rimpar Wölfen mit 23:25 (12:13) verloren. Die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen enttäuschte in der Arena Würzburg keinesfalls. Am Ende waren die Gastgeber das glücklichere Team nach einem Krimi.

Der HSC musste auf den verletzten Florian Billek verzichten, dafür stand Nachwuchsmann Noah Mund aus der zweiten Mannschaft im Kader der Vestestädter, die das Hinspiel im November mit 25:26 verloren hatten. Coburgs Coach Ankersen setzte zu Beginn auf Kulhanek im Tor, Knauer und Preller auf den Außen sowie Schröder, Varvne, Kurch und Fuß im Rückraum. In der Abwehr spielte Schäffer für Varvne.

Tolle Stimmung

Es war angerichtet für das Derby in der Arena Würzburg. Rund 1500 Zuschauer, darunter etliche aus Coburg, sorgten für Stimmung. In der Anfangsphase gaben die beiden routinierten Torhüter Mallwitz und Kulhanek gleich Proben ihres Könnens. Der HSC 2000 zeigte sich im Angriff sehr variabel und lag nach sechs Minuten mit 4:2 vorne.

Die Wölfe benötigten ein wenig Anlaufzeit, kamen nur langsam ins Spiel. Die Gäste standen erneut sehr gut in der Defensive und machten es den Rimparern schwer. Ein Siebenmeter bescherte der DJK den 4:4-Ausgleich nach knapp zwölf Minuten, die anschließend durch Schömig erstmals in Front gingen. Grozdanic traf per Strafwurf zum 5:5. Die Partie verlief weiterhin sehr ausgeglichen. Der HSC legte nach einem schönen Anspiel von Toom an den Kreis durch Kurch wieder vor. Rimpar traf im Gegenzug zum 6:6.

Vollgas-Handball

HSC-Trainer Ankersen brachte Runarsson, der zuletzt eine bärenstarke Leistung in Dresden abgeliefert hatte. Es blieb spannend. Mal lagen die Oberfranken vorne, mal die Unterfranken. Beide Abwehrreihen überzeugten, dahinter glänzten die Torhüter ebenfalls mit ausgezeichneten Paraden. Beim Stand von 10:9 für die DJK fünf Minuten vor der Ende der ersten Halbzeit nahm Coburgs Chefanweiser eine Auszeit und brachte anschließend den siebten Feldspieler. Es ging weiter hin und her. In die Pause ging mit einer 13:12-Führung der Rimparer, die einen technischen Fehler von Runarsson mit einem Brielmeier-Treffer ins leere Tor bestraften.

Nach dem Wechsel ging es weiter mit starken Torwartleistungen und Vollgas-Handball, aber auch technischen Fehlern und heftig umstrittenen Entscheidungen der beiden Schiedsrichterinnen. Nach 37 Minuten legten die Wölfe beim 15:13 zwei Tore zwischen sich und die Coburger, die per Siebenmeter von Grozdanic wieder verkürzten. Rimpar behauptete in der Folgezeit diese Zwei-Tore-Führung.

Keinen Sieger verdient

Der HSC ließ sich aber nicht abschütteln, zeigte sich nervenstark und glich zum 17:17 aus. Nach der erneuten Gästeführung durch Kurch nach einem tollen Varvne-Anspiel kam kurzzeitig Hektik auf, die die Wölfe zum 20:18 nutzten elf Minuten vor Ende. Nach einem Lattentreffer von Coburgs Mubenzem parierte Kulhanek im Gegenzug gegen Link und hielt sein Team im Spiel. Kurch verkürzte auf 19:20. Mallwitz im DJK-Tor parierte glänzend und sein Team ging beim 22:19 nach 54 Minuten mit drei Toren in Front.

Jetzt wurde es eng für die Coburger. Doch Mubenzem und Schröder stellten den Anschluss beim 22:21 wieder her. Das Derby wurde nun endgültig zum Handball-Krimi. Kaufmann traf zum 23:21, Grozdanic verkürzte erneut. Nach Schömigs 24:22 versuchte es der HSC in den verbleibenden 75 Sekunden mit offener Manndeckung und holte sich den Ball. Schröder traf 43 Sekunden vor der Sirene zum 23:24. Kaufmanns 25:23 entschied die Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte.

Statistik

DJK Rimpar Wölfe: Marinus Mallwitz (12 Paraden/36,36 Prozent gehaltene Bälle), Andreas Wieser (n.e.) – Felix Jaeger, Dominik Schömig (6/1), Lukas Böhm, Felix Karle, Stefan Valentin Neagu (1), Patrick Schmidt (2), Steffen Kaufmann (6), Linus Dürr, Yonatan Dayan (3), David Kovacic, Benedikt Brielmeier (2), Jonas Link (3), Julian Sauer (2), Alexander Merk. – Trainer: Julian Thomann.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (12 Paraden/35,29 Prozent gehaltene Bälle), Jan Jochens (0 Paraden/0 Prozent gehaltene Bälle) – Max Preller, Tumi Steinn Runarsson (1), Merlin Fuß (2), Karl Toom (2), Dieudonné Mubenzem (1), Lukas Juskenas, Jakob Knauer, Tobias Varvne (1), Jan Schäffer (1), Justin Kurch (5), Milos Grozdanic (6/3), Andreas Schröder (3), Noah Mund, Paul Schikora. – Trainer: Brian Ankersen.

Schiedsrichter: Katharina Heinz-Hebisch (TSV Süßen)/Sonja Lenhardt (HC Wernau).

Zuschauer: 1457.

Zeitstrafen: 7 (Kovacic 2, Merk, Böhm 2, Neagu, Kaufmann) – 1 (Kurch).

Rote Karten: 0 – 0.

7-Meter: 1/1 – 3/3 .

Spielfilm: 0:1, 1:1 (3.), 1:2, 1:3, 2:3 (6.), 2:4, 3:4 (8.), 4:4 (12.), 5:4 (14.), 5:5; Auszeit Rimpar; 5:6 (18.), 6:6, 6:7, 7:7, 7:8 (21.), 8:8, 9:8 (25.), 9:9, 10:9; Auszeit Coburg; 10:10 (26.), 11:10, 11:11, 12:11 (28.), 12:12, 13:12 – Halbzeit – 13:13, 14:13 (33.), 15:13 (38.), 15:14 (39.), 16:14, 16:15, 17:15 (41.), 17:16 (41.) 17:17 (42.); Auszeit Rimpar; 17:18 (46.), 18:18, 19:18 (47.); Auszeit Coburg; 20:18, 20:19, 21:19 (53.), 22:19, 22:20, 22:21 (56.), 23:21, 23:22, 24:22 (58.); Auszeit Rimpar; 24:23, 25:23 (Endstand).

Autor

Bilder