Handball Rückschlag für den HSC 2000

Coburgs Stepan Zeman (oben) im Duell mit dem robusten und torgefährlichen Doruk Pehlivan vom TSV GWD Minden. Foto: Frank Wunderatsch

Die Coburger Handballer verlieren das Kellerduell der 1. Bundesliga gegen Minden mit 24:28 (12:16). Sie enttäuschen über weite Strecken der Partie.

 
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Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat am Donnerstagabend das Kellerduell der 1. Handball-Bundesliga gegen den TSV GWD Minden mit 24:28 (12:16) verloren. Die Mannschaft von Trainer Alois Mraz enttäuschte in der wichtigen Partie. Es fehlte die Leidenschaft, die die Coburger eine Woche zuvor beim Derbysieg gegen Erlangen gezeigt hatten. Zudem war die Leistung in Abwehr und Angriff zu schwach, um die Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Wir waren nicht locker genug, einfach zu verkrampft. Wir haben zu viele einfache Tore zugelassen, viele Bälle weggeworfen und zu viele Fehler gemacht“, sagte HSC-Kapitän Andreas Schröder nach der Begegnung.

Coburgs Trainer Alois Mraz gab Jan Kulhanek den Vorzug im Tor vor Konstantin Poltrum. Ansonsten stand zu Beginn die Stamm-Sechs mit Grozdanic, Varvne, Zeman, Schröder, Zetterman und Billek auf der Platte. Die Anfangsphase verlief aus HSC-Sicht nicht unbedingt gut. Die Mindener begannen hochkonzentriert, standen gut in der Abwehr und kamen mit Tempospiel zu einfachen Toren.

Nervöser Beginn

Die Hausherren wirkten nervös, machten Fehler und präsentierten sich wenig treffsicher. Die logische Konsequenz war ein Vier-Tore-Rückstand beim 4:8 nach 13 Minuten. Nach dem 5:9 nahm Mraz eine Auszeit und wirkte auf seine Mannschaft ein. Bis dahin hatten sich die Gäste überlegen gezeigt und jeden Coburger Fehler bestraft.

Auch in der Folge lief es nicht richtig rund beim HSC. Wie schon im Derby gegen Erlangen übernahm Tobias Varvne Verantwortung und erzielte wichtige Tore, die Coburg im Spiel hielten. In der 20. Minute lagen die Gastgeber wieder auf Schlagdistanz, als Andreas Schröder zum 8:10 verkürzen konnte.

Doch die Mindener um Nationalspieler Juri Knorr überstanden die kurze Schwächephase und legten wieder vier Tore zwischen sich und den zu hektisch agierenden HSC, der sich unnötige Ballverluste und unvorbereitete Würfe leistete. Nach dem 9:13 durch Doruk Pehlivan wechselte Alois Mraz den Torhüter und brachte Poltrum.

Zu wenig Emotionen

Die Schlussphase der ersten Hälfte verlief wild. Es ging hin und her. Bei zwei Tempogegenstößen scheiterte erst Florian Billek, dann Milos Grozdanic am glänzend parierenden Mindener Torwart Malte Semisch. So verpassten es die Vestestädter, den Rückstand zu verkürzen und gingen mit 12:16 in die Pause.

Gästetrainer Frank Carstens konnte hochzufrieden sein mit seinem Team, das verdient in Führung lag. Die Coburger enttäuschten über weite Strecken und ließen vor allem die Emotionalität vermissen, die in einem so wichtigen Spiel nötig ist.

Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst wenig, auch wenn Milos Grozdanic zwei schnelle Treffer erzielte. Der HSC mühte sich, konnte aber über den Rückraum zu wenig Druck entwickeln. Andreas Schröder scheiterte zudem mit schwachen Würfen am starken GWD-Torhüter Semisch. So konnten sich die Mindener in der 42. Minute erstmals auf sechs Tore absetzen beim 16:22.

Über 19:24 und 20:25 war Coburg beim 22:25 in der 49. Minute wieder auf drei Tore dran. Grozdanic verwandelte dabei zwei Siebenmeter gegen Torwart-Legende Carsten Lichtlein, der für Semisch zwischen den Pfosten stand. Immer wieder machte sich der HSC in der Folge das Leben selber schwer, weil er gute Chancen ausließ.

So hatte Minden keine Mühe, den Vorsprung zu verteidigen. Nach einer Zeitstrafe gegen Stepan Zeman und einer unglücklichen Aktion von Billek gingen die Gäste im Gegenzug mit 27:22 in Front acht Minuten vor dem Ende. HSC-Coach Mraz nahm eine Auszeit und stellte sein Team neu ein. Mit einem frechen Siebenmeter-Heber verkürzte Billek auf 23:27.

Was folgte, waren teils ungestüme HSC-Angriffe, die wenig einbrachten. Nun lief den Hausherren die Zeit davon. Minden dagegen blieb cool, kämpfte leidenschaftlich und hatte in Semisch einen tollen Rückhalt, der die harmlosen Würfe der Coburger locker entschärfte.

Spätestens beim 23:28 in der 57. Minute war die Messe gelesen. Die Gäste ließen in der verbleibenden Zeit nichts mehr anbrennen. Oldtimer Dominic Kelm konnte letztlich nur noch zum 24:28-Endstand verkürzen.

Statistik

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum – Felix Sproß (n.e.), Dominic Kelm (1), Drasko Nenadic (1), Florian Billek (5/1), Dino Mustafic (n.e.), Pontus Zetterman (2), Tobias Varvne (5), Paul Schikora, Felix Dettenthaler (n.e.), Stepan Zeman (1), Milos Grozdanic (7/4), Andreas Schröder (2), Christoph Neuhold. – Trainer: Alois Mraz.

GWD Minden: Carsten Lichtlein, Malte Semisch – Tim Brand, Joscha Ritterbach (3), Justus Richtzenhain (4), Christoffer Rambo (5), Mats Korte, Joshua Thiele (1), Maximilian Janke, Miro Schluroff (1), Aliaksandr Padshyvalau, Simon Strakeljahn (2), Juri Knorr (2), Doruk Pehlivan (8), Max Staar (2), Kevin Maageroe Gulliksen. – Trainer: Frank Carstens.

SR: Christian vom Dorff (Kaarst)/Fabian vom Dorff (Kaarst).

Zeitstrafen: 1 (Zeman) – 1 (Pehlivan).

Siebenmeter: 5/5 – 0.

Spielfilm: 0:1 (1.), 0:2 (2.), 1:3 (4.), 2:4 (6.), 3:5 (8.), 4:6 (10.), 4:8 (13.), 5:9 (14.), Auszeit HSC (15.), 6:9 (18.), 7:10 (19.), Auszeit GWD (19.), 8:11 (22.), 9:12 (24.), 10:13 (26.), 10:15 (27.), 12:15 (29.), 12:16 (Halbzeit), 13:16 (31.), 14:16 (35.), 14:18 (36.), 15:18 (37.), 16:19 (38.), 16:21 (40.), 17:22 (43.), 18:22 (44.), 18:24 (45.), 20:24 (46.), 21:25 (47.), 22:25 (49.), Auszeit GWD (50.), 22:26 (50.), 22:27 (52.), Auszeit HSC (54.), 23:28 (57.), 24:28 (Endstand).

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