Zu wenig Emotionen
Die Schlussphase der ersten Hälfte verlief wild. Es ging hin und her. Bei zwei Tempogegenstößen scheiterte erst Florian Billek, dann Milos Grozdanic am glänzend parierenden Mindener Torwart Malte Semisch. So verpassten es die Vestestädter, den Rückstand zu verkürzen und gingen mit 12:16 in die Pause.
Gästetrainer Frank Carstens konnte hochzufrieden sein mit seinem Team, das verdient in Führung lag. Die Coburger enttäuschten über weite Strecken und ließen vor allem die Emotionalität vermissen, die in einem so wichtigen Spiel nötig ist.
Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst wenig, auch wenn Milos Grozdanic zwei schnelle Treffer erzielte. Der HSC mühte sich, konnte aber über den Rückraum zu wenig Druck entwickeln. Andreas Schröder scheiterte zudem mit schwachen Würfen am starken GWD-Torhüter Semisch. So konnten sich die Mindener in der 42. Minute erstmals auf sechs Tore absetzen beim 16:22.
Über 19:24 und 20:25 war Coburg beim 22:25 in der 49. Minute wieder auf drei Tore dran. Grozdanic verwandelte dabei zwei Siebenmeter gegen Torwart-Legende Carsten Lichtlein, der für Semisch zwischen den Pfosten stand. Immer wieder machte sich der HSC in der Folge das Leben selber schwer, weil er gute Chancen ausließ.
So hatte Minden keine Mühe, den Vorsprung zu verteidigen. Nach einer Zeitstrafe gegen Stepan Zeman und einer unglücklichen Aktion von Billek gingen die Gäste im Gegenzug mit 27:22 in Front acht Minuten vor dem Ende. HSC-Coach Mraz nahm eine Auszeit und stellte sein Team neu ein. Mit einem frechen Siebenmeter-Heber verkürzte Billek auf 23:27.
Was folgte, waren teils ungestüme HSC-Angriffe, die wenig einbrachten. Nun lief den Hausherren die Zeit davon. Minden dagegen blieb cool, kämpfte leidenschaftlich und hatte in Semisch einen tollen Rückhalt, der die harmlosen Würfe der Coburger locker entschärfte.
Spätestens beim 23:28 in der 57. Minute war die Messe gelesen. Die Gäste ließen in der verbleibenden Zeit nichts mehr anbrennen. Oldtimer Dominic Kelm konnte letztlich nur noch zum 24:28-Endstand verkürzen.
Statistik
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum – Felix Sproß (n.e.), Dominic Kelm (1), Drasko Nenadic (1), Florian Billek (5/1), Dino Mustafic (n.e.), Pontus Zetterman (2), Tobias Varvne (5), Paul Schikora, Felix Dettenthaler (n.e.), Stepan Zeman (1), Milos Grozdanic (7/4), Andreas Schröder (2), Christoph Neuhold. – Trainer: Alois Mraz.
GWD Minden: Carsten Lichtlein, Malte Semisch – Tim Brand, Joscha Ritterbach (3), Justus Richtzenhain (4), Christoffer Rambo (5), Mats Korte, Joshua Thiele (1), Maximilian Janke, Miro Schluroff (1), Aliaksandr Padshyvalau, Simon Strakeljahn (2), Juri Knorr (2), Doruk Pehlivan (8), Max Staar (2), Kevin Maageroe Gulliksen. – Trainer: Frank Carstens.
SR: Christian vom Dorff (Kaarst)/Fabian vom Dorff (Kaarst).
Zeitstrafen: 1 (Zeman) – 1 (Pehlivan).
Siebenmeter: 5/5 – 0.
Spielfilm: 0:1 (1.), 0:2 (2.), 1:3 (4.), 2:4 (6.), 3:5 (8.), 4:6 (10.), 4:8 (13.), 5:9 (14.), Auszeit HSC (15.), 6:9 (18.), 7:10 (19.), Auszeit GWD (19.), 8:11 (22.), 9:12 (24.), 10:13 (26.), 10:15 (27.), 12:15 (29.), 12:16 (Halbzeit), 13:16 (31.), 14:16 (35.), 14:18 (36.), 15:18 (37.), 16:19 (38.), 16:21 (40.), 17:22 (43.), 18:22 (44.), 18:24 (45.), 20:24 (46.), 21:25 (47.), 22:25 (49.), Auszeit GWD (50.), 22:26 (50.), 22:27 (52.), Auszeit HSC (54.), 23:28 (57.), 24:28 (Endstand).