Was tun gegen Fälschungen?
Markenverband und Handelsverband Deutschland (HDE) drängen auf stärkere Kontrollen und eine klare Haftung der Online-Plattformen. Sie fordern mehr Personal und bessere Ausstattung für Zoll und Marktüberwachung, die Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro und eine Anmeldepflicht für jedes Paket. Zudem soll es verboten werden, entfernte Fälschungen wieder online einzustellen.
"Wer hierzulande Waren verkauft, muss sich an die hiesigen Regeln halten. Ansonsten blutet in diesem unfairen Wettbewerb der heimische Einzelhandel aus", sagt HDE-Präsident Alexander von Preen. Rund 64.000 Arbeitsplätze seien bedroht.
Was können betroffene Verbraucher machen?
Wer ein gefälschtes Produkt erhält, kann Anzeige erstatten. Markenverband und Verbraucherschützer raten außerdem, beim Kauf über eine Online-Plattform den Betreiber zu informieren. Der Erwerb einer Fälschung ist in den meisten EU-Staaten nicht grundsätzlich strafbar, der Weiterverkauf jedoch verboten. Inhaber von Markenrechten können juristisch gegen Hersteller und Verkäufer vorgehen.
Gefälschte Produkte stellen für Käufer sogar ein Risiko dar. Bei der Herstellung könnten gesundheitsschädliche Substanzen verwendet worden sein. Sicherheitsstandards fehlen und auch eine Produkthaftung gibt es nicht.