Handwerker im Koma Gibt es schon Hinweise, was dem Kümmersreuther passiert ist?

Er hat am Wochenende auf einer Baustelle im Landkreis Lichtenfels gearbeitet, jetzt liegt Thomas Griebel im Koma. Seine Freunde sind nun verzweifelt auf der Suche nach der Ursache.

 
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„Thomas ist immer am Arbeiten und hilft, wo er nur kann“, sagt Michael Lunz. Er macht sich große Sorgen um seinen Freund. Foto: Michael Lunz

Thomas Griebel ist Schreiner aus Kümmersreuth, einem Gemeindeteil von Bad Staffelstein. „Er arbeitet hauptberuflich als Fensterbauer und hat noch ein Nebengewerbe angemeldet“, erzählt sein bester Freund Michael Lunz am Telefon. „Thomas ist immer am Arbeiten und hilft, wo er nur kann.“ Auch am vergangenen Wochenende war der 38-Jährige auf einer Baustelle unterwegs. „In Roth bei Lichtenfels hat er am Freitag oder Samstag irgendwo Fenster aus- oder eingebaut. Mehr wissen wir aber leider nicht.“

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Am selben Abend habe er dann plötzlich über Atemnot und Schmerzen geklagt. Da er nicht mehr stabil genug für einen Hubschrauberflug gewesen sei, habe ihn ein Rettungswagen ins Universitätsklinikum Würzburg gebracht. „Er ist nicht ansprechbar und liegt im Koma“, so Lunz, seine Stimme zittert. Bevor er weiterreden kann, muss er kurz durchatmen.

Über einen Online-Aufruf hoffen Michael Lunz und die Familie von Thomas Griebel nun, Hinweise zu erhalten, wo genau der Handwerker am fraglichen Tag gearbeitet hat. Die Standortaufzeichnungen seines Smartphones waren ausgeschaltet und auch die zuletzt geführten Anrufe liefen ins Leere. „Wir haben auch leider keine Lieferscheine oder sonstigen Hinweise dazu gefunden. Aber dort hat er möglicherweise giftige Stoffe eingeatmet“, vermutet sein bester Freund. Wenn klar wäre, welche Substanz zu dem Zusammenbruch führte, könnte auch die Behandlung im Krankenhaus entsprechend angepasst werden.

Keine neuen Erkenntnisse, aber eine gute Nachricht

Der Aufruf kursiert bereits seit einigen Tagen in den gängigen sozialen Netzwerken. Gibt es also schon Neuigkeiten?

„Leider wissen wir immer noch nicht, wo er gearbeitet hat“, antwortet Lunz. Aber es seien schon hunderte Hinweise eingegangen. „Ich habe heute bestimmt schon mit zehn bis 15 Leuten gesprochen und es kommt unglaublich viel über WhatsApp rein. Die Leute versuchen zu helfen, wo sie nur können.“ Einige hätten sich sogar selbst auf den Weg gemacht und Häuser in Roth abgeklappert. „Stand jetzt gibt es aber noch nichts Neues. Wir müssen jetzt abwarten, was die Tests im Krankenhaus ergeben.“

Eine gute Nachricht hat Michael Lunz indes: „Das Breitbandantibiotika scheint gut anzuschlagen. Er ist noch lange nicht über den Berg, aber es zeichnet sich eine Tendenz in die richtige Richtung ab“, freut er sich.

„Thomas würde das auch für uns machen“

Abend für Abend trifft sich Thomas Griebels Freundesgruppe aktuell und überlegt, wie sie an neue Hinweise kommen könnte. „Seine Familie soll lieber bei ihm im Krankenhaus sein und sich dort um ihn kümmern. So können wir am ehesten helfen. Thomas würde das auch für uns machen“, ist sich sein bester Freund sicher.

Wer Hinweise hat oder Thomas Griebel an dem Wochenende in Roth sogar gesehen hat, soll sich bei Michael Lunz melden. Er ist telefonisch unter 0170/5631178 erreichbar.