Hans-Peter Laschka Der „Miemetzer“ Brückenbauer

Rainer Glissnik

Humor, diplomatisches Geschick und vorausschauendes Handeln: 30 Jahre prägte Hans-Peter Laschka als Rathauschef die Marktgemeinde Mitwitz. Nun wurde er für seine Verdienste mit der Ehrenbürgerwürde bedacht.

 
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Im Weißen Saal des Mitwitzer Wasserschlosses hat Bürgermeister Oliver Plewa Hans-Peter Laschka die Urkunde zur Ehrenbügerschaft überreicht. „Es ist die höchste Auszeichnung, die einer Bürgerin oder einem Bürger des Marktes Mitwitz verliehen werden kann“, betonte er. Mit dabei war auch Heinz Köhler, einer von inzwischen fünf Ehrenbürgern der Marktgemeinde. Zuvor hatten nur der letzte Ritter von Mitwitz, Ludwig Freiherr von Würtzburg, Baronin Annie von Cramer-Klett (geb. von Würtzburg), Baronesse Anne-Marie von Cramer-Klett sowie der Krebsforscher Karl-Heinrich Bauer diese hohe Auszeichnung erhalten.

Ausdrücklich bedankte sich Oliver Plewa bei der Ehefrau des Geehrten Barbara und der ganzen Familie Laschka. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde des Marktes Mitwitz wurde nicht nur das Lebenswerk des ehemaligen Bürgermeisters der Marktgemeinde gewürdigt, sondern auch dessen Persönlichkeit. Er setzte sich stets für seine Gemeinde und deren Menschen ein, aber auch für Toleranz, die Natur und Demokratie. „Du bist ein fantastischer Mensch, schön dass es dich gibt“, dankte ihm dann auch Landrat Klaus Löffler. Widerstände seien ihm nie ein Hindernis, sondern eher ein Ansporn gewesen, so Löffler.

In Steinach aufgewachsen

Hans-Peter Laschka wurde 1954 in Hassenberg als Sohn von Flüchtlingen aus dem Sudetenland geboren. Die Familie bezog 1960 ein Haus in Steinach, wo Laschka sechs Jahre in die Volksschule ging. Danach wechselte er an die Maximilian-von-Welsch-Realschule in Kronach. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Justizassistenten bei den Justizbehörden in München.

Er verpflichtete sich beim Bundesgrenzschutz mit der Bedingung, beim BGS in Coburg seinen Dienst ableisten zu können. 1976 nahm er das Angebot des BGS war, auf vier Jahre zu verlängern als Sicherheitsflugbegleiter der Lufthansa. Im Mai 1978 bekam er eine Stelle in der Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz und lernte die Marktgemeinde sehr gut kennen. Er brachte sich ehrenamtlich in vielfältiger Weise ein. Schließlich engagierte er sich bei der Jungen Union.

Knapper Erfolg

Damals wurde die Nachwuchsorganisation auf Missstände mit dem damaligen Bürgermeister aufmerksam. Nach weiteren Vorkommnissen und Unregelmäßigkeiten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen CSU und JU in Mitwitz. Es stellte sich die Frage, wer als Kandidat antreten sollte, niemand drängte sich auf.

Schließlich kandidierte Hans-Peter Laschka und setzte sich knapp gegen den SPD-Mann Gerhard Kramer durch. 30 Jahre war er dann Bürgermeister in Mitwitz. „Mit seinem Humor und seiner Freundlichkeit konnte er viele Konfliktsituationen entschärfen“, würdigte ihn Marktgemeinderat Gerd Hempfling. Gerade zu Beginn seiner Amtszeit führte sein diplomatisches Geschick dazu, dass viele Zerwürfnisse beigelegt und tiefe Gräben im Marktgemeinderat geschlossen werden konnten. In den vier Kommunalwahlen in seiner Amtszeit gab es nie einen Gegenkandidaten. Mit seiner ruhigen, besonnenen Art schaffte es Hans-Peter Laschka, Brücken zu bauen. Er führte zusammen und integrierte.

Diplomatisches Geschick

Oft war Hans-Peter Laschka seiner Zeit voraus und ergriff sich bietende Chancen. Dabei erinnerte Gerd Hempfling an die Montessori-Schule, das Hackschnitzelheizkraftwerk oder die neue Ortsdurchfahrt. „Er hat Mitwitz und die Ortsteile gestaltet und geprägt. Mit Leib und Seele war er Bürgermeister.“ Er stellte die Weichen für ein familienfreundliches Mitwitz mit Schulkinderhort, Kinderkrippe und Erweiterung des Kindergartens. „Die Lebensleistung von Hans-Peter Laschka, sein unermüdlicher Einsatz für die Allgemeinheit – für sein Miemetz – kann uns allen ein Vorbild sein“, so Hempfling. Krönung seiner Amtszeit war die 750-Jahre-Mitwitz-Feier. Immer ging er respektvoll mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.

Rückschläge

Aber er blieb auch nicht vor Rückschlägen verschont. Seine letzte Amtszeit war wegen einer schweren Erkrankung keine leichte Zeit. Aber auch hier zeigte sich der Kämpfer. Mit bewundernswertem Willen und Selbstdisziplin kämpfte er sich zurück und übte erneut sein Amt aus. Seine Frau und seine Familie gaben ihm viel Kraft. Nie verlor er seinen Humor und Lebensfreude. „Für mich war es ein Glücksfall, dass ich mich 30 Jahre für mein Mitwitz an vorderster Stelle einbringen konnte“, bedankte sich Laschka sichtlich gerührt für die Auszeichnung.

Festlich umrahmt wurde die Feier von den Neuhäuser Musikanten sowie den Söhnen der neuen Ehrenbürgers Johannes und Sebastian. Zudem überraschte den neuen Ehrenbürger Waltraud Butz, die als „Putzfrau“ so einiges über Laschka zu berichten wusste. Auf vergnügliche Weise charakterisierte sie den neuen Ehrenbürger. „Wenn sich das einer verdient hat, dann ist das unser Peter!“, meinte auch sie abschließend.

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