Haßberg-Kliniken Intermediate Care Station in Ebern wieder in Betrieb

Ab 11. April 2022 ist die Überwachseinheit am Haus Ebern der Haßberg-Kliniken wieder im Einsatz Foto: /Andy Schöneberg

Ab Montag gibt es wieder Intensivbetten in Ebern: Dann nämlich geht die IMC-Station am Krankenhaus wieder in Betrieb. Sie war wegen Personalmangels vorübergehend vom Netz genommen worden.

 
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Endlich wieder gute Nachrichten aus dem Eberner Krankenhaus: Rechtzeitig zum Antritt der neuen Chefärztin für Innere Medizin, Gabriiella Slugotska, kann am kommenden Montag die Intermediate Care Station (IMC) wieder ans Netz gehen. Damit ist die Betreuung von überwachungspflichtigen internistischen Patienten rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche am Standort Ebern wieder gewährleistet. Seit Ende vergangenen Jahres war der Betrieb unterbrochen, weil sich kein Fachpersonal mehr gefunden hatte: Auch die Haßberg-Kliniken seien vom bundesweiten Personalmangel betroffen, hatte Klinik-Vorstand Wilfried Neubauer im November erklärt. Schon in den Monaten zuvor war die IMC-Station zuletzt häufig über das Wochenende abgemeldet gewesen.

Nun können die Haßberg-Kliniken Entwarnung geben. „Ein motiviertes, aus- und weitergebildetes Fachpersonal unter der Leitung von Piotr Fedorowicz führt, betreut und begleitet die Patientinnen und Patienten professionell und menschlich durch die ungewohnte Situation einer überwachungspflichtigen Behandlung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Team arbeite ganzheitlich unter Berücksichtigung von komplementären Methoden in der Pflege: „Die enge Zusammenarbeit mit der Intensivstation in Haßfurt sorgt darüber hinaus für die optimale Versorgung intensivpflichtiger Patientinnen und Patienten.“ Die im Jahr 2015 eröffnete Intermediate Care Station befindet sich neben der Inneren Station samt Palliativmedizinischem Dienst im ersten Obergeschoss des Krankenhauses und verfügt über fünf Betten in Einzel- und Doppelzimmern. Sie fungiert als Bindeglied zwischen der Normalstation am Haus Ebern und der Intensivstation am Haus Haßfurt, mit der eine enge Zusammenarbeit besteht.

Auf einer IMC-Station werden vorwiegend Patienten „mit mäßiger oder potenziell schwerwiegender Instabilität physiologischer Parameter“ betreut, wie es heißt: also Menschen, die beispielsweise an Herz-Kreislauf-, Atem- oder Stoffwechsel-Erkrankungen leiden. Sie werden auf der IMC mit moderner Technik engmaschig apparativ überwacht; auch eine Organunterstützung kann gewährleistet werden. Im Gegensatz zur Intensivstation in Haßfurt kann jedoch kein Organersatz wie etwa eine invasive oder nicht-invasive Beatmung erfolgen; in diesen Fällen wird eine nahtlose Verlegung an das Haus Haßfurt veranlasst.

Seit Ende des Jahres 2021 sowie seit Ende Januar 2022 befinden sich die beiden langjährigen Eberner Chefärzte Ants Lohmus (Innere Medizin) und Klaus Riedel (Chirurgie) im Ruhestand. Seit 1. April ist die Kardiologin Gabriiella Slugotska neue Chefärztin der Inneren Medizin. Die gebürtige Ukrainerin war zunächst viele Jahre als Kardiologin im Klinikum der westukrainischen Stadt Tjatschiw tätig, bevor sie im Jahr 2012 mit ihrer Familie nach Deutschland übersiedelte. Nach Stationen in Koblenz, Bad Berka und Chemnitz war die vierfache Mutter seit 2017 bislang als Oberärztin am Helios St. Elisabeth Krankenhaus in Bad Kissingen tätig. Dort arbeitete sie hauptsächlich im Bereich Herzkatheteruntersuchungen und Schrittmacherimplantationen und fungierte seit 2019 als ständige Vertreterin des Chefarztes. Zudem hat die Medizinerin im vergangenen Jahr auch die Zusatzqualifikation „Herzinsuffizienz“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie abgelegt. Am Mittwoch, 20. April, wird die neue Chefärztin in der Eberner Rathaushalle willkommen geheißen, die beiden ehemaligen Chefärzte Lohmus und Riedel werden an diesem Tag offiziell verabschiedet.

Die personellen Veränderungen gelten laut Haßberg-Kliniken als „erste Bausteine“ zur „zukunftsfähigen Ausrichtung des Standorts Ebern zu einem Gesundheitszentrum mit sektorenübergreifender Versorgung“, wie es in einer früheren Pressemitteilung heißt. Seit Beginn dieses Jahres ist die (stationäre) Chirurgie vom Haus Ebern nach Haßfurt verlagert worden. Stattdessen sollen im Eberner Krankenhaus Altenpflegeplätze entstehen. Dafür hätte der Umbau der Station 2 (Innere Medizin) für die Kurzzeitpflege zum Jahreswechsel eigentlich abgeschlossen sein sollen. Die Inbetriebnahme war ursprünglich für Februar 2022 geplant, verschiebt sich nun jedoch um mindestens zwei Jahre. Schuld sind der erhebliche finanzielle Aufwand beim Umbaubedarf sowie rechtliche Hürden, für die erst noch die gesetzliche Umsetzung gegeben sein muss. Aktuell geht man von einer möglichen Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2024 aus.

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