Haßberge Abschied von Dekan Blechschmidt

Gerhard Schmidt
Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner segnete Pfarrer Jürgen Blechschmidt für seine weitere pastorale Arbeit. Foto: /Gerhard Schmidt

Nach der Trennung von seiner Frau hat Jürgen Blechschmidt das Amt als Dekan niedergelegt.Künftig wird er Pfarrer im Raum Coburg.

 
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Rügheim - Dekan Jürgen Blechschmidt verlässt nach 14 Jahren das Dekanat Rügheim und wird als Pfarrer die Kirchengemeinde Neustadt bei Coburg übernehmen. Das Pfarrkapitel und Gäste zogen eingangs vom Rathaus zur Marienkirche, wo Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner aus Bayreuth bei der Verabschiedung Jürgen Blechschmidts Zeit in Rügheim zurückblickte .

Sein Abschied erinnere sie an Jürgen Blechschmidts Anfänge als Dekan im Jahr 2007, erinnerte sich Greiner. Damals habe er sich als Pfarrer auf den Posten beworben, nachdem er von 1996 an elf Jahre als Geistlicher in Altenstein-Hafenpreppach tätig gewesen sei. Das Wahlgremium habe sich für Pfarrer Blechschmidt als Dekan entschieden, weil man wusste, dass man einen Mann bekäme, der zupacke und dem die ureigensten Rechte der Gemeinden, ihre Eigenständigkeit und die Freiheit der Pfarrer und Pfarrerinnen wichtig sei.

In seinem Amt sei er verantwortlich für 40 Gemeinden sowie 20 Pfarrerinnen und Pfarrer gewesen. Er habe die Aufsicht über die Diakone, Mitarbeiter im Schuldienst und hauptamtliche Kirchenmusiker ausgeübt. Zudem gehörte zu den Aufgaben auch die Leitung des Diakonischen Werkes mit seinen 60 Mitarbeitern und die Ausrichtung von Dekanatskirchentage.

Darüber hinaus wies Regionalbischöfin Greiner darauf hin, das Pfarrer Blechschmidt es als ehemaliger Schatzmeister der lutherischen Kirche in Kenia nicht gescheut hätte, auch hier unzählige Gabenkassenprüfungen nachzuholen. „Danke sage ich dir lieber Jürgen, denn was du getan hast, war zeitlich Hauptberuf und Ehrenamt zugleich“, betonte Greiner.

Dank richtete sie auch an Petra Blechschmidt, die sich besonders beim Frauentreff Rügheim und im Team des Weltgebetstages der Frauen einbrachte. „Beim gastfreundlichen Rahmen von Veranstaltungen warst du eine echte Stütze und Ansprechpartnerin für viele“, erklärte die Regionalbischöfin. Auf die derzeitige Situation, dass sich Jürgen und Petra Blechschmidt getrennt haben, erklärte sie: „Wenn Ehen auseinandergehen, ist immer Schuld im Spiel, nicht erst am Ende.“ Aber alle, ob ledig, verheiratet oder verwitwet hätten im Leben schon vielfach die Liebe vernachlässigt. Im Angesicht dieser Schuld vertraue man sich im Raum der Gnade und Güte Gottes an. „Ich danke dir, lieber Jürgen, dass du von dir aus selbst die richtigen Konsequenzen gezogen und das Dekanatsamt niedergelegt hast“, betonte die Regionalbischöfin.

Dorothea Greiner bat darum, nicht primär den Blick auf die Amtsniederlegung zu legen, sondern auf die Zeit davor, zu der die Ernte groß gewesen sei. Sie nahm als öffentliches Zeichen das Dekanatskreuz entgegen und segnete Pfarrer Blechschmidt für seinen weiteren pastoralen Dienst. Der Abschiedsgottesdienst wurde musikalisch vom Bezirksposaunenchor unter Leitung von Jürgen Koch und dem Gospelchor des Dekanats unter Leitung von Matthias Göttemann, der auch die Orgel spielte, ausgeschmückt.

Stellvertretender Dekan Pfarrer Jan Lungfiel aus Ermershausen führte durch die Grußworte, die von Landrat Wilhelm Schneider eröffnet wurden. Dieser erklärte: „Wir hätten dich gerne bei uns behalten, denn du wirst uns fehlen und hinterlässt als Dekan, Seelsorger und wichtige Institution des Landkreises eine ganz große Lücke.“ Dekan Blechschmidt hätte dem Dekanatsbezirk unglaublich viel gegeben. Dafür danke er dem Theologen, bodenständigen und weitsichtigen Ideengeber, Antreiber, Schaffer, Netzwerker und Brückenbauer, sagte der Landrat. Als gutes Beispiel hob er die Notfall-Seelsorge hervor, die Dekan Blechschmidt ins Leben gerufen habe und seit 20 Jahren koordiniert. „Für mich hast du stets den Hirten verkörpert, der auf alle seine Schäfchen achtet“, betonte der Schneider.

Seitens der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, in der sich der Sitz des Dekanatsbezirks befindet, sprach Bürgermeister Dieter Möhring aus Aufhauen. „Ich habe sie als fleißigen Gottesmann mit Ecken und Kanten kennengelernt“, berichtete er. Blechschmidts Vielfalt und Begeisterung sei eine Bereicherung für das Dekanat gewesen. Oft hätten seine mutigen Positionen überrascht und beeindruckt. Bürgermeister Möhring wünschte dem scheidenden Dekan im Namen aller Kommunen alles Gute und Gottes Segen. Für das Dekanat sprachen Synodale Gerhard Koch und Seniora Pfarrerin Melanie von Truchseß aus Friesenhausen. Beide bestätigten Jürgen Blechschmidt, dass er in Zeiten der knappen Finanzmittel und trotz der Planung von zwei Landesstellenplänen das Dekanat gut geführt habe. Sie schätzten ganz besonders die Haltung von Jürgen Blechschmidt zum Kirchen- und Gemeindeverständnis und Leben des Glaubens vor Ort. Zum Schluss dankten sie Jürgen Blechschmidt für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit im Dekanatsausschuss und im Präsidium. Nach dem offiziellen Teil folgte ein persönlicher Abschied vor der Marienkirche..

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