Tierarztkosten? Durch die neue Gebührenordnung gut und gern doppelt so hoch. Energiekosten? Schon seit dem Ukrainekrieg nahezu kaum noch zu bezahlen. Personalkosten? Durch Anpassung der Mindestlöhne enorm gestiegen. Futterkosten? Wer selbst ein Tier hat, weiß es selbst: Die Inflation hat nicht bei Butter und Brot Halt gemacht, sondern auch die Futterregale erreicht. Es herrscht Katzenjammer im Tierheim Haßberge, und das ausgerechnet zu Weihnachten. Das ist gemeinhin die Zeit, in der die Menschen auch im Haßbergkreis ihre Herzen und Geldbeutel öffnen, um zur Bescherung auch an die Kreaturen zu denken, denen das Glück nicht beschienen war, das Fest unterm eigenen Weihnachtsbaum zu verbringen. Doch die wirtschaftliche Situation, die gerade auch im Landkreis so schlecht ist wie lange nicht, hat die Spendenbereitschaft geschmälert. „Massiv“, wie Britta Merkel, Vorsitzende der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge e.V. und Leiterin des Tierheims in Zell bei Knetzgau, bestätigt. Dabei hatte man eigentlich gehofft, nach den mageren Pandemiejahren wieder etwas zulegen zu können. Ohne Straßenfeste, Kuchenverkauf und Tombola waren damals kaum Spenden eingegangen, ohne die (sowie Beiträge der Vereinsmitglieder) die Tierschutzinitiative ihre Arbeit gar nicht leisten könnte. Eine Corona-Prämie hatte es gegeben, doch auch hier war die vermeintliche Hilfe nur heiße Luft – und muss nun, obwohl es kaum besser geht, Cent für Cent zurückgezahlt werden.