Haßberge Blutversorgung in der Region ist gesichert

Günther Geiling
  Foto: BRK-Blutspendedienst

Wohl dem, der in den Haßbergen wohnt: Hier ist die Bereitschaft zur Blutspende hoch. Auch im vergangenen Jahr stand der BRK-Kreisverband wieder an der Spitze des Blutspendeaufkommens in Bayern. Und auch in den Haßberg-Kliniken sieht man aktuell keinen Mangel.

 
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Mit dem Auslaufen der Test- und Maskenpflicht scheint nun die Pandemie vorüber. Auf der anderen Seite gibt es noch hohe Krankenstände durch Grippe oder Atemwegserkrankungen und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor einem Mangel an Blutkonserven. Das war für uns Anlass einmal nachzufragen, wie es denn an den „Haßbergkliniken“ aussieht und ob die Bereitschaft zur Blutspende in der Bevölkerung des Landkreises Haßberge weiterhin vorhanden ist.

In Bayern werden pro Tag mindestens 2000 Blutkonserven benötigt und in ganz Deutschland rund 15 000. Dazu braucht es die Unterstützung der Menschen mit ihrer Blutspende. Diese Blutkonserven sind bei Operationen lebenswichtig und kommen verschiedenartig zum Einsatz. Der größte Bedarf wird für Krebspatienten, Herzerkrankungen, Magen- und Darmkrankheiten, aber auch bei schweren Unfällen benötigt.

Entscheidend ist dabei auch die Kompatibilität der Blutgruppen von Spender und Empfänger und da gilt „Null negativ“ als Universalspenderblutgruppe, die im Notfall jedem Empfänger gegeben werden kann. Die meisten Menschen haben jedoch A positiv (37 Prozent) und Nullpositiv (35 Prozent). Das gespendete Blut geht dabei an ein Zentrallabor des DRK-Blutspendedienste, wird dort weiterverarbeitet und gelagert. Dieser Blutspendedienst steht dann rund um die Uhr bereit, um Blutpräparate an Kliniken und Arztpraxen auszuliefern.

Aus dem Labor an den „Haßbergkliniken“ in Haßfurt erfahren wir, dass es auch in der Coronazeit und bislang keine Lieferschwierigkeiten gab und ausreichend Reserven vorhanden sind. Der ärztliche Direktor Dr. Clemens Haberer verweist darauf, „dass an den Haßbergkliniken jährlich etwa 1200 Blutkonserven benötigt werden. Wir haben hier ein Blutdepot und eine Bevorratung von rund 30 Blutkonserven mit den verschiedenen Blutgruppen, wobei wir von den häufigeren wie A positiv eben mehr bestellen.“ Diese Konserven und spezielle Antikörper erhalte man über den Blutspendedienst in Wiesentheid, wobei man im Bestellsystem auch Ferienzeiten oder andere Vorkommnisse mit einkalkulieren müsse.

An den Haßbergkliniken benötige man auch keinen größeren Vorrat, da man ja auf die Haltbarkeit des Blutes achten müsse. Bei Operationen könne man aber schon einmal zwei bis drei Konserven benötigen. Anders sehe es da in Großkliniken mit schweren Operationen oder Unfällen aus, wo durchaus schon einmal bei einer Operation zwischen 20 bis 40 Konserven zum Einsatz kämen.

Wenn man sich anderswo wegen des Mangels an Blutkonserven Sorgen machen müsse, hat das Blutspenden bei der Bevölkerung im Landkreis Haßberge nach wie vor einen hohen Stellenwert trotz einer gewissen Konzentration auf weniger Orte für den Blutspendedienst. „Wie aus der aktuellsten Statistik des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes hervorgeht, steht der BRK-Kreisverband Haßberge mit seinen Spenderinnen und Spendern auch 20222 wieder an der Spitze des Blutspendeaufkommens in Bayern, prozentual zur Bevölkerung“, teilt der BRK-Kreisverband Haßberge mit. „Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihr außergewöhnliches Engagement zum Wohler ihrer Mitmenschen“, lobt BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger und dankt auch den vielen ehrenamtlichen Helfern aus dem Kreisverband, die für einen reibungslosen Ablauf am Spendetag sorgen.

In den letzten drei Jahren sind insgesamt 23 108 Spenderinnen und Spender zu den Blutspende-Terminen im Landkreis Haßberge erschienen; im Jahre 2020 waren es 7710, im Jahr 2021 dann 7838 und im Jahr 2022 kamen 7560 Spender. Das Durchschnittsalter der Spender liegt dabei bei 46,5 Jahren. Die Gebietsreferentin des BRK-Blutspendedienstes in Wiesentheid, Martina Kern, teilt in diesem Zusammenhang mit, dass der Landkreis Haßberge damit im Jahr 2022 sogar gleich zweimal „spitze“ sei. Sowohl bei der prozentualen Anzahl der spendefähigen Blutspender im Vergleich zur Gesamtbevölkerungszahl in den Haßbergen als auch bei der Zahl der tatsächlichen Gesamtblutspenden im Hinblick auf die spendenfähige Bevölkerung in der Altersstruktur zwischen 18 bis 73 Jahren liege der Landkreis auf Platz 1 in Bayern. „Mit dem neuerlichen Top-Ergebnis führt der BRK-Kreisverband Haßberge die Spitze der Liste in Bayern ununterbrochen nunmehr zum 40. Mal in Folge an.“ Hervorgehoben wird dabei ebenso die Bindung von Erstspendern, von denen weit über 50 Prozent innerhalb von zwölf Monaten ihre zweite Spende abgeben. Lag der Anteil im Jahr 2020 hier noch bei 51,5 Prozent, so stieg er ein Jahr später auf 53 Prozent und im Jahr 20220 waren es sogar 57,2 Prozent aller Erstspender.

Der BRK-Kreisverband Haßberge führt dies auf eine besondere Aktion zurück. Jeder Erstspender erhält nach seiner ersten Blutspende ein Begrüßungsschreiben als Dankeschön, verbunden mit der Bitte, auch weiterhin Blut zu spenden, damit kranken und verletzten Menschen im Notfall ausreichend Blut zur Verfügung gestellt werden kann. In den vergangenen drei Jahren konnten somit bei den Terminen insgesamt 1270 Erstspender registriert werden. Auch in diesem Jahr bietet der BRK-Blutspendedienst im Landkreis Haßberge insgesamt 56 Einzeltermine an, die über die Tageszeitungen bekannt gegeben werden.

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