Hassberge Eine Puppenkiste voller Narren

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57 Gruppen mit fantastischen Wagen verwandeln Eberns Innenstadt in eine kunterbunte Puppenkiste. Wie stets gibt es närrische Unterstützung der Nachbargemeinden: Mit Flower Power und Jim Knopf.

 
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Ebern - Über Ebern lacht der Himmel, mit Ebern die halbe Region: Glück hatten die Narren nicht nur mit dem Wetter, das nur ab und zu statt Konfetti weiße Flocken regnen ließ. Auch die Unterstützung des 38. Eberner Gaudiwurm mit Wagen, Kapellen, Prinzenpaaren und Faschingsfreunden aus der ganzen Umgebung trugen dazu bei, dass es nach anfänglich dunkler Wolken doch ein rundum strahlender Nachmittag wurde.


"Eberner Puppenkiste" war das Motto, das schon bei den Bunten Abenden eine Woche zuvor kreativ und bunt wie der Kasper selbst aufgegriffen worden war: In den letzten Wochen aber zimmerten, malten, bastelten und schneiderten die Narren von Heubach bis Jesserndorf, von Maroldsweisach bis Eichelberg und Reutersbrunn, Unterpreppach bis Pfarrweisach in den Abendstunden fleißig an der ausgefallensten Umsetzung. Spektakulär gelang es wieder den Heubacher Fleisch- und Wurstfreunden, bei denen sich Jim Knopf mit Lukas, dem Lokomotivführer ganz schön anstrengen mussten, um Prinzessin Lalilu zu befreien: Die hing nämlich in schwindelnder Höhe in ihrem Käfig fest. Jim Knopf und die Wilde 13 hatten auch die Rewe-Mitarbeiter und die Eichelberger Feuerwehr im Kopf. Beinah überall ließ man die Puppen tanzen: Die Männer der Männershowgruppe, ins rechte Kleidchen gesetzt von Sabrina Diller, schwangen vorsichtshalber gleich selbst das Bein, nicht weniger die Herren - oder besser: Damen - vom Rentweinsdorfer Männerballett, die sich im Übrigen sehr freizügig zeigten. Zwischendrin gingen die Garden aus Heubach, Seßlach, Rentweinsdorf, Maroldsweisach und Pfaffendorf mit bestem Beispiel voran.

Handgemachte Musik

Dabei ließen sich die kurzberockten Mädchen und Damen vom närrischen Wetter nicht beeindrucken. Petrus hatte offenbar einen Scherzkeks gefrühstückt, denn Sonnenschein und Wolkenbrüche wechselten sich am Sonntag munter ab. Abwechslung versprachen auch die Blaskapellen, die diesmal dank leiser gedrehter Stereoanlagen super zu verstehen waren. Das Blasorchester Ebern, die Stadtkapelle Seßlach, die Neubrunner Dorfmusikanten, die Weisachtaler Blasmusik, das Blasorchester Kraisdorf, der Musikverein St. Kilian Pfarrweisach und die Jugendblaskapelle Unterpreppach blies, trommelten und pfiffen, was das Zeug hielt. Erst nachdem der mächtige Gaudiwurm mit seinen insgesamt 57 teilnehmenden Gruppen den Marktplatz erreicht hatte - wo die Narren von Jürgen Hennemann und Theo Lerche mit launigen Worten begrüßt wurden - gab es Open Air Disco mit DJ Ratzi. Und wer dann noch nicht genug hatte, schaute bei der Faschings-Party in der Turnhalle vorbei.

"Der Eberner Bürgermeister gibt die Fäden nicht aus der Hand", das machte die Eberner Feuerwehr anschaulich mit "Roberts Puppenkiste" und einem detailgetreuen Puppenspieler. Eine eigene Meinung hatte auch die Junge Liste zum Eberner Stadtrat: "Da hilft nur noch beten." Die Fischbacher Ortsvereine mit Brunhilde Giegold vornean ließ gleich den "Stadtrat tanzen", und auch der Kindergarten "Regenbogen" widmete sich "Herrmanns Kaspertheater", ähnlich auch die Altenberg-Heubach-Gruppe. Die "Puppenkiste" öffneten auch Gabi Öckler und Co sowie die TV Ebern-Handballabteilung und die Jesserndorfer Dorfgemeinschaft mit gewohnt liebevoll gestalteten Wagen. Ansonsten tanzten die Puppen im Flower Power der 70er-Jahre: Rentweinsdorf und Sendelbach, der Pfarrweisacher Hippie-Bus oder der Sportverein Hafenpreppach. In den Wilden Westen entführte die Dorfjugend Wasmuthhausen, Mexikaner fuhr das "Veracruz" auf.

Die nächsten Feiern stehen auch schon an: 40 Jahre Jugendblasorchester Unterpreppach, so war zu lesen, und natürlich das Kulturring-Jubiläum am 9. September. Bis dahin schließt sich - nur vorerst - der Vorhang.

Mehr Fotos unter www.np-coburg.de

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